Einkaufstour: Rekordverdächtige 257 F&Ü-Deals abgeschlossen
Chinesische Unternehmen haben in den ersten drei Quartalen 2015 rekordverdächtige 257 Fusion und Übernahmen (F&Ü) unter Dach und Fach gebracht. Damit wurde die Anzahl der F&Ü-Deals des gesamten letzten Jahres bereits überschritten, heißt es in einem von PricewaterhouseCoopers (PwC) am Donnerstag veröffentlichten Bericht.
Die Anzahl der F&Ü-Deals stieg gegenüber dem gleichen Zeitraum des letzten Jahres um 46 Prozent, während der Wert der Übernahmen laut des PwC-Berichts nur um 5 Prozent auf 40,9 Milliarden Euro zulegen konnte.
PwC führte den Anstieg auf die Fördermaßnahmen der chinesischen Regierung und ein günstiges Marktumfeld zurück.
"Aus einer finanziellen Perspektive gesehen haben die lockere Geldpolitik, niedrige Zinsen und Mindestreservesätze und ein signifikanter Anstieg der chinesischen Aktienmärkte im ersten Halbjahr 2015 zu den vielen Fusionen und Übernahmen beigetragen", sagte Andrew Li von PwC (China).
Börsennotierte Unternehmen führten das Feld bei den F&Ü-Deals im Ausland, die Anzahl der von ihnen abgeschlossenen Übernahmen stand für 62 Prozent aller Deals in den ersten drei Quartalen.
Privatunternehmen waren auch ein wichtiger Faktor Triebfeder, da sie 167 Fusionen und Übernahmen abwickelten – im gleichen Zeitraum also mehr als dreimal so viel wie die Staatsunternehmen.
"Die Investments chinesischer Privatunternehmen im Ausland deckten ein breites Spektrum von Sektoren und Branchen ab, gesucht wurden vor allem ausländische Firmen, die über fortschrittliche Technologien verfügen, Unternehmen im Konsumgütermarkt, die über bekannte Marken und viele Stammkunden verfügen sowie Unternehmen der Medien- und Unterhaltungsbranche mit Fokus auf Verbesserung des Lifestyle", stellte Li fest.
Die wenigen F&Ü-Deals der Staatsunternehmen waren aufgrund der extremen Größe der gekauften ausländischen Assets 20,8 Milliarden Euro wert, während die F&Ü-Geschäfte der Privatunternehmen laut PwC-Bericht einen Wert von immerhin 13,1 Mrd. Euro hatten.
PwC erwartet, dass die starken chinesischen F&Ü-Aktivitäten im vierten Quartal und auch im nächsten Jahr anhalten werden.