Home>China 2007 Schriftgröße: klein mittel groß

Medien

german.china.org.cn          Datum: 10. 01. 2008

Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen

Die Verfassung der Volksrepublik China garantiert jedem Bürger Rede- und Publikationsfreiheit. Seit den 1980er Jahren hatte die wirtschaftliche Entwicklung auch das Aufkommen einer Vielfalt von Medien zur Folge. Heute gibt es in China mehr als 2000 Zeitungen, über 9000 Zeitschriften, 267 Rundfunkstationen und 342 Fernsehstationen. Ende 2006 waren 139,95 Millionen Haushalte an das Kabelfernsehen angeschlossen; 12,62 Millionen Haushalte in 209 Städten waren an das digitale Kabelfernsehen angeschlossen; 95% der Bevölkerung können Radio- und 96,2% Fernsehprogramme empfangen. Es hat sich ein Rundfunk- und Fernsehnetzwerk herausgebildet, in dem mehrere Übertragungsmodi wie Satelliten-, Kabel- und terrestrischer Empfang nebeneinander existieren.

Presseagenturen

Die Nachrichtenagentur Xinhua ("Neues China") mit Sitz in Beijing ist die staatliche Nachrichtenagentur Chinas. Sie ist eine der wichtigsten internationalen Nachrichtenagenturen der Welt und hat mehr als hundert Niederlassungen im asiatisch-pazifischen Raum, im Nahen Osten, in Lateinamerika, in Afrika und anderen Gebieten. Im Jahr 2003 bildete ihre Tochtergesellschaft, die Xinhua-GmbH für Wirtschaft und Finanzen, mit der AFP-Gesellschaft für Wirtschaft und Finanzen ein internationales Bündnis. Die Xinhua-GmbH kaufte die Zweigagenturen der AFP-Gesellschaft für Wirtschaft und Finanzen Asiens in Hongkong, Japan, der Republik Korea und Singapur sowie in acht weiteren asiatischen Ländern und Gebieten auf, wodurch sich ihr Netzwerk weltweit vergrößerte.

Die Zentrale des China-Nachrichtendienstes (China News Service) befindet sich ebenfalls in Beijing. Diese Agentur wendet sich hauptsächlich an Auslandschinesen und Landsleute in den Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macao sowie auf Taiwan.

Zeitungen

Zwischen 1950 und 2000 stieg die Zahl der Zeitungen fast um das Zehnfache. Im Jahr 2005 gab es im ganzen Land mehr als tausend Tageszeitungen. Mit einer Gesamtauflage von rund hundert Millionen Exemplaren gehört China international zu den größten Ländern im Zeitungswesen. Auf unterschiedliche Lesergruppen zugeschnitten, sind die Zeitungen immer mehr von Vielfalt und Reichhaltigkeit geprägt. In den letzten Jahren fand eine allgemeine Umgruppierung der Zeitungsverlage statt. Mittlerweile wurden landesweit 40 Zeitungsgruppen wie die Verlagsgruppe der Beijing Daily, die Vereinigte Verlagsgruppe der Wenhui-Zeitung und der Xinmin Evening News sowie die Verlagsgruppe der Guangzhou Daily gebildet. Die Verlagsgruppe der Tianjin Daily setzt seit 2006 auch digitalen Vertrieb ein und begann mit der Verbreitung per Satellit, so dass ihre Zeitungen wie USA Today in 39 Ländern zeitgleich erscheinen können.

Rundfunk

Der Zentrale Volksrundfunk ist der staatliche Sender Chinas und strahlt per Satellit neun Kanäle mit täglich insgesamt über 200 Sendestunden aus. Alle Provinzen, autonomen Gebiete, regierungsunmittelbaren Städte und andere lokale Verwaltungs-gebiete verfügen über eigene Sendestationen. Radio China International ist der einzige staatliche Auslandssender. Er sendet gegenwärtig weltweit in 38 Sprachen sowie auf Hochchinesisch und in vier chinesischen Dialekten und kommt täglich auf 1000 Sen-destunden. Neben allgemeinen Nachrichtensendungen bringt Radio China International Kommentare zu internationalen Fragen, Kultur- und Unterhaltungsprogramme und zahlreiche Spezialsendungen über Politik, Wirtschaft, Kultur sowie Wissenschaft und Technik. 2006 wurden UKW-Sender in Nairobi (Kenia) und in Vientiane (Laos) eingerichtet. Damit gehört Radio China International neben Voice of America, BBC und Radio France Internationale zu den wenigen internationalen Radiostationen, die im Ausland UKW-Sender betreiben.

