Korrekturen am chinesischen Immobilienmarkt

Der aktuelle Preisverfall am Immobilienmarkt wird laut Experten die nächsten 12 Monate anhalten. Erst dann ist mit einer Erholung zu rechnen.

Die derzeitige Korrektur am Immobilienmarkt in China, die durch sinkende Verkäufe und nachlassende Preise gekennzeichnet ist, wird zumindest ein Jahr anhalten, heißt es im neuesten Branchenbericht, der von der Shanghai Shenyin Wanguo Research & Consulting Company herausgegeben wurde.

"Die Korrektur hat gerade begonnen", sagte Yin Zi, ein Branchenexperte bei SYWG Research & Consulting in dem am Dienstag veröffentlichten Bericht.

Der Bestand an Wohnhäusern werde landesweit weiter zunehmen – zumindest bis Ende 2009 – nachdem die Projekte während des zuvor herrschenden Booms geplant wurden. "Ein Rückgang des Verhältnisses zwischen Bestand und Verkauf, das normalerweise den Preistiefpunkt ankündigt, wird kaum vor 2010 erreicht werden", sagte Yin. In der Zwischenzeit muss sich während des Preisrückgangs die Kaufkraft der Bevölkerung wieder verbessern und das wird voraussichtlich eher ein langer und gradueller Prozess sein, sagte Yin.

Der Bericht prognostiziert weiter, dass die jährliche Wachstumsrate bei Immobilieninvestitionen 2008 bei rund 24 Prozent liegen wird. Diese Zahl soll 2009 drastisch auf 5 Prozent fallen. Experten sagen, dass es 2009 auch einen 6-prozentigen Rückgang beim Beginn neuer Bauprojekte geben werde, nachdem es in diesem Jahr einen 5-prozentigen Anstieg gab.

China Vanke Company, der größte öffentlich gelistete Bauträger des Landes, erklärte Anfang des Monats, dass es seine Entwicklungsstrategie für das Jahr bereits entsprechend der veränderten Marktsituation angepasst habe. Das Unternehmen verringerte für die zweite Jahreshälfte die zu verbauende Fläche auf 3,5 Millionen Quadratmeter. Die Projekte, die in diesem Zeitraum fertiggestellt werden sollten, wurden auf 4,29 Millionen zusammengestrichen.

Die Voraussage einer Korrektur über das nächste Jahr hinaus, scheint von vielen Branchenexperten übernommen worden zu sein.

Letzten Monat sagte Guo Guangchang, Vorstandsvorsitzender von Fosun, Chinas größtem Privatunternehmen, das in den Bereichen Stahl, Immobilien, Pharmazie, Einzelhandel, Bergbau, Finanzdienstleistungen und strategischen Investitionen tätig ist, auf einem Symposium, er nehme an, dass die Korrekturen voraussichtlich die nächsten 12 Monate anhalten werden. Er sei jedoch hinsichtlich der langfristigen Perspektive der Branche zuversichtlich.