Chinesische Autohersteller in Thailand arbeiten mit lokalen Universitäten und Ausbildungszentren zusammen, um die nächste Generation von Ingenieuren und Technikern auszubilden, die auf Elektrofahrzeuge spezialisiert sind. Damit fördern sie die Ambitionen Thailands, eine regionale Führungsrolle im Bereich der grünen Mobilität zu übernehmen.

Der 19-jährige Kittapart Yensabye studiert am Eastern Technical College in der Provinz Chonburi im Osten Thailands. An Unterrichtstagen verlässt er sein Zuhause um 4:30 Uhr und begibt sich auf eine anstrengende zweistündige Reise quer durch die Provinz zur Schule, wo er Fähigkeiten erlernt, die ihn eines Tages weit über die Grenzen der Provinz hinausbringen könnten.

Diese Art von Tagesablauf spiegelt einen umfassenderen Wandel wider: Junge Menschen in Thailand werden darauf vorbereitet, in der Automobilindustrie zu arbeiten, die zunehmend auf Elektrizität angewiesen ist. Südostasien beschleunigt den Wandel hin zur Elektromobilität, sieht sich jedoch mit einem Mangel an qualifizierten Fachkräften konfrontiert.

Yensabye sagt: „Anfangs dachte ich, es wäre schwer. Ich hatte das Gefühl, dass ich erschöpft sein würde, wenn ich jeden Tag früh aufstehen müsste, um so weit weg zu studieren. Aber jetzt möchte ich tatsächlich lernen. Ich möchte meinem Land neue Technologien vorstellen und sie in unserem Alltag anwenden, wie Elektrofahrzeuge, da die meisten Menschen sie noch nicht verstehen. Ich möchte, dass sich die Branche weiterentwickelt.“

Für Yensabye ist das Thailand-China Cooperation Center for Vocational Education der Ort, an dem dieser Traum beginnt. Chinesische E-Auto-Hersteller haben mit seiner Hochschule eine Absichtserklärung unterzeichnet, um den Unterricht im Klassenzimmer mit praktischer Ausbildung zu verbinden und gleichzeitig Studentenaustauschprogramme und Stipendien anzubieten, um die nächste Generation auf Thailands elektrische Zukunft vorzubereiten.

Jinda Chalood, Leiter der Abteilung für Elektrofahrzeuge am Eastern Technological College, erklärt: „Im Rahmen unserer Programme mit China kamen die Hersteller selbst zu uns, um uns zu unterrichten – von der Batterieproduktionsfabrik bis zum Automobilmontagewerk. Wir erwerben neues Wissen und erhalten auch neue Lehrmaterialien und -methoden. Die meisten unserer Lehrmaterialien sind auf Chinesisch. Wir übersetzen sie, um unsere Studenten zu unterrichten.“

Die Vereinbarung umfasst neue Tools, neue Schulungsmodule und das Versprechen echter Praktika, da chinesische E-Auto-Marken ihre Produktionsstätten an der Ostküste schnell ausbauen.

Thailand ist der größte E-Auto-Markt Südostasiens, angeführt von chinesischen Autoherstellern, die in diesem Jahr mehr als 70 Prozent der E-Auto-Verkäufe in Thailand ausmachten. Unterstützt durch großzügige Anreize, Steuererleichterungen und die wachsende Zusammenarbeit im Rahmen der Seidenstraßen-Initiative hat Thailand einen tiefgreifenden Wandel von einem traditionellen Autozentrum zu einer E-Auto-Produktionsmacht vollzogen.