Die Buchungen für Auslandsreisen stiegen über die einwöchigen Ferien zum Frühlingsfest um 640 Prozent, wie aus am Freitag veröffentlichten Branchendaten hervorgeht. Dies wurde dadurch ermöglicht, dass chinesische Touristen den ersten uneingeschränkten Frühlingsfesturlaub seit Ausbruch der COVID-19-Pandemie feiern konnten.

Zwei chinesische Touristen und einheimische Tänzer posieren am 22. Januar 2023 für Fotos auf dem Ngurah Rai International Airport im indonesischen Bali. (Foto von Xinhua)

Reiseziele in Südostasien, die für ihren Reichtum an touristischen Ressourcen und ihre Gastfreundschaft berühmt sind, waren dabei die größten Gewinner der chinesischen Reiselust. Sie erlebten einen fulminanten Start in das Jahr und zeigten, dass Chinas Konsumaufschwung ein wahrer Silberstreif am Horizont ist, während die Ängste vor einer weltweiten Rezession aktuell zunehmen.

Nachdem China Anfang Januar das Coronavirus von einer Infektionskrankheit der Klasse A auf Klasse B herabgestuft hatte, entschied sich ein Teil der inländischen Passagiere dafür, das Frühlingsfest im Ausland zu verbringen, während gleichzeitig aber auch zahlreiche Reisende die inländischen Touristenattraktionen überfluteten. Infolgedessen seien die Buchungen für Auslandsreisen während des gesamten Frühlingsfestes um 640 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, so das Online-Reisebüro Trip.com Group am Freitag in einem Bericht, der der Global Times vorliegt.

Insbesondere die Hotelbuchungen der Passagiere vom chinesischen Festland im Ausland seien im Vergleich zum Vorjahr um mehr als das Vierfache gestiegen, während die internationalen Flugbuchungen ebenfalls um mehr als das Vierfache zunahmen, heißt es in dem Bericht.

Ein Zeichen für die aufgestaute Reisenachfrage ist, dass die Vorbuchungen für inländische Tourismusattraktionen während des Frühlingsfestes um das 3,2-fache anstiegen, während die Buchungen für Attraktionen im Ausland im Vergleich zum Vorjahr um über 60 Prozent zunahmen.

Südostasien ist reich an touristischen Ressourcen wie Sonnenschein, Stränden und Gourmetgerichten und hat in der Folge am meisten von der Wiederaufnahme der Auslandsreisen profitiert, da die chinesische Wirtschaft als Ganzes von der lang anhaltenden Pandemie nun schnell wieder auf die Beine kommt.

Am 22. Januar landete ein Charterflug mit 210 chinesischen Touristen an Bord aus Shenzhen in der südchinesischen Provinz Guangdong auf dem Flughafen im indonesischen Bali. Es war der erste Direktflug von China nach Bali seit dem Ausbruch der Pandemie. Das indonesische Tourismusministerium und die Provinzregierung von Bali hießen die chinesischen Touristen mit einer Willkommenszeremonie auf dem Flughafen willkommen. Das südostasiatische Land hat sich zum Ziel gesetzt, in diesem Jahr mehr als 250.000 Reisende aus China zu empfangen, wie der indonesische Minister für Tourismus und Kreativwirtschaft, Sandiaga Uno, laut Xinhua am Dienstag auf einer Pressekonferenz mitteilte.