Schattenspiel: Wertvolle chinesische Handwerkskunst

Xing Ruyu bringt den Kindern bei, wie man die Schattenspielfiguren benutzt.

Beim Schattenspiel, das auch als Lichtschatten bezeichnet wird, wird Licht auf Tierhaut oder Papier geworfen, so dass die Silhouetten von Figuren sichtbar gemacht werden . Es ist eine Kunstform, bei der mit Bildprojektionen auf Stoff Geschichten erzählt werden. Die frühesten finden sich schon zu Zeiten der Westlichen Han Dynastie vor 2000 Jahren, es ist die älteste Handwerkskunst Chinas. Die ersten Schattenspiele kamen dann im dreizehnten Jahrhundert während der Yuan Dynastie auf, von da an verbreiteten sie sich über die Länder des eurasischen Kontinents, die Menschen bezeichnen es liebevoll als "chinesisches Schattenspiel". Das Schattenspiel als Kunstform leistete einen einzigartigen Beitrag zu den Künsten dieser Welt. Viele Berühmtheiten, von Goethe im 18. Jahrhundert bis hin zu Charly Chaplin, schätzten die Kunst des chinesischen Schattenspiels.

Im Bezirk Shanting in der Stadt Zaozhuang in  Shandong gibt es eine erstklassige Schattenspielgruppe. Chef der Gruppe ist Xing Ruyu und 51 Jahre alt. Durch den Einfluss der Familie, Meister Xing hat von Klein auf die Liebe für die Kunst des Schattenspiels mitbekommen. Bereits mit 16 fing er an, auf den Straßen Schattenspiele aufzuführen, heute hat er mehr als 200 Requisiten. Meister Xing benutzt für die Figuren mehrheitlich Rinds- und Eselleder. Der Herstellungsprozess ist sehr aufwendig, zur Herstellung einer Figur braucht es mehr als dreitausend Schnitte, man benötigt mehr als 30 verschiedene Messer. Man muss sehr vorsichtig schneiden, die Messeranwendung ändert sich laufend, auch beim auftragen der Farbe muss man aufpassen, es ist ein sehr authentisches Handwerk.

Xing Ruyu hat bei sich zu Hause eine gratis Klasse für das Erlernen des Schattenspiels eingerichtet. Er geht auch häufig in die Schule, um die Schülern im Schattenspiel zu unterrichten. Die Kinder sollen beim Schattenspiel ihr Wissen erweitert, sie sollen von Klein auf die besondere Kultur ihres Volkes erfahren und begreifen.