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german.china.org.cn Datum: 24. 09. 2007 |
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Nach die Federal Reserve am vergangenen Dienstag die Leitzinsen um 50 Basispunkte gesenkt hat, sieht sich der chinesische Renminbi (RMB) gestärkt.
Vor Handelsbeginn am vergangenen Mittwoch setzte die chinesische Zentralbank, die People's Bank of China (PBOC), den Mittelwert im Verhältnis zum US-Dollar auf 7.5170, am Vortag hatte der Mittelwert bei 7.5266 Punkten gelegen. Der chinesische Renminbi kann pro Tag um 0,5 Prozent von seinem Mittelkurs abweichen.
Analysten schrieben die Wertsteigerung des RMB dem schwächeren Dollar zu. Die Federal Reserve hatte die Zinsen von 5,25 Prozent auf 4,75 Prozent gesenkt und damit einen Abwertungsdruck auf den US-Dollar ausgelöst.
Die Maßnahme der Federal Reserve habe die chinesische Zentralbank in eine schwierige Situation gebracht, meinen Analysten.
Die PBOC sieht sich gegenwärtig unter Druck, die Leitzinsen noch vor Ende des Jahres ein- oder zweimal anzuheben, um einer Inflation vorzubeugen. Auf der anderen Seite wird weithin erwartet, dass die Federal Reserve bei ihrem nächsten Treffen im Oktober die Leitzinsen weiter senkt, um zu verhindern, dass die Kreditknappheit die gesamte Wirtschaft in Mitleidenschaft zieht.
Wenn beide Zentralbanken entsprechend handeln, wird sich die Zinskluft zwischen den beiden Ländern noch ausweiten, was zu einer Kapitalflucht nach China führen und den Druck für eine Aufwertung des RMB erhöhen würde.
Der Unterschied in der Zinspolitik der beiden Länder verstärke die Schwächung des Dollars und gleichzeitig den Aufwärtstrend des RMB, hatte die Vizegouverneurin der chinesischen Zentralbank, Wu Xiaoling, in einem Interview zu einem früheren Zeitpunkt erklärt.
Wu erklärte außerdem ihr Vertrauen in die amerikanische Wirtschaft. "Wir glauben, dass die auf Konsum fixierte amerikanische Wirtschaft relativ flexibel ist und dass die Anpassungen am Immobilienmarkt viel Zeit in Anspruch nehmen werden. Die US-Wirtschaft wird in den kommenden ein oder zwei Jahren zu einem nachhaltigeren Niveau zurückfinden."
Chinas Handelbilanzüberschuss stieg im August im Jahresvergleich um fast 33 Prozent auf 24,98 Milliarden US-Dollar, der bisher zweithöchste Anstieg. Dieser Anstieg kam, obwohl die chinesische Regierung eine Reihe von Maßnahmen zur Reduzierung des Überschusses umgesetzt hatte, so wurden zum Beispiel die Steuerrückerstattungen für tausende von Exportartikeln reduziert.
Einige Ökonomen fordern eine schnellere Aufwertung des Yuan, um dem Handelsbilanzüberschuss und der Geldflucht nach China entgegenzuwirken. Ihre Kritiker halten ihnen aber entgegen, dass ein derartiger Schritt die Gewinne der chinesischen Exporteure weiter reduzieren würde und damit zu Millionen Arbeitslosen führen könnte.
Auf der anderen Seite des Pazifik fordern amerikanische Politiker Handelssanktionen, falls China den RMB nicht zügiger aufwertet. Die Regierung Bush hat sich allerdings gegen jede unilaterale Maßnahme ausgesprochen und fordert weitere Gespräche zwischen den beiden Wirtschaftsmächten.
China besteht auf einer schrittweisen Reform des Wechselkurses des Yuan und ist der Ansicht, ein stärkerer RMB alleine würde dem gewaltigen Handelsbilanzüberschuss kein Ende bereiten.
Seit China die Bindung des RMB an den US-Dollar im Juli 2005 gelöst hat, ist die chinesische Währung um 9 Prozent gestiegen.
Quelle: China Daily
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