Alterwerden

“Haus gegen Rente“ bleibt unbeliebt bei Chinas Senioren

27.10.2017

Drei Jahre nach der staatlich unterstützten Einführung eines Hypotheken-Renten-Systems für Senioren gibt es kaum Nachfrage unter den Hausbesitzern.

Das „Haus gegen Rente“ -System, das im Juli 2014 gestartet und in Beijing, Shanghai, Guangzhou und Wuhan getestet wurde, ermöglicht es Hausbesitzern, einen Teil ihres Eigentums in Bargeld umzuwandeln und dafür eine monatliche Summe zu erhalten.

 

Nach offiziellen Angaben hatte bis Ende dieses Jahres lediglich eine Versicherungsgesellschaft mit 65 landesweiten Haushalten das System initiiert. Die Hälfte der beteiligten Senioren davon hatte Kinder.

 

Bei dem System können ältere Hausbesitzer ihr Eigentum an berechtigte Versicherungsgesellschaften verpfänden, um dafür im Gegenzug monatliche Zahlungen für einen bestimmten Zeitraum oder als Rente für den Rest ihres Lebens zu erhalten. Wenn der Besitzer stirbt, kann die Versicherung das Eigentum verkaufen, um sich das Geld zurückzuholen, es sei denn, das Darlehen wurde vorher abbezahlt.


Von den Haushalten, die Renten erhielten, liege die Summe bei den Meisten zwischen 5000 bis 10000 Yuan monatlich (rund 752 bis 1505 US-Dollar), sagte Li Chuanxue, Vorsitzender der Happy Life Insurance Company. Die höchste Rente würde derzeit im Einzelfall bis zu 30.000 Yuan pro Monat betragen.


Rund 98 Prozent der Kinder von Senioren, die in dem System beteiligt sind, missbilligten es, dass ihre Eltern ihre Häuser im Gegenzug für eine monatliche Rente verpfändeten, hieß es in einer Umfrage der Central China Normal Universität. In Wuhan hatten in den letzten drei Jahren nur drei Haushalte an dem System teilgenommen.

Dang Junwu, stellvertretender Direktor des China Research Centre on Aging, sagte, das System könne aus zwei Gründen nach hinten losgehen. Zum einen sei das Finanz- und Rechtssystem in China noch nicht reif genug, so dass viele Bürger um ihre finanzielle Sicherheit bangen würden. Zum anderen sei der Marktwert der Häuser schwer vorherzusagen.


Es gebe Risiken bei dem „Haus für Rente“- System, sagte auch Yu Gang, ein Anwalt von Zhuo Jian Law Firm, und bezog sich dabei unter anderem auf Hauspreisschwankungen und die unterschiedlichen Fristen, Pachtverhältnisse und Bedingungen. Dies könne dazu führen, dass die Senioren am Ende gar keine Renten bekämen, so Yu.


Nach offiziellen Angaben lag die Anzahl der Personen über 60 Jahre in China zum Ende des Jahres 2013 bei 202 Millionen, was fast 15 Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Haus,Rente,Versicherungsgesellschaft,Hypotheken