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Neue Dokumente zu Nanjing-Massaker veröffentlicht

german.china.org.cn          Datum: 05. 12. 2007

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China hat eine achtbändige Namensliste mit den Namen von 13.000 Opfern des Nanjing-Massakers veröffentlicht. In Nanjing wurden zwischen Dezember 1937 und Januar 1938 über 300.000 Chinesen von japanischen Truppen ermordet.

Die Veröffentlichung enthält Informationen über die Opfer wie Name, Geschlecht, Alter, Beruf, Wohnort, die jeweilige Einheit der japanischen Armee, die für die Ermordung des Opfers verantwortlich war, sowie die Quellen der angegebenen Informationen.

Die acht Bände sind die gegenwärtig vollständigste Namensliste der bekannten Opfer, unbewaffnete Soldaten und Zivilisten, die in und in der Umgebung von Nanjing, der damaligen chinesischen Hauptstadt, getötet wurden.

"Die Veröffentlichung der Namensliste ist nur der Anfang. Wir werden weiterhin Informationen über die Opfer sammeln", sagt Zhang Xianwen, Herausgeber der Sammlung.

Die acht Bände sind ein wichtiger Bestandteil der 55bändigen Serie historischer Materialien über das Nanjing-Massaker, die in Nanjing veröffentlicht wurde. Nanjing ist heute die Hauptstadt der ostchinesischen Provinz Jiangsu.

Zusätzlich zu den ersten 28 Bänden, die bereits im Jahr 2005 erschienen, bestehen die neuen 27 Bände aus zahlreichen historischen Originaldokumenten, wie zum Beispiel amerikanischen Nachrichtenmeldungen, Tagebüchern und offiziellen Rundschreiben der japanischen Truppen, diplomatischer Korrespondenz der britischen und der deutschen Regierung, Opferlisten und Listen über ökonomische Verluste sowie die Unterschriften von über 600 chinesischen Zivilisten, die Schutz vor den von der japanischen Armee begangenen Grausamkeiten suchten.

Seit 2000 haben über 70 chinesische Historiker von Universitäten und Regierungsarchiven Japan, Großbritannien, die USA, Deutschland und Taiwan besucht und Originaldokumente aus verschiedenen Sprachen übersetzt und zusammengetragen. Die Ergebnisse ihrer Arbeit wurden in den 55 Bänden der Serie veröffentlicht.

"Es ist eine Sammlung von chinesischen, japanischen und westlichen Materialien, die objektiv und gerecht ist und der Beurteilung durch die Geschichte standzuhalten vermag", sagte Zhang Xianwen auf der Veröffentlichungszeremonie in Nanjing.

Viele der Materialien wurden zum ersten Mal veröffentlicht und sind von großem historischen Wert. „Jeder, der das Buch liest, wird mit Sicherheit ein korrektes Verständnis von den Geschehnissen dieser Zeit erhalten“, erklärte Zhang weiter. Zhang ist außerdem Professor an der Universität Nanjing.

Die Bände wurden gemeinsam von dem Volksverlag der Provinz Jiangsu und der Fenghuang Verlags- und Mediengruppe herausgegeben.

Die Herausgeber erklärten, sie würden noch an zahlreichen Materialien arbeiten, die zur Veröffentlichung von weiteren 25 Bänden mit knapp 20 Millionen Worten führen könnten.

Die Herausgabe der neuen Bände fand kurz vor dem 70. Jahrestag des Massakers statt, der auf den 13. Dezember fällt. An dem Jahrestag wird nach zweijährigen Ausbauarbeiten auch eine Erinnerungshalle wiedereröffnet, in der 3000 historische Gegenstände zu sehen sind, darunter Kameras, Waffen und Tagebücher der japanischen Truppen sowie 3500 Fotos, die in der Zeit des Massakers aufgenommen wurden.

Die japanische Armee hatte Nanjing am 13. Dezember 1937 besetzt und eine sechs Wochen lange Orgie der Zerstörung, Plünderung, Vergewaltigung und des Mordens begonnen, in deren Rahmen über 300.000 unbewaffnete Soldaten und unschuldige Zivilisten ihr Leben verloren haben.

Besuche des früheren japanischen Premierministers Junichiro Koizumi bei einem umstrittenen Schrein in Japan, in dem neben normalen Kriegsteilnehmern auch einige wegen ihrer Beteiligung an dem Massaker zum Tode verurteilte Kriegsverbrecher verehrt werden sowie Verzerrungen in japanischen Geschichtsbüchern hatten in den letzten Jahren wiederholt das chinesische Volk und die chinesische Regierung verärgert.

Quelle: China Daily

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