Neue Omikron-Variante CH.1.1

​Experte: Für China nur eine „begrenzte Bedrohung“

01.02.2023

Die neue Omikron-Variante CH.1.1 wurde bereits in über 60 Ländern entdeckt und weist zu einem gewissen Grad die Fähigkeit zur Immunumgehung auf. Das Risiko einer Erkrankung habe sich jedoch auch bei dieser Variante nicht wesentlich erhöht, so dass sie für China nur eine minimale Bedrohung darstelle, gab ein Experte, der am Dienstag von „Jiankang Shibao“ (Health Times) zitiert wurde, Entwarnung.

(Foto von VCG)


Statistiken von www.outbreak.info, einem Gemeinschaftsarchiv für COVID-19-relevante Informationen, zeigen, dass CH.1.1, auch bekannt als „Orthrus", eine Nachfolgevariante von BA.2.75, in über 60 Ländern nachgewiesen wurde, u.a. in Neuseeland, Papua-Neuguinea, Kambodscha oder Irland. In den USA wurde die neue Variante in 51 Bundesstaaten entdeckt.

Erstmals sei sie im vergangenen Herbst in Südostasien aufgetaucht, mittlerweile sei sie für mehr als ein Viertel der Infektionen in Teilen des Vereinigten Königreichs und Neuseelands verantwortlich, heißt es in einer Vorabveröffentlichung einer Studie von Forschern der Ohio State University. Auch die US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) haben die Variante eng nachverfolgt und schätzen, dass sie 1,5 Prozent der US-Fälle ausmacht.

Ausgehend von den aktuellen Statistiken hat die CH.1.1-Variante zu einem gewissen Grad die Fähigkeit, sich dem Immunsystem zu entziehen und somit neue Infektionen zu verursachen. Aber es scheine keine signifikante Zunahme der Fähigkeit zu geben, Krankheiten in der Bevölkerung zu verursachen, erklärte Zhao Wei, Direktor des Forschungszentrums für biologische Sicherheit der School of Public Health der Southern Medical University, gegenüber der Health Times.

Einem Bericht des Chinesischen Zentrums für Krankheitskontrolle und -prävention (CDC) über die landesweite Seuchenlage zufolge sind die derzeit in China vorherrschenden Stämme immer noch BA.5.2 und BF.7. Zhao zufolge wurden keine neuen mutierten Stämme gefunden.

Laut Zhao zeige dies einerseits, dass die Quarantäne an den Grenzen so effektiv funktioniert, dass die Einschleppung neuer mutierter Stämme aus dem Ausland nach China in großem Maßstab verhindert werden kann. Andererseits sei die großflächige Corona-Welle in China gerade erst unter Kontrolle gebracht worden, und die Immunbarriere der Bevölkerung bleibe daher auf einem relativ hohen Niveau. Aus diesen Gründen könne man davon ausgehen, dass die jüngsten Omikron-Varianten für China weniger bedrohlich sind.

In der jüngsten Studie, die auf dem Preprint-Server „bioRxiv“ veröffentlicht wurde, fanden die Forscher der Ohio State University heraus, dass CH.1.1 die Substitution L452R trägt, die zuvor bereits in der Delta-Variante entdeckt worden war. Den Forschern der US-Universität zufolge bindet CH.1.1 auch gut an ACE2-Rezeptoren, die Stelle, an das Coronavirus menschliche Zellen infiziert. Dies habe zur Folge, dass die Variante das Potenzial hat, die Antikörperimmunität aus früheren Infektionen und Impfungen - zumindest teilweise - außer Kraft zu setzen und schwerere Krankheiten zu verursachen.

Möglicherweise könne der neue Unterstamm andere konkurrierende Omikron-Stämme in diesen Bereichen übertreffen, da er eine besorgniserregende L452R-Mutation aufweise, die bei Delta, aber im Allgemeinen nicht bei Omikron auftrete, so die Forscher. 

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Omikron,COVID-19,CH.1.1