Fortis-Pleite: Ping An kündigt Milliardenabschreibung an

Der chinesische Versicherer Ping An Insurance (Group) hat am Samstag erklärt, Abschreibungen für seine Investitionen in den angeschlagenen Finanzkonzern Fortis vornehmen zu müssen. Die Ende September verzeichneten Verluste mit einem Buchwert von 15,7 Milliarden Yuan (1,7 Milliarden Euro) würden sich im dritten Quartalsbericht widerspiegeln, erklärte Sheng Ruisheng, Sprecher von Ping An. Die Verluste hätten einen erheblichen Einfluss auf die Gewinne des Unternehmens in den ersten drei Quartalen.

Sein Unternehmen habe seit dem vergangenen November 23,9 Milliarden Yuan (2,5 Milliarden Euro) in Fortis-Aktien investiert, erklärte Sheng weiter. Nach der Abschreibung verfüge Ping An immer noch über eine ausreichende Kapitalausstattung und eine solide finanzielle Lage. Die Abschreibung werde nur auf den diesjährigen Gewinn Einfluss haben. Sie werde sich weder auf das Eigenkapital von Ping An noch auf die Dividende je Aktie auswirken. Die Gruppe werde allen von ihr kontrollierten Tochtergesellschaften ausreichend finanzielle Unterstützung zukommen lassen. Außerdem plane das Unternehmen eine Erhöhung der Investitionen in Ping An Life auf 20 Milliarden Yuan (2 Milliarden Euro).

Darüber hinaus hat Ping An die geplante Übernahme von 50 Prozent der Aktien des Fortis Geschäftsbereichs Vermögensverwaltung abgesagt. Ping An und Fortis hatten im April dieses Jahres eine Vereinbarung über die Übernahme des Geschäftsbereichs Vermögensverwaltung zu einem Preis von 2,15 Milliarden Euro unterzeichnet.

Sheng machte die weltweite Finanzkrise für den dramatischen Absturz der Fortis-Aktien verantwortlich. Sein Unternehmen werde aus den Investitionen in Fortis lernen und seine Strategien, Vorgehensweisen und Maßnahmen zur Kontrolle bei Investitionen im Ausland überprüfen.