Fernsehen

Im chinesischen Fernsehen sind relativ umfassende Strukturen für Programmproduktion, Ausstrahlung und Vertrieb mit hohem technischen Niveau entstanden. Der staatliche Fernsehsender – das Zentrale Chinesische Fernsehen (CCTV) – strahlt 17 Kanäle mit täglich insgesamt über 360 Sendestunden aus. Alle Provinzen, autonomen Gebiete, Städte und andere lokale Verwaltungsgebiete verfügen über eigene Fernsehstationen. Es finden regelmäßig große internationale Fernsehpräsentationen wie das Shanghaier Fernsehfestival, die Beijinger Internationale Fernsehwoche, die Chinesische Rundfunk- und Fernsehmesse und das Sichuan-Fernsehfestival statt, wo neben der Bewertung von Sendungen und der Verleihung von Preisen der Austausch in der Fernsehkunst und der Import- und Exporthandel mit Fernsehprogrammen durchgeführt werden. Shanghai ist heute der größte Markt für den Handel mit Fernsehprogrammen in Asien.

Per Satellitenübertragung können Programme von CCTV auf der ganzen Welt empfangen werden. Über lokales Kabelfernsehen, Satellitenempfang, terrestrische Frequenzen und Breitband-Internetverbindungen kann man CCTV in über 100 Ländern sehen, darunter in den USA, Großbritannien, Frankreich, Ägypten, Indien und Chile. Im August 2006 wurde in Frankreich eine chinesische Fernsehprogrammplattform mit dem Titel „Große Mauer“ vorgestellt, die einem breiten Publikum in Europa chinesische Sendungen direkt nahe bringt.

Der neue Fernsehturm von Chengdu (Sichuan)

Internetmedien

Seit Mitte der 1990er Jahre haben sich in China Internetmedien rapide entwickelt. Von den über 10 000 Massenmedien im ganzen Land sind über 2000 online. Zahlreiche bekannte Webseiten, die wie Nachrichtenmedien operieren, wurden geschaffen und haben bei der Berichterstattung ihre Vorzüge zur Geltung gebracht. Nach Prognosen von Experten werden das Internet und die traditionellen Medien in diesem Jahrhundert auf der Grundlage der Informationstechnologie zu Multimedien-Presseplattformen verschmelzen, die Berichterstattung und Programme in Ton, Bild und Text anbieten. Die Internetmagazine haben sich rasch entwickelt. Die Gesamtauflage der Internetmagazine in China beträgt über 360 Millionen. Seit China Mobile Ende September 2005 Handyfernsehen eingeführt hat, werden die Inhalte der Massenmedien in Wort und Bild auch auf diesem Wege übertragen. Viele Webseiten bieten nun auch Handy-Zeitungen an. Am 5. August 2006 begann das Hauptamt für Presse- und Publikationswesen einen Plan für Versuche mit digitalen Zeitungen, Formen der Herausgabe und der Betriebsführung von Internet-, Handy- und elektronischen Zeitungen. Bereits vorher hatten einige Nachrichtenmedien derartige Versuche durchgeführt, darunter die Mediengruppe Nanfang Daily mit ihrer Webseite Oeeee.com, dem größten Projekt neuer Medien in China, und die Dalian Daily mit ihrer Fernsehsausgabe der Zeitung Sport in Nordchina. Die elektronische Zeitung der Verlagsgruppe der Tageszeitung Befreiung vereinigt Video, Audio und Text.

Am 1. Januar 2006 ging das Regierungsportal www.gov.cn in Betrieb; es wurde von der Xinhua-Webseite (www.xinhuanet.com) eingerichtet. Dieses Portal ist eine Plattform, auf der der Staatsrat und seine Abteilungen, die Regierungen aller Provinzen, autonomen Gebiete und regierungsunmittelbaren Städte politische Informationen veröffentlichen und Online-Services anbieten können.

Multimedienkonzerne

Seit dem Beitritt Chinas zur WTO und dem Einstieg starker ausländischer Medienkonzerne in China zeichnet sich die Gründung von überregionalen Mediengruppen ab. Im Jahr 2001 hatte sich die chinesische Regierung das Ziel gesetzt, die Reform der Medien hin zur Gründung von Konzernen aktiv zu fördern und große überregionale Mediengruppen zu bilden. Sie legte für die Finanzierung des Medienwesens und für die Kooperation mit ausländischem Kapital konkrete Bestimmungen fest. Der Chinesische Rundfunk-, Film- und Fernsehkonzern (CRFTG), der Ende 2001 gegründet wurde, entstand aus einer Fusion der Ressourcen und Fachkräfte der zentralen Gesellschaften für Rundfunk, Fernsehen und Film sowie der Rundfunk- und Fernsehnetzwerke wie CCTV. Sein Geschäftsbereich umfasst nun Fernsehen, Internet, Verlagswesen, Werbung usw. CRFTG ist die umfangreichste und kapitalstärkste Mediengruppe Chinas.

Chinesische Medien kooperieren auch mit ausländischen Medienkonzernen. Seit 2003 haben sich dreißig ausländische Fernsehgesellschaften in China niedergelassen, darunter Phoenix Satellite TV, Bloomberg Finance, Star Satellite TV, Eurasian Sports und Chinese Entertainment TV; der englischsprachige Sender von CCTV hat sich über Fox Network, das zur US-amerikanischen News Corp. gehört, in den USA etabliert.

Quelle: german.china.org.cn

Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen

Kommentar schreiben
Kommentar
Ihr Name
 Kommentare