Geldpolitik

Mögliche Senkung des Mindestreservesatzes kann Chinas Wirtschaft ankurbeln

25.11.2022

Eine Mitarbeiterin zeigt die Banknoten und Münzen der Ausgabe 2019 der fünften Serie des Renminbi in einer Filiale der Industrial and Commercial Bank of China (ICBC) in Chinas Hauptstadt Beijing. (Foto: Xinhua, 30. August 2019)


China habe eine wahrscheinliche Senkung des Mindestreservesatzes für Banken angedeutet, um deren Fähigkeit zur Kreditvergabe zu verbessern, um die wirtschaftliche Erholung zu fördern und das Vertrauen der Märkte zu stabilisieren, erklärten Experten.


Geldpolitische Instrumente wie die Senkung des Mindestreservesatzes könnten bei Bedarf und je nach Bedarf eingesetzt werden, um die Liquidität in angemessenem Umfang aufrechtzuerhalten, heißt es in der Entscheidung, die auf einer Sitzung des Staatsrats am Dienstag getroffen wurde. Der Staatsrat entspricht in China dem Kabinett.


Die Entscheidung sei durch mehrere Faktoren ausgelöst worden, darunter der wirtschaftliche Erholungsdruck, dem China aufgrund der sporadischen COVID-19-Ausbrüche ausgesetzt ist, die Verengung der Nettozinsmargen der Banken und die Nachfrage nach langfristiger Liquidität zur Stabilisierung des Immobilienmarktes, sagte Lou Feipeng, ein leitender Wirtschaftswissenschaftler der Postal Savings Bank of China. Lou sagte, dass Chinas Zentralbank den Mindestreservesatz für alle Banken um 0,25 Prozentpunkte senken könnte. Es wird erwartet, dass durch die Senkung der Geldmenge, die die Banken als Reserve halten müssen, etwa 550 Milliarden Yuan (77 Milliarden US-Dollar) an langfristiger Liquidität frei werden.


„Mit der Senkung des Mindestreservesatzes wird China nicht nur die Banken dazu ermutigen, die Realwirtschaft stärker zu unterstützen, sondern auch ihre Kreditkosten senken und so den Banken dabei helfen, einen Teil ihrer Gewinne zur Unterstützung der Realwirtschaft abzugeben. Die durch die Senkung freiwerdenden langfristigen Mittel sind auch für die Banken förderlich, um langfristige Finanzierungsmöglichkeiten für die Wirtschaft bereitzustellen", betonte er.


Wang Yunjin, Senior Researcher am Zhixin Investment Research Institute, sagte, dass in diesem Monat in einer Reihe von chinesischen Städten wieder COVID-19-Fälle aufgetreten seien, was die Erholung der Realwirtschaft in gewissem Maße beeinträchtigt habe.


„Da die Nachfrage immer noch unzureichend und die Marktstimmung instabil ist, muss China Maßnahmen wie die Senkung des Mindestreservesatzes ergreifen, um ein positives Signal an die Wirtschaft zu senden, das Vertrauen in die Finanzmärkte zu stärken, die Marktstabilität aufrechtzuerhalten und ein günstiges finanzielles Umfeld für die wirtschaftliche Stabilisierung und Erholung zu schaffen", erklärte Wang.


Derzeit hat sich die Marktliquidität geringfügig verknappt und muss weiter gelockert werden. Im Oktober und November hat China bereits die Ausgabe von Sonderanleihen lokaler Regierungen beschleunigt. Mit der beschleunigten Umsetzung von Infrastrukturinvestitionsprojekten wird die Nachfrage nach unterstützenden Finanzierungen überdies weiter steigen. Darüber hinaus bedeute die Lockerung einer Reihe von immobilienpolitischen Maßnahmen, dass das Bankensystem ausreichend Liquidität vorhalten muss, sagte er.


Die Zentralbank hatte am 25. April den Mindestreservesatz für Finanzinstitute um 0,25 Prozentpunkte gesenkt, mit Ausnahme der Finanzinstitute, die bereits einen Mindestreservesatz von 5 Prozent eingeführt hatten.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Geldpolitik,Senkung,Mindestreservesatz,China