Home>Kultur | Schriftgröße: klein mittel groß |
german.china.org.cn Datum: 24. 12. 2007 |
Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen
Die Regierung der Provinz Guizhou ist sich der folkloristischen Vielfalt der hier ansässigen Kulturen bewusst. Sie hat vier Dörfer zu Schutzzonen ernannt, in denen die Kultur sowie die Sitten und Gebräuche der nationalen Minderheiten geschützt werden. Diese Dörfer und Siedlungen der nationalen Minderheiten werden oft als Freilicht-Museen der Folklore bezeichnet. In den Dörfern und Siedlungen können die Besucher nicht nur die einzigartige Architektur der Wohnhäuser der nationalen Minderheiten besichtigen, sondern auch den Alltag der ethnischen Gruppen erleben. Dadurch können sie die unverwechselbare kulturelle Tradition besser verstehen. Wang Jun arbeitet seit mehr als zehn Jahren als Reiseleiter in Guizhou. Er erzählt: "Es gibt in Guizhou insgesamt vier solche Freilichtmuseen für folkloristische Kultur. Eines befindet sich im Westen der Provinz. Es ist eine Siedlung des Stammes Changjiao der Miao-Nationalität. Dieses Museum ist ein Kooperationsprojekt zwischen China und Norwegen. Das zweite Museum ist eine Siedlung der Dong-Nationalität im Südosten der Provinz. Das dritte ist eine Siedlung der Buyi-Nationalität im Süden Guizhous. Und das vierte ist die alte Gemeinde Longli im Südosten der Provinz."
Das gemeinsam mit Norwegen errichtete Freilichtmuseum des Stammes Changjiao der Miao-Nationalität liegt im Dorf Suoga und wurde im Jahre 1998 eingerichtet. Die Siedlung umfasst eine Fläche von 120 Quadratkilometern. In der Siedlung leben mehr als 4000 Menschen. Die Einwohner pflegen liebevoll eine Jahrhunderte alte Tradition: Sie nehmen ein hölzernes Horn auf den Kopf und umwickeln es dick mit ihren langen Haaren. Daher wird dieser Stamm auch als Changjiao-Stamm, Stamm des Langhorns, bezeichnet. Eine Volkssage erklärt, warum die Menschen dieser Siedlung rinderhornförmige Haarknoten auf dem Kopf tragen: In der Nähe der Siedlung erscheinen oft Wildtiere. Um diese Wildtiere zu erschrecken und von der Siedlung fernzuhalten, tragen die Miao auf ihren Köpfen diese langen hornförmigen Haarknoten als Kopfschmuck. Ein solcher Kopfschmuck kann bis zu zwei Kilo schwer sein. Bei einigen Miao sind die Haare drei Meter lang, wenn man sie vom hölzernen Horn abwickelt. Durch diesen besondern Kopfschmuck ist das Horn zum Symbol dieses Stammes geworden.
Im Freilichtmuseum haben die Besucher außerdem Gelegenheit, handwerkliche Künste der Miao zu bewundern. Dazu sagt der Kurator des Museums, Xu Meilin: "Dieses Museum ist das erste derartige Museum in China, ja sogar in ganz Asien. Hier kann der Besucher noch die Tradition der ethnischen Gruppen in fast ursprünglicher Form kennen lernen. Und die Menschen pflegen auch im Alltag noch immer ihre traditionellen Sitten und Gebräuche. Man kann in der Siedlung zum Beispiel schöne Wachsreservedrucke sehen. Diese traditionelle Handwerkskunst verwandelt die handgewebten Stoffe in textile Kostbarkeiten. Seit alters her haben Mädchen in dieser Technik die Aussteuer für ihre Hochzeit erstellt. Die auf diese aufwendige Art bedruckten Stoffe sind sehr elegant und schön. Es gibt auch folkloristische Gesangs- und Tanzdarbietungen. Sehr lohnenswert ist auch eine Betrachtung der schönen Trachten und des Kopfschmucks der Siedlungsbewohner. Beides ist einzigartig auf der Welt."
Quelle: CRI
Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen
Kommentar schreiben |