Prognose

Für Chinas BIP und Aktienkurse könnte 2023 ein gutes Jahr werden

01.12.2022

Ein Arbeiter in einer Fabrik der Harbin Electric Corporation in Harbin. (Foto: Xinhua, 17. November 2022)


Es wird erwartet, dass sich die chinesische Wirtschaft im nächsten Jahr weiter erholen und die Rallye der chinesischen Aktien fortsetzen wird, obwohl die Marktvolatilität erhöht bleiben könnte. Dies sagten führende Investmentbanken und Vermögensverwalter am Mittwoch.


„Was das Wirtschaftswachstum im nächsten Jahr angeht, so ist China im Vergleich zu vielen anderen Ländern der Welt ziemlich überzeugend“, sagte Kinger Lau, Chefstratege für chinesische Aktien bei Goldman Sachs.


Der Prognose der Investmentbank zufolge könnte das chinesische BIP-Wachstum von 3,0 Prozent im Jahr 2022 auf 4,5 Prozent im Jahr 2023 ansteigen, was bedeuten würde, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt im nächsten Jahr andere große Volkswirtschaften in den Schatten stellen könnte, da der globale Abwärtsdruck zunehme, so Lau.


Bei Goldman Sachs erwartet man zudem, dass die Kursgewinne chinesischer Aktien im Zuge der verbesserten Wirtschaftsaussichten zulegen werden. Außerdem könnten sich die Bewertungsniveaus aufgrund der Markterwartungen über Optimierungen bei der Eindämmung von COVID-19, Anpassungen bei den Vorschriften für den Internetsektor und Anzeichen für eine Abschwächung der Risiken eines Delistings für in den USA notierte chinesische Emittenten erholen, so Lau.


Goldman Sachs selbst bleibt in Bezug auf chinesische Aktien übergewichtet und prognostiziert, dass der Referenzindex CSI 300 bis Ende 2023 etwa 4500 Punkte erreichen wird, was einen Zuwachs von etwa 16 Prozent bedeuten würde.


Auch die makroökonomische Politik begünstigt chinesische Aktien. Chinas Fiskal- und Geldpolitik dürfte in den kommenden drei bis sechs Monaten eine akkommodierende Haltung mit kontrollierbaren Inflationsraten beibehalten – ganz im Gegensatz zum laufenden Zinserhöhungszyklus in den Vereinigten Staaten und Europa, der nötig sei, um die hartnäckig hohe Inflation zu zähmen, so Shan Hui, Chefökonom für China bei Goldman Sachs.


Was die Allokation zwischen den Sektoren betrifft, so hat die Investmentbank die Bereiche Konsumgüter und Gesundheitsausrüstung sowie -dienstleistungen von neutral auf übergewichtet hochgestuft, um von einer potenziellen Erholung der Konsumausgaben zu profitieren. Gleichzeitig wurden die Bereiche Energie und Tech-Hardware von neutral auf untergewichtet zurückgestuft.


Hu Yifan, Leiter für regionale Investments und Leiter der Abteilung Makroökonomie für den asiatisch-pazifischen Raum bei UBS Global Wealth Management, sagte, dass der Schweizer Vermögensverwalter den chinesischen Aktienmarkt trotz der sich verbessernden Wachstumsaussichten des Landes weiterhin neutral bewerte. Die Marktvolatilität könnte in den kommenden drei bis sechs Monaten erhöht bleiben, da die COVID-19-Unsicherheiten die Wirtschaftstätigkeit und die Marktperformance weiterhin belasten würden, so Hu. 


In der zweiten Hälfte des Jahres 2023 könnte es zu einem deutlichen wirtschaftlichen Aufschwung kommen, da erwartet wird, dass die chinesische Wirtschaft die COVID-bedingten Störungen allmählich überwinden wird. Sollte diese Erwartung eintreten, könnte das BIP-Wachstum im Jahr 2023 etwa fünf Prozent betragen, gegenüber geschätzten drei Prozent in diesem Jahr.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Prognose,China,BIP,Aktienkurse