Die beiden Kampfkunsthelden Jackie Chan (links) und Jet Li treffen in dem Film The Forbidden Kingdom aufeinander.
Wer wird gewinnen, wenn Jet Li gegen Jackie Chan kämpft? Das Publikum, meint Rob Minkoff, Regisseur von The Forbidden Kingdom (Gongfu Zhi Wang). Der Film lief in der letzten Woche in den USA an und wird diese Woche auch in China in die Kinos kommen.
Mit dem Film erfüllt sich der Traum chinesischer Kampfkunstliebhaber, die beiden Ikonen in einem Film zu sehen. Die Geschichte beginnt mit einer Traumsequenz. Jason, ein amerikanischer Teenager und Kungfu-Fan, betritt durch das "torlose Tor" eine fantastische Welt und begibt sich auf eine Mission zur Rettung des Affenkönigs, der von seinem Feind, Jade Warlord, in einem Stein eingeschlossen wurde. Ähnlich wie die jungen Hobbits in Herr der Ringe ist Jason in Begleitung einiger mächtiger Unterstützer, darunter ein schweigsamer Mönch, gespielt von Li, und ein betrunkener Wanderer, der von Chan verkörpert wird.
Der Familienfilm ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Drehbuchautor John Fusco und Jet Li. Vor einigen Jahren suchte Li nach einer Geschichte für seine Tochter. Aus einer Anzahl von Drehbüchern, die ihm zugesandt wurden, wählte er Fuscos aus. Fuscos Geschichte orientiert sich lose an dem klassischen chinesischen Roman Reise nach Westen. Die Geschichte ist eine Mischung aus chinesischer Mythologie und Märchen und schließt auch eine chaotische Szene ein, in der der Affenkönig und Mönche des Shaolin-Tempels gegeneinander kämpfen.
Li war besorgt, dass die Geschichte für das chinesische Publikum nicht akzeptabel sei und empfahl daher, diesen Handlungsstrang in eine Traumsequenz umzuwandeln, da in Träumen alles möglich ist.
Minkoff versichert die chinesischen Kinogänger seinerseits, dass der Film auf keine Weise die chinesische Kultur schlecht macht. Auch seine chinesische Ehefrau, eine Nachfahrerin des heiligen Konfuzius und ihre Eltern erklärten, dass sie kulturelle Spötterei nicht tolerieren würden.
"Sie haben mich sehr unter Druck gesetzt", sagt Minkoff im Spaß. "Ich habe sicher gestellt, dass die Charaktere stilecht sind und den Grundwerten entsprechen, die die chinesische Kultur ihnen zugesprochen hat."
Li half dabei, chinesische Philosophie in den Film einzubringen. So antwortet der Mönch (Li) auf die Frage Jasons, was er tun solle, wenn er sich in Gefahr befinde: "Atme weiter". Die beiden Meister bringen dem Jungen nicht nur Kungfu bei, sondern auch die Bedeutung von Respekt gegenüber dem Lehrer.
"Es war schon lange mein Wunsch, die chinesische Kultur zu fördern", sagt Li. "Aber es ist eine große und komplizierte Kultur. Daher müssen wir uns ihr zuerst auf eine einfache Art annähern."
"Auf interessante Weise ein wenig von allem vorzustellen, macht es für das westliche Publikum mit Sicherheit leichter."
Jet Li spielt in dem Film auch den Affenkönig.
Für Kungfu-Fans wird es eine gute Nachricht sein, dass Kampfszenen einen großen Teil des Films ausmachen. Zu sehen gibt es verschiedene Kungfu-Stile, unter anderem den Kranich- und den Tiger-Stil sowie "betrunkenes" Kungfu.
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