EU-China

Besuch des EU-Ratspräsidenten soll die Beziehungen stärken

29.11.2022

Die Stärkung der Solidarität und der strategischen Kommunikation zwischen Beijing und Brüssel wird beim bevorstehenden Besuch des EU-Ratspräsidenten Charles Michel in China ganz oben auf der Tagesordnung stehen, erklären chinesische Beamte und Experten.


Archivbild von VCG


Angesichts des weltweiten wirtschaftlichen Abschwungs und der geopolitischen Veränderungen ist es wichtig, der Solidarität und der strategischen Kommunikation zwischen Beijing und Brüssel einen dringend notwendigen Schub zu geben, erklären chinesische Beamte und Experten. Dieses Anliegen werde deshalb beim bevorstehenden Besuch des Präsidenten des Europäischen Rats Charles Michel in China ganz oben auf der Tagesordnung stehen, betonen die Fachleute.


Auf Einladung von Präsident Xi Jinping wird der Präsident des Europäischen Rates, Charles Michel, China am Donnerstag einen Besuch abstatten. Es wird das erste offizielle Treffen zwischen den SSpitzenpolitikern Chinas und der EU seit dem Abschluss des 20. Parteitages der Kommunistischen Partei Chinas (KP Chinas) im vergangenen Monat sein.


Beide Seiten sollten den Besuch nutzen, um das gegenseitige Vertrauen wiederherzustellen, das Verständnis in politischen und sicherheitspolitischen Bereichen zu stärken und die Impulse einiger europäischer Politiker einzudämmen, die eine „Entkopplung“ der großen Wirtschaftsmotoren anstreben, sagen Beobachter.


Während des Besuchs werden sich neben Xi auch Ministerpräsident Li Keqiang und Li Zhanshu, Vorsitzender des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses mit Michel treffen und Gespräche führen.


„China misst der Entwicklung der Beziehungen zur EU große Bedeutung bei“, betonte der Sprecher des Außenministeriums, Zhao Lijian, am Montag.


Beijing sei „bereit, die strategische Kommunikation mit der EU durch diesen Besuch zu stärken, auf einem Konsens aufzubauen und gemeinsam die nachhaltige, solide und stabile Entwicklung der Beziehungen zwischen China und der EU voranzutreiben, um der komplizierten und turbulenten internationalen Situation mehr Stabilität zu verleihen“, erklärte Zhao weiter.


Im vergangenen Jahr überstieg das jährliche Handelsvolumen zwischen China und der EU zum ersten Mal die Marke von 800 Milliarden US-Dollar, und die kumulierten Investitionen in beide Richtungen beliefen sich auf mehr als 270 Milliarden US-Dollar. In den ersten acht Monaten dieses Jahres erreichten die Investitionen der EU in China 7,45 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von 121,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.


„Der festgelegte Besuchsplan zeigt die gemeinsame Überzeugung beider Seiten, dass die Beziehungen zwischen China und der EU ein Gleichgewicht brauchen und stabil bleiben sollten“, erläutert Cui Hongjian, Direktor der Abteilung für Europastudien des China Institute of International Studies.


Obwohl die Beziehungen zwischen China und der EU in den letzten zwei Jahren durch Differenzen beeinträchtigt wurden, hat die Ukraine-Krise die EU zu der Erkenntnis veranlasst, dass die Ausrichtung auf Washington an allen Fronten nicht ihren eigenen Interessen dient, sagt Cui.


„Beijing und Brüssel haben begonnen, sich von einigen früheren Differenzen zu mehr Gemeinsamkeiten zu bewegen“, betont Cui.


Der China-Besuch von Michel setzt den regen Austausch zwischen den Staats- und Regierungschefs Chinas und einiger wichtiger EU-Mitgliedsländer in letzter Zeit fort, erläutern chinesische Experten für internationale Beziehungen.


„Chinas Tür ist immer offen für Menschen, die guten Willens und bereit sind, mit China zusammenzuarbeiten“, sagte Xue Xiaorong, außerordentlicher Professor an der Fudan-Universität in Shanghai.


„Die Erlangung strategischer Autonomie ist der einzige Weg für die EU“, wenn sie in der sich wandelnden multipolaren Welt mächtig bleiben und ihren globalen Einfluss aufrechterhalten will, schrieb Xue in einem kürzlich erschienenen Online-Kommentar.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Charles Michel,EU-Ratspräsident,Xi Jinping,Chin