Chinesische Kinokassen auf der Überholspur

Der am schnellsten wachsende Markt für Kinofilme findet sich in dem Land mit der am schnellsten wachsenden Wirtschaft.

Von jetzt bis 2012 soll der Kartenverkauf um 108 Prozent in die Höhe schnellen, heißt es in einem Bericht, der am Montag vom Marktforschungsinstitut Dodona Research veröffentlicht wurde.

Der Bericht mit dem Titel "Trends und Prognosen der Kinoauslastung" zählt auch die Vereinigten Arabischen Emirate und Russland als Länder mit wachsendem Kinomarkt auf. Dodona prognostiziert für die Vereinigten Arabischen Emirate ein Wachstum von 33 Prozent, während Russlands Kinomarkt bis 2012 um 31 Prozent wachsen wird.

Dodona sagt voraus, dass Frankreich der stärkste der entwickelten Märkte in Westeuropa und Nordamerika sein wird und dort die Kartenverkäufe in den nächsten fünf Jahren um 16 Prozent zunehmen werden.

Der Bericht zeigt, dass der Kinokartenverkauf 2007 weltweit um 2 Prozent zunahm und 7,4 Milliarden Karten erreichte, während die Einnahmen dank des sinkenden Wechselkurses des US-Dollars um fast 10 Prozent auf 28,2 Milliarden US-Dollar stiegen.

Trends und Prognosen der Kinoauslastung erfasst 57 Länder in West- und Osteuropa, Asien und Amerika mit einer Gesamtbevölkerung von 4,5 Milliarden Menschen. Dodona schätzt, dass diese 57 Länder für mehr als 95 Prozent des weltweiten Filmgeschäfts gemessen an den Kinoeinnahmen verantwortlich sind. 2007 waren in diesen Ländern 110.457 Kinoleinwände in Betrieb, 2002 waren es nur 98.932.

Der Bericht beinhaltet aber vor dem Hintergrund der schwierigen Bedingungen am Finanzmarkt und der Weltwirtschaft auch Warnungen. Dodona prophezeit für die nächsten fünf Jahre ein weniger rosiges Bild, wobei 2008 abgesehen von China, Deutschland und Frankreich "in den meisten Gebieten eine ziemliche Flaute" herrschen werde.

"Im Westen nimmt die Wahrnehmung zu, dass Kino eine Technologiegeschichte ist, wobei die Gewinne in den entwickelten Märkten voraussichtlich nur vom digitalen Kino und 3D kommen", sagte Dodona-Chef Karsten-Peter Grummitt. "Aber es ist auch eine Geschichte aufstrebender Märkte, wobei Gebiete wie Osteuropa und Teilen Asiens deutlich zulegen."