Aufbau eines gesunden Chinas
Pharmaunternehmen aus aller Welt wollen „Chance der Importexpo“nutzen Exklusiv
Von Wang Ran, Shanghai
Die 3. China International Import Expo findet derzeit in Shanghai statt. Dieses Jahr ist vor allem der Ausstellungsbereich für medizinische Geräte und das Gesundheitswesen bei den Besuchern beliebt. Foto von Wang Ran.
Wegen der immer noch weltweit wütenden COVID-19-Pandemie zieht in diesem Jahr vor allem der Ausstellungsbereich für medizinische Geräte und das Gesundheitswesen das Interesse der Besucher auf sich. Obwohl diese Ausstellungsfläche auf 60.000 Quadratmeter erweitert wurde, war es immer noch schwierig, einen Platz zu ergattern. Fast 340 Aussteller versammeln sich hier –darunter die zehn weltweit führenden Pharmaunternehmen und die 14 weltweit führenden Unternehmen für medizinische Geräte. So viele „große Player“ wie dieses Mal haben noch nie an der Messe teilgenommen.
Auf der 5. Plenarsitzung des 19. Zentralkomitees (ZK) der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), die am 29. Oktober abgeschlossen wurde, wurden die Vorschläge des ZK zur Formulierung des 14. Fünfjahresplans (2021-2025) für die nationale wirtschaftliche und soziale Entwicklung sowie das langfristige Ziel 2035 diskutiert und genehmigt. Die Empfehlungen in diesem langfristigen Plan sind eindeutig darauf ausgerichtet, den Aufbau eines gesunden Chinas umfassend zu fördern.
Die großen Aussteller haben anschließend an die Rede von Präsident Xi Jinping bei der Eröffnungsfeier gesagt, dass diese ein positives Signal für Chinas weitere und umfassende Öffnung gesendet habe. Derzeit boomt Chinas Gesundheitsbranche, und multinationale Unternehmen können von „Chinas Chance“ profitieren, sich in China niederlassen und ihrerseits damit auch China helfen.
Die F. Hoffmann-La Roche AG (Roche) aus der Schweiz nimmt bereits zum dritten Mal in Folge an der CIIE teil. Auf ihrem 800 Quadratmeter großen Hauptstand zeigt Roche Produkte aus den Bereichen Tumorimmuntherapie, Influenza, hämatologische Tumore und seltene Krankheiten. Im diesjährigen neu geschaffenen Sonder-Ausstellungsbereich zur Epidemieprävention präsentiert Roche auch Produkte wie Geräte und Reagenzien zum Nachweis von Nukleinsäuren und Antikörpern des neuartigen Coronavirus.
Zhou Hong, Präsidentin von Roche Pharmaceuticals China, sagte, die Rede von Präsident Xi bei der Eröffnungsfeier sei inspirierend gewesen. Insbesondere der Teil „China ist bereit dafür, mit allen anderen Ländern zusammen durch die weitere Öffnung neue Möglichkeiten zu schaffen, durch Kooperation schwierige Probleme zu lösen, und somit ein besseres Morgen für die Menschheit zu schaffen" habe sie beeindruckt.
Sie ist überzeugt davon, dass die Probleme im Gesundheitsbereich nur von allen Ländern gemeinsam gelöst werden können. Roche werde hart daran arbeiten, in Zukunft modernste Diagnose- und Behandlungstechnologien und Produkte in China einzuführen, um Chinas Medizin- und Gesundheitsindustrie bei ihren Innovationen und Verbesserungen zu unterstützen.
Die deutsche Merck KGaA nimmt in diesem Jahr zwar „erst“ zum zweiten Mal an der CIIE teil. Das Unternehmen kann dafür aber bereits auf eine 87-jährige Geschichte in China zurückblicken. Auch für Allan Gabor, den Geschäftsführer von Merck China, hat Präsident Xis Rede eine wichtige Botschaft gesendet: Vor allem der Teil, in dem Xi betonte, „unerschütterlich und umfassend die Öffnung voranzutreiben", habe ihm abermals klar gemacht, dass China aufrichtig dazu entschlossen ist, die internationale Zusammenarbeit und Öffnung mit Win-win-Ergebnissen für alle Parteien zu fördern.
