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Ein wärmendes Gefühl trotz minus 20 Grad

Besuch auf dem 24. Eis- und Schneefestival in Harbin Exklusiv

Quelle: german.china.org.cn
german.china.org.cn  |  
16.01.2023

von Oliver Eschke, Harbin

Mit einer Durchschnittstemperatur im Januar von ungefähr minus 20 Grad zählt Harbin zu den weltweit kältesten Städten. Doch gerade diese auf den ersten Blick „abschreckende“ Eigenschaft macht die Stadt zu einem hervorragenden Ausflugsziel im Winter. In diesen Wochen kann man dort nämlich die bezaubernde Eis- und Schneewelt bewundern.

Harbin im Januar ist zwar nicht ganz so kalt wie Yakutsk oder andere Orte im sibirischen Fernen Osten Russlands, wo phasenweise Durchschnittstemperaturen von unter minus 40 Grad herrschen, aber mit minus 20 Grad immer noch einer der kältesten Orte in ganz China. Anstatt sich über diese schwierigen natürlichen Bedingungen zu beklagen, hat die Stadt in der nordostchinesischen Provinz Heilongjiang jedoch früh das große Potenzial dieses Klimas erkannt.  Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte hat Harbin verstärkt seine natürlichen Ressourcen genutzt, um für die Besucher der Stadt einzigartige Erlebnisse auf den gefrorenen Seen und in den malerischen Schneelandschaften zu schaffen. Der „Wintersport-Boom“ im Zuge der Olympischen Winterspiele 2022 in Beijing hat zusätzlich dabei geholfen, das Interesse an diesem ganz besonderen Ort zu steigern.

Von Chinas Hauptstadt Beijing aus ist es sehr einfach, die nördliche Stadt zu erreichen. Entweder man nimmt einen der Hochgeschwindigkeitszüge mit circa 5 Stunden Fahrzeit oder man steigt in einen der zahlreichen Flieger, die einen in weniger als zwei Stunden an das Ziel befördern. Auf diese Weise ist sogar ein Tagesausflug möglich.

Nach Ankunft sollte man als Tourist unbedingt die Sophienkathedrale besuchen, am  oder sogar auf dem zugefrorenen Songhua-Fluss spazieren und anschließend auf der Zhongyang-Allee flanieren, um den besonderen Charme der Stadt zu verstehen. Dieser Charme ergibt sichaber keineswegs nur aus den architektonischen Besonderheiten oder den zahlreichen Eisskulpturen in den Straßen. Ganz entscheidend tragen auch die Menschen in Harbin dazu bei, dass man sich trotz der eisigen Kälte erstaunlich wohl und geborgen fühlt. Egal ob im Taxi, im Restaurant oder sogar beim Bummel durch die Stadt - immer wieder wird man von besorgten Einwohnern gefragt, ob einem denn nicht zu kalt sei. Man solle bloß mehr anziehen, wurde uns mehrere Male geraten, als wir uns auf den Weg auf das Gelände des Eis- und Schneefestivals machten. Im Restaurant brachte uns der Kellner zum Abschluss gratis noch eine kleine Extraportion, damit wir ausreichend Energie im Körper haben, um der uns erwartenden Kälte standzuhalten. In Harbin lernt man also schnell: Auch bei niedrigsten Temperaturen kann die Herzlichkeit der Menschen dazu beitragen, dass einem innerlich warm wird.

Der Höhepunkt eines Harbin-Besuchs ist jedoch fraglos das International Ice and Snow Sculpture Festival, das Anfang Januar zum 24. Mal eröffnet wurde. Mittlerweile ist das Schneefestival vom Umfang her das größte auf der ganzen Welt – vor seinen Konkurrenten in den USA, Kanada oder Russland. Für die Herstellung der faszinierenden Eisskulpturen greifen die Konstrukteure auf den lokalen Songhua-Fluss zurück, da dieser sehr klares Eismaterial bietet. Mit Schwingsägen werden innerhalb von circa drei Wochen vor der Eröffnung auf der gefrorenen Oberfläche des Flusses die Eisblöcke herausgeschnitten, die dann anschließend von ausgebildeten Bildhauern bearbeitet werden. Die markante nächtliche Beleuchtung der Skulpturen wird mithilfe von LED-Lampen ermöglicht, die im Nachhinein in die Eisblöcke implementiert werden. Ein besonderes Highlight in diesem Jahr war die Eröffnung des Riesenrads, von dem aus man einen perfekten Blick über die gesamte Eis- und Schneewelt hat.

Auf den folgenden Fotos können Sie sich selbst von der Schönheit der Stadt Harbin überzeugen.

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Schlagworte: Eis- und Schneefestival,Harbin,Winter,China,Reise

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