Finanzkrise: Weltweit reagierten Zentralbanken mit tieferen Leitzinsen

Am Mittwoch haben wichtige Zentralbanken gemeinsam den Zinssatz gesenkt. Frankreich, Italien und Österreich haben auch dringende Maßnahmen ergriffen, um der gegenwärtigen Krise zu begegnen. Am gleichen Tag haben die US-Notenbank, die Europäische Zentralbank, die Bank of England sowie Zentralbanken von Kanada, der Schweiz und Schweden angekündigt, den Normalzinssatz um 0,5 Prozentpunkte zu senken.

Der französische Ministerpräsident Francois Fillon und sein österreichischer Amtskollege Alfred Gusenbauer haben am Mittwoch jeweils gesagt, beide Regierungen werden sofort Banken, die in Schwierigkeiten geraten sind, finanzielle Hilfe gewähren, um die Interessen der Einleger zu schützen. Die italienische Regierung hat auch am gleichen Tag auf einer Dringlichkeitssitzung eine Entscheidung angenommen, die mehrere Notmaßnahmen beinhaltet, um die Stabilität und die Spareinlagen der Banken sicherzustellen.

Darüber hinaus hat die australische Zentralbank am Dienstag den Normalzinssatz um einen Prozentpunkt herabgesetzt, was die höchste Zinssenkung seit Mai 1992 gewesen ist. Die japanische Zentralbank hat Finanzinstitutionen Kredite von 20 Milliarden US-Dollar bereitgestellt, was bereits die zweite US-Dollar-Kreditlieferung dieser Bank seit September 2008 ist.

Der Vorsitzende der EU-Kommission, Jose Manuel Barroso, rief unterdessen die Mitgliedstaaten der Europäischen Union am Mittwoch in Brüssel erneut dazu auf, ihre Koordinierung zur Bewältigung der gegenwärtigen Finanzkrise zu verstärken. In einer Rede im Europäischen Parlament begrüßte er sowohl das auf der Konferenz der EU-Finanzminister verabschiedete Programm als auch den Rettungsplan der britischen Regierung, der eine Unterstützung von 50 Milliarden Englische Pfund vorsieht. Alle EU-Mitgliedstaaten müssen ihre Anstrengungen verstärken, forderte Barroso. Um die gegenwärtige Finanzkrise zu überwinden, beabsichtigt die EU, eine spezielle Kommission zu bilden.