Chinas Staatspräsident Xi Jinping hat die BRICS-Länder dazu aufgerufen, im kommenden Jahrzehnt gemeinsam zum Wohle der Menschen aller Länder zu arbeiten. In seiner Grundsatzrede sagte Xi am Sonntag auf dem BRICS Business-Forum in Xiamen, die Mitgliedsländer – Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika – hätten in den vergangenen zehn Jahren zahlreiche kooperative Institutionen geschaffen, beispielsweise die BRICS-Entwicklungsbank.

Chinas Staatspräsident Xi Jinping am Sonntag bei seiner Grundsatzrede auf der Eröffnungsveranstaltung des BRICS Business-Forums in Xiamen, Fujian. Foto: Feng Yongbin, China Daily.

Trotz der noch immer nachwirkenden Finanzkrise von 2008 hätten die BRICS-Länder einen großen Beitrag zum globalen Wirtschaftswachstum geleistet, von dem drei Milliarden Menschen profitiern würden. Im vergangenen Jahrzehnt hätten die fünf Länder gemeinsam ein Wirtschaftswachstum von 179 Prozent erzielt. Das Handelsvolumen sei im gleichen Zeitraum um 94 Prozent gestiegen, zudem habe die städtische Bevölkerung um 28 Prozent zugenommen, führte Xi aus.

Die BRICS-Länder würden trotz der unterschiedlichen Bedingungen die gleichen Ziele verfolgen. Wirtschaftliche Kooperation sei daher die Grundlage des BRICS-Mechanismus, so Chinas Präsident. Die Schwellen- und Entwicklungsländer sollten einen positiven Beitrag zum globalen Wirtschaftswachstum leisten, etwa durch mehr Handel und Investitionen und den Aufbau neuer Wertschöpfungsketten. Die Entwicklung der Schwellenländer ziele nicht darauf ab, irgendjemandem zu schaden, sondern verfolge stattdessen das Ziel, „den Kuchen der Weltwirtschaft ein Stück größer zu machen“.

1000 Unternehmensvertreter nahmen teil

Der „BRICS-Plus“-Ansatz sollte weiter gefördert werden, damit mehr Staaten von der Kooperation profitieren können, so Xi. BRICS-Plus ist ein Dialogmechanismus der BRICS-Länder mit fünf weiteren Schwellenländern. „Einen Pfeil kann man leicht abwehren, aber zehn miteinander verbundene Pfeile auf einmal abzuwehren, ist viel schwieriger“, sagte er.

BRICS sollte Verantwortung für den Weltfrieden übernehmen und Kooperation statt Konfrontation suchen. In diesem Jahr, das Jahr, in dem China die Präsidentschaft innehat, war die Sicherheitszusammenarbeit das bestimmende Thema. „Wir sollten den Zweck und die Prinzipien der UN-Charta und die grundlegenden Normen internationaler Kooperation hochhalten, den Multilateralismus entschlossen unterstützen, uns für mehr Demokratie im internationalen System einsetzen sowie Machtpolitik und Hegemoniestreben entgegentreten“, sagte Xi.

Aufgrund der Unterschiede in der jeweiligen nationalen Situation, der Geschichte und Kultur seien Meinungsverschiedenheiten unvermeidlich, doch so lange Kooperation und gegenseitiges Vertrauen bestehe, sei der Weg der Kooperation stabil, so Xi. Er hob auch die Bedeutung des zivilgesellschaftlichen Austausches hervor, wie zum Beispiel Film- und Kulturfeste oder Sportereignisse unter dem Dach der BRICS-Organisation, denn so könne die Freundschaft zwischen den Mitgliedsländern gefördert werden.

Auf dem BRICS Business-Forum waren auch der brasilianische Präsident Michel Temer und der südafrikanische Präsident Jacob Zuma anwesend. 1200 Personen, darunter 1000 leitende Manager von 630 Unternehmen aus China und dem Ausland, nahmen an dem zweitägigen Forum teil. Xi würdigte den Beitrag der Unternehmen zum Aufbau der wirtschaftlichen Partnerschaft. Chinesische Firmen sollten verstärkt im Ausland investieren, zudem seien ausländische Unternehmen dazu eingeladen, in China aktiv zu werden, sagte er.