Mutter eines Kindes will kein zweites mehr – zu teuer! Exklusiv

25.02.2017
 

Am 1. Januar 2016 hat China der Ein-Kind-Politik, die 30 Jahre lange verfolgt worden war, offiziell ein Ende bereitet und dadurch China den Eintritt ins Zeitalter des zweiten Kindes geebnet. Wie sieht nun, eine Jahr nachdem die neue Politik eingeführt wurde, die Bereitschaft der Familien aus, ein zweites Kind zu bekommen? Welche Bedenken haben die Menschen bezüglich der Erziehung eines zweiten Kindes?

Die Studie, die der Chinesische Frauenbund vor kurzem veröffentlichte, zeigt, dass sich unter den befragten Ein-Kind-Familien nur 20,5 Prozent ein zweites Kind wünschen, 53,3 Prozent allerdings haben diesen Wunsch nicht. Die übrigen 26,2 Prozent sind sich nicht sicher. Diejenigen Familien, die kein zweites Kind wollen und sich unsicher sind, machen insgesamt 79,5 Prozent aus. Was sind die wichtigsten Faktoren, die dies beeinflussen? Die Studie zeigt: Das Bildungswesen, das Gesundheitswesen, die Lebensbedingungen sowie andere öffentliche Ressourcen und familiäre Verhältnisse sind wichtige Faktoren, die die Bereitschaft zur Geburt eines zweiten Kinds beeinflussen.

Das Baby Fu Qilin, das gerade erst ein Monat alt geworden ist

Vor kurzem interviewte der Reporter eine Mutter namens Shen Na, die sich entschlossen hat, kein zweites Kind zu bekommen. Frau Shen arbeitet als Buchhalterin bei einem Bauunternehmen in der Stadt Tangshan in der Provinz Hebei. Für die Arbeit musste Frau Shen lange Zeit auf einer Baustelle in der Provinz Hubei leben. Ihr Mann ist ein Unternehmensmitarbeiter der Stadt Tangshan. Das Ehepaar sieht sich über Jahre nur selten. Nur über das Frühlingsfest und die Nationalfeiertage im Oktober können sie Zeit miteinander verbringen. Im Jahr 2016 bekommt Frau Shen ein Kind - im Tierkreiszeichen des Affen, darüber freute sich die ganze Familie.

Während Frau Shen das liebe Baby im eigenen Arm schlafen sieht, sagte sie, dass sie kein zweites Kind mehr haben möchte. Als der Reporter nach dem Grund fragte, antwortete sie: „Unser jetziges Kind ist sehr niedlich und wir wollen ihm all unsere Liebe widmen, und außerdem lebte ich nach der Geburt des Kindes bei meinen Schwiegereltern. Sie wohnen in einer kleinen Gemeinde in der Provinz Jiangsu. Seit mein Kind nicht mehr gestillt werden muss, sehe ich es nur selten, denn ich bin zu sehr beschäftigt und muss für die Arbeit lange Zeit auf einer Baustelle in der Provinz Hubei wohnen. Ich muss jetzt getrennt von meinem Mann leben und daher sind wir von unserer Schwiegermutter abhängig, die auf unser Kind aufpasst. Wir überweisen regelmäßig Geld an sie, um ihre Kosten, die wegen der Kinderbetreuung zusätzlich entstehen, auszugleichen. Also Kosten für die Geburt und die Betreuung des Kindes sind schon sehr hoch. Darüber hinaus befinde ich mich schon nicht mehr im besten Alter und dem besten Gesundheitszustand für eine weitere Geburt. All das führt dazu, dass wir kein zweites Kind bekommen wollen. Am wichtigsten ist, dass mein Mann und ich finanziell eingeschränkt sind. Schließlich sind wir nur normale Mitarbeiter und haben ein gesichertes Jahreseinkommen. Wenn ein zweites Kind in die Familie kommt, dann müssen die ohnehin schon beschränkten Geldmittel gleichmäßig auf zwei Kinder verteilt werden. Besser ist, dass wir uns voll und ganz dem einen Kind widmen und ihm alles zur Verfügung stellen. Tja, zwei Kinder großzuziehen, überfordert uns wirklich!“

Das ein Monat alte Baby Fu Qilin

Schlagworte: Ein-Kind-Politik,China,Familien,ein zweites Kind

1   2   3     


Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Ihr Kommentar

Beitrag
Ihr Name
Anonym
Kommentare (0)