Außenminister: Partnerschaft zwischen China und der EU ist ein „Jahrhundertprojekt"
Wang Yi stellt sich bei der Pressekonferenz des Außenministeriums der Presse.
2015 war ein Jahr der engen Kontakte zwischen China und der EU. Die Beziehungen Deutschlands, Großbritanniens, Frankreichs sowie einiger mittel- und osteuropäischer Länder zum Reich der Mitte haben sich weiter vertieft. Am 8. März äußerte sich Chinas Außenminister Wang Yi auf einer Pressekonferenz des Außenministeriums im Rahmen der 4. Jahrestagung des 12. Nationalen Volkskongresses über die Fortschritte der chinesisch-europäischen Partnerschaft.
China betrachte die Beziehungen zu Europa als wichtigen Teil der globalen politischen Polarisierung, so Wang. Und Europa habe damit begonnen, Chinas friedlichen Aufstieg ohne Argwohn und mit mehr Akzeptanz zu betrachten. Daher seien die positiven Veränderungen in den chinesisch-europäischen Beziehungen kein Zufall, sondern ein zwangsläufiges und für die Zukunft richtungsweisendes Ergebnis.
Noch vor wenigen Jahren kam es zwischen China und der EU immer wieder zu Meinungsverschiedenheiten. Europa habe aber schließlich begriffen, dass es zu keiner strategischen Konfrontation kommen dürfe, so Wang. Es gebe keine grundlegenden Widersprüche zwischen beiden Seiten, die Nachfrage nach Kooperation und Zusammenarbeit sei stattdessen immer größer geworden und die gemeinsamen Interessen seien gewachsen.
Die Europa-Diplomatie war 2015 ein Highlight für China. Staatspräsident Xi Jinping flog für einen Staatsbesuch nach Großbritannien und reiste anschließend zur UN-Klimakonferenz nach Paris. All dies führte zu einem Aufschwung in der Zusammenarbeit zwischen China und der EU.
Die Beziehungen zwischen China und den europäischen Ländern seien nun in eine Phase der Komplementarität und Konkurrenz getreten, erklärte Wang. Jede Medaille habe aber zwei Seiten. Auch weiterhin werde es zwischen China und der EU zu neuen oder auch bereits bekannten Problemen kommen. Seiner Einschätzung nach werden beide Seiten dennoch immer engere Bindungen eingehen, die sich immer stabiler entwickeln werden.
„In einem nächsten Schritt sind wir bereit, mit Europa die vier Partnerschaften des Friedens, Wachstums, der Reform und Zivilisation aufzubauen. Es ist ein Jahrhundertprojekt, das einen wichtigen Beitrag zur menschlichen Zivilisation leisten wird", erklärte Wang.