"Made in China" ist der nächste große Schritt

10.03.2016

Die Strategie “Made in China” wurde auf der laufenden Tagung des Nationalen Volkskongresses erneut zum Thema, als Abgeordnete darüber diskutierten, wie Chinas Fertigungsindustrie mit Hilfe von Innovationen gefördert werden könnte.

Eine Debatte darüber, warum Chinesen den Weg nach Japan auf sich nehmen, um Haushaltsgeräte wie Reiskocher zu kaufen, veranlasste die Abgeordneten, größtenteils Unternehmer, dazu, darüber nachzudenken, wie man ein besseres Image von chinesischen Marken und Waren fördern könnte.

Zahlreiche Chinesen reisten im vergangenen Jahr zum Frühlingsfest nach Japan, um Toilettensitze als Souvenirs zu kaufen und sorgten damit für Wirbel in den Medien.

Einige Abgeordnete wiesen daraufhin, dass China zwar eine führende Rolle in der Produktion spiele, aber nur wenige international anerkannte Marken hervorgebracht habe.

In einem Ranking aus dem Jahr 2015 wurden Chinas Innovationskompetenzen auf Platz 18 aufgeführt, seine Gerätefertigung machte gleichzeitig ein Drittel des Weltmarktes aus. Dennoch fehlt es China bei der Produktion von qualitativ hochwertigen Artikelnwie Kugelschreibern und Reiskochern an Fertigkeiten, ein Hinweis auf die Nachteile seiner Fertigungskompetenzen.

Inspiriert vom deutschen Konzept “Industrie 4.0” rief China 2015 die Strategie “Made in China 2025” ins Leben, um seine Fertigungsindustrie umfassend zu modernisieren.

“Nur Innovation führt zu Qualität”, erklärte Li Dongsheng, Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer von TCL. „Chinas Produktion ist an einem Scheideweg angelangt und die einzige Lösung ist die Reform der Angebotsseite.“

“Anders als früher legen Verbraucher nun höhere Qualitätsmaßstäbe an Waren an”, erklärte Yuan Liqun, Vizevorsitzender der Midea Group. “Unternehmen müssen sich proaktiv der Herausforderung durch den Wandel stellen.“

Statistiken zufolge kann 1 Yuan, der in die Produktion investiert wird, einen Produktionswert von 1,48 Yuan generieren.

Der jüngst veröffentlichte Arbeitsbericht der Regierung zeigte, dass China „Unternehmen zu flexiblen und maßgeschneiderten Produktionsprozessenermutigen und einen Geist handwerklichen Könnens fördern will, der nach Perfektion strebt, damit mehr Produkttypen, Produkte von höherer Qualität und Markenprodukte entstehen.“

“Die mittelmäßige Qualität chinesischer Produkte ist teilweise auf fehlendes handwerkliches Können zurückzuführen”, erklärte Lei Jun, Gründer und Vorstandsvorsitzender des chinesischen Smartphoneanbieters Xiaomi.

Länder wie Japan hätten einen Wandel von der Billig- zur High-End-Produktiondurchlaufen, das sollte China auch tun, betonte er.

Dong Mingzhu, Präsidentin des Elektrogeräteherstellers Gree, riet chinesischen Unternehmen, ihre Wettbewerbsfähigkeit wieder aufzubauen und bei der Reform voranzuschreiten.

“Es gibt zwei wichtige Themen, mit denen wir uns an erster Stelle befassen müssen”, erklärte sie. „Eins ist die Stärkung des Patentschutzes für geistiges Eigentum und das andere die Förderung von in China produzierten Waren.“

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Innovationskompetenzen,Industrie 4.0,Made in China