Ausländische Beobachter der diesjährigen zwei Tagungen in Beijing weisen darauf hin, dass Chinas Regierung im Hinblick auf das Wachstumsziel für 2016 und den Entwicklungsplan für die kommenden fünf Jahre auf dem richtigen Weg ist.

In seiner Rede zur Eröffnung der jährlichen Zusammenkunft des Nationalen Volkskongresses setzte Ministerpräsident Li Keqiang das Ziel für Chinas BIP-Wachstum in diesem Jahr auf 6,5 bis 7 Prozent fest.

Er gab auch den Entwurf des lang erwarteten 13. Fünfjahresplans bekannt, in dem Chinas wirtschaftliche und soziale Entwicklung der kommenden fünf Jahre umrissen wird.

Auch wenn es weltweit weiterhin Befürchtungen um eine mögliche harte Landung der chinesischen Wirtschaft gibt, erklärte Park Sung-joon von der Incheon National University in Südkorea, dass die angestrebte Wachstumsquote solide erscheine.

“China prognostiziert für 2016 ein Wachstum von 6,5 bis 7 Prozent. Das ist heutzutage weltweit eine Rarität und wird es auch bleiben. Wenn China den Aufbau eines Staats von moderatem Wohlstand anstrebt, braucht es mindestens ein Wachstum von 6 Prozent. Die Prognose ist folglich auf vernünftige Weise erreichbar.”

Der Entwurf des Fünfjahresplans antizipiert außerdem für 2016 bis 2020 ein durchschnittliches Jahreswachstum von über 6,5 Prozent.

Es wäre das niedrigste seit mehr als drei Jahrzehnten.

Dennoch gebe es kaum Grund zur Sorge, erklärte Kerry Brown, Professor für Chinastudien am King's College in Großbritannien, sofern die Veränderungen des Wachstumsmodells richtig in die Hand genommen würden.

“Chinas Entwicklung zeichnet sich durch zwei ziemlich besondere Umstände aus. Der eine ist ihre Geschwindigkeit; sie ist deutlich höher als in anderen Ländern. Der andere ist das vergleichsweise große Ausmaß der Entwicklung. Alles andere ist genauso wie in anderen Ländern, aber Geschwindigkeit und Ausmaß sind die wichtigsten Faktoren. Je höher die Geschwindigkeit, desto geringer wird die Möglichkeit und Fähigkeit, die Entwicklung zu kontrollieren. Es ist also ein Problem, den Wandel zu kontrollieren. Gleichzeitig aber muss die Veränderung schneller erfolgen.”