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Der renommierte Volkswirtschaftler Justin Lin

german.china.org.cn          Datum: 05. 02. 2008

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Unter den zahlreichen chinesischen Ökonomen ist Professor Justin Lin von der Peking-Universität ein wirklich besonderer Gelehrter und sowohl seine Karriere als auch sein Liebesleben sind legendär. Er ist der Gründer und Direktor der China Center for Economic Research an der Peking-Universität und Vizevorsitzender des Allchinesischen Industrie- und Handelsverbandes. Weltbankpräsident Robert Zoellick hatte am Montag gerade die Ernennung des Professors zum neuen Chefökonomen und Vizepräsidenten der Weltbank bekannt gegeben. Lin und seine Frau Chen Yunying nehmen jedes Jahr an der Tagung des Nationalen Volkskongresses (NVK) und des Landeskomitees der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV), auf der die wichtigsten Entscheidungen in China getroffen werden, teil.

Schwimmend von Taiwan zum chinesischen Festland

Der 55-jährige Lin war vor 30 Jahren Kompanieführer der Truppen der Kuomintang in Taiwan und hieß damals Lin Zhengyi. Am 16. Mai 1979 traf er eine überraschende Entscheidung und schwamm mit Hilfe zweier Basketbälle von der Insel Jinmen 2 Kilometer zur Stadt Xiamen auf der anderen Seite der Taiwan-Straße. Danach nahm er den Namen Lin Yifu an und begann ein neues Leben. In Taiwan wurde "Lin Zhengyi" als vermisst geführt.

In einem Brief an seine Verwandten in Taiwan erörterte er seine Gedanken: "Ausgehend vom kulturellen, historischen, wirtschaftlichen, politischen und militärischen Hintergrund glaube ich, dass Chinas Wiedervereinigung ein historisches unvermeidliches Ergebnis und beste Wahl für Taiwan ist. Als Taiwaner spüre ich eine tiefe Liebe zu meiner Heimat und will meinen Teil zu seinem Aufschwung und Glück leisten."

Das getrennte Ehepaar findet in den USA wieder zueinander

Er wurde schon kurz darauf von der Peking-Universität aufgenommen und dort wendete sich sein Schicksal. 1980 besuchte der Nobelpreisträger Theodore William Schultz die Universität und Lin begleitete ihn als Dolmetscher. Nachdem Lin sein Studium in Beijing abgeschlossen hatte, studierte er bei Schulz und begann seine Doktorarbeit an der Universität von Chicago. Seine Doktorarbeit trug den Titel "Reform der chinesischen Dörfer: Theorie und Praxis". In den USA traf er 1986 seine Frau nach siebenjähriger Trennung wieder und beide flogen im Jahr darauf gemeinsam nach Beijing. Chen unterrichtet gegenwärtig in der Sonderschulabteilung an der Pädagogischen Universität in Beijing.

Akademische Erfolge

Lin hat das China Center for Economic Research an der Peking-Universität eingerichtet. Seine Ansichten über den "Aufbau der neuen sozialistischen Dörfer" und die "Ökonomie der Armut" wurden zu wirtschaftspolitischen Grundlagen der chinesischen Regierung.

In China ist Lin nicht nur für seine akademischen Erfolge berühmt, sondern auch seine Identität als Taiwaner erweckt öffentliches Interesse. Am 9. Mai 2002 starb Lins Vater in Taiwan. Damals wolle er nach Taiwan reisen und an den Trauerfeierlichkeiten teilnehmen, aber sein Antrag wurde von der Taiwan-Behörde zurückgewiesen, weil er "Verrat begangen" habe und "zum Feind überlaufen" sei. Nur seine Frau durfte nach Taiwan reisen.

Quelle: Xinhua

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