Chinesische Banken haben 2007 weltweit expandiert

Mingsheng kauft Aktien der UCBH Holdings

Die China Minsheng Banking Corporation gab am 8.Oktober bekannt, dass sie eine Vereinbarung mit der UCBH Holdings über den Kauf neuer Aktien im Wert zwischen 212 und 317 Millionen US-Dollar an der amerikanischen Bank in drei Phasen getroffen habe. Nach dem Kauf wird Minsheng einen 4,9 Prozentanteil an UCBH Holdings halten.

Minsheng wird in der ersten Phase 5,4 Millionen Aktien beziehungsweise 4,9 Prozent von UCBH erwerben. 2008 wird es seinen Aktienanteil auf 9,9 Prozent steigern. Die Investitionen der ersten zwei Phasen werden Minsheng insgesamt 2,5 Milliarden US-Dollar kosten. Bis Juni 2009 wird es voraussichtlich seinen Anteil an der Holding auf 20 Prozent anheben und dann der größte einzelne Aktienbesitzer von UCBH sein.

Die Transaktion stellt die erste strategische Investition einer Bank vom chinesischen Festland in ein Bankinstitut in den USA dar. UCBH Holdings ist die Holdinggesellschaft der United Commercial Bank, einer führenden Bank in den USA, die chinesische Gemeinden und US-Unternehmen, die in China Geschäfte machen, bedient.

Gegründet 1998 in Los Angeles wird UCBH derzeit an der NASDAQ gehandelt und hat 51 Filialen und Zweigstellen, hauptsächlich in Kalifornien und großen Städten in den USA. Es hat auch eine Filiale in Hong Kong und Vertretungen in Shanghai, Shenzhen und der Provinz Taiwan.

ICBC kauft Anteile an Standard Bank

Am 25. Oktober gab ICBC bekannt, dass sie 54,6 Milliarden US-Dollar für 20 Prozent der Aktienanteile der Standard Bank Group Ltd, der größten Bank Afrikas, ausgeben werde und damit ihr größter Anteileigner sein wird.

ICBC erwarb neue Anteile der Standard Bank, wobei 10 Prozent der erweiterten Anteile um 104,58 Rand pro Aktie und weitere 10 Prozent um 136 Rand pro Aktie von anderen Anteilseignern erworben wurden.

Die Transaktion ist ICBCs dritte Investition im Ausland in weniger als einem Jahr und die erste in Afrika. Die beiden Seiten planen die Schaffung eines weltweiten Fonds in der Höhe von 1 Milliarde US-Dollar, um in ressourcenbezogene Sektoren wie Bergbau und Erdgasförderung zu investieren.

Der Handel zwischen China und Afrika hat im letzten Jahr um 55,5 Milliarden US-Dollar zugenommen, wodurch China zu Afrikas drittgrößtem Handelspartner aufgestiegen ist. Standard Bank, die in Südafrika ihren Hauptsitz hat, betreibt 951 Filialen in 18 afrikanischen Ländern und 100 Referate außerhalb Afrikas. Mehr als die Hälfte der Profite der Bank stammen aus unverzinsten Einkommen, was das Ergebnis eines diversifizierten Geschäfts ist, das dem chinesischen Kreditgeber helfen kann, sein Geschäft auf außerhalb des Privatkundenbereichs auszuweiten.

In Folge des Aktienkaufs hat ICBC das Recht zwei Mitglieder des Vorstands der Standard Bank zu nominieren, wobei einer von ihnen Vizevorsitzender wird.

3. Eröffnung von Filialen im Ausland

Bank of China geht in die Niederlande

Am 26 Juli feierte die Bank of China die Eröffnung der Rotterdamer Filiale der Bank of China (Luxemburg), ihre erste Filiale in diesem Land. Die Rotterdamer Filiale hatte seit 18. Juni auf Testbasis gearbeitet. Sie bedient hauptsächlich chinesische Unternehmen in den Niederlanden, Auslandschinesen und Unternehmen, die Geschäfte mit China machen.

Die Bank of China Luxemburg wurde 1979 als eine der ersten chinesischen Bankfilialen im Ausland nach Beginn der Reform- und Öffnungspolitik Chinas 1978 gegründet.

Bank of Communications eröffnet Filialen in Macao und Europa

Am 22. Oktober gab die Bank of Communications die Eröffnung ihrer Frankfurter Filiale in Deutschland, der ersten in Europa, bekannt. Damit war die Bank of Communications die vierte chinesische Bank nach der Bank of China, der ICBC und der China Construction Bank, die sich in der Stadt niederließ.

Analysten betonten, die Gründung der Frankfurter Filiale füllte nicht nur eine Lücke der Bank of Communications in Europa, sondern stellte sich auch als Schlüsselbestandteil des Rund-um-die-Uhr-Wechselsystems und eine Europaniederlassung und Zahlungszentrum neben der Shanghaier und New Yorker Niederlassung heraus

Am 1. November nahm die Macaoer Filiale der Bank of Communications ihren Betrieb auf. Die Macaoer Filiale ist ein weiterer wichtiger Schritt in der Strategie, in Asien verwurzelt zu sein. Bis dahin hatte die Bank of Communications bereits 50 Niederlassungen weltweit, darunter in den geschäftigsten Wirtschaftszentren der Welt, wie Hong Kong, Macao, Tokio, Seoul, Singapur, New York, London und Frankfurt. Die Zahl ihrer wichtigsten Bankfilialen im Ausland wird bis 2010 voraussichtlich 15 erreichen.

CMB erhält Zulassung für New Yorker Filiale

Am 8. November erhielt die China Merchants Bank (CMB) vom Zentralbankvorstand die Genehmigung, eine Filiale in New York zu gründen, die erste eines chinesischen Kreditinstituts seit 1991.

CMB hatte im Oktober 2002 eine Repräsentanz in New York eröffnet und im Januar 2007 darum angesucht, dort eine Filiale eröffnen zu dürfen. Die sechstgrößte Geschäftsbank Chinas hatte im August 2002 auch eine Filiale in Hong Kong eröffnet.

ICBC folgte im April ebenfalls mit einem Ansuchen zur Eröffnung einer Filiale und die China Construction Bank sagte, sie plane dies ebenfalls.