Dass die dritte CIIE überhaupt stattfinden kann, ist für China und die ganze Welt von großer Bedeutung. Dies ist ein großartiges wirtschaftliches und diplomatisches Ereignis für die Welt, nachdem China im Kampf gegen die Corona-Epidemie wichtige Erfolge erzielt hat.
Auf der diesjährigen Messe plant Mercks Life-Science-Geschäftssparte die Zusammenarbeit mit großen chinesischen Staatsunternehmen bekannt zu geben und ein neues speziell für den chinesischen Markt entworfenes Logo vorzustellen. Mit der neuen Strategie für China – auf Deutsch etwa „in China, für China“- und seiner führenden Technologie will das Unternehmen China bei seiner wirtschaftlichen Entwicklung und Transformation helfen.
Das 1885 gegründete deutsche Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim ist seit 25 Jahren in China aktiv und nimmt in diesem Jahr ebenfalls zum zweiten Mal an der CIIE teil.
Felix Gutsche, Präsident von Boehringer Ingelheim Greater China, glaubt: „Vor dem Hintergrund, dass die globale Pandemie noch nicht vollständig unter Kontrolle gebracht werden konnte, ist allein die Tatsache, dass China die dritte CIIE im großen Stil ausrichtet ein Zeichen seines Selbstbewusstseins. Es zeigt auch wie China seiner Verantwortung als großes Land gerecht wird.“
Auf diese CIIE wird Boehringer Ingelheim eine Reihe von neuen Produkten und möglichen Mitteln gegen das neue Coronavirus mitbringen, die es der Welt erstmals präsentieren wird. Dazu gehört auch ein von dem Unternehmen in China entwickelter Impfstoff gegen die Schweinepest. Boehringer hat sich aktiv an der Erforschung von Mitteln gegen COVID-19 beteiligt. Zum Beispiel hat es mit der Medizin-Fakultät der Peking-Universität gemeinsam ein In-vitro-Experiment mit Ambroxolhydrochlorid durchgeführt, und das zur Wuhan-Universität gehörende Zhongnan-Krankenhaus bei deren Erforschung von Ambroxolhydrochlorid zur Behandlung des neuartigen Coronavirus unterstützt.
Für die nächsten fünf Jahre plant das Unternehmen, 451 Millionen Euro in China zu investieren, was sein Vertrauen und seine Entschlossenheit demonstriert, die „in China, für China“-Strategie wirklich umzusetzen.
Auch Takeda Pharmaceutical aus Japan nimmt zum zweiten Mal an der CIIE teil. Als Asiens größtes und weltweit zehntgrößtes biopharmazeutisches Unternehmen verfügt Takeda über einen 600 Quadratmeter großen Haupt-Stand und darüber hinaus einen 150 Quadratmeter großen Stand im Epidemiepräventions-Ausstellungsbereich. Dort wird das Unternehmen seine Produkte aus den Bereichen Onkologie, seltene Krankheiten, Verdauung, Blutprodukte, Neurowissenschaften und Impfstoffeumfassend präsentieren, und seine zukünftigen Pläne, innovativen Produkte und bahnbrechenden Therapien in Kernbereichen vorstellen.
Shan Guohong, Senior Vice President von Takeda Pharmaceuticals und Präsident von Takeda China, war angesichts der großen Unsicherheiten in der Weltwirtschaft begeistert davon, dass Präsident Xi betonte, „den Aufbau einer offenen Weltwirtschaft zu fördern.“ Dadurch sei ihm klar geworden, dass China entschlossen ist, die Globalisierung weiter voranzutreiben und seine Öffnung auf einem noch höheren Niveau fortzusetzen.
Takeda Pharmaceutical habe sich während seiner 26-jährigen Tätigkeit in China gut in Chinas offenes und integratives wirtschaftliches Umfeld eingefügt. Auch in Zukunft werde das Unternehmen in China investieren, noch innovativere Produkte und Technologien auf den Markt bringen, die Verfügbarkeit von Medikamenten erhöhen und somit mehr Patienten helfen.