Home>Kultur Schriftgröße: klein mittel groß

Mysteriöser Fund

german.china.org.cn          Datum: 29. 08. 2008

Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur

In einem unterirdischen Palast des zerstörten Dabao’en-Tempels in Nanjing wurde ein Reliquienschrein entdeckt, der wertvolle Überreste des Gründers des Buddhismus bergen soll.

Am 7. August wurde in Nanjing, der Hauptstadt der Küstenprovinz Jiangsu, ein antiker Reliquienschrein, der seit mehr als 1000 unter der Erde lag, geborgen. Die Reliquie wurde in einer Eisenkiste in einem unterirdischen Palast in den Ruinen des Dabao’en-Tempels gefunden.

Der unterirdische Palast des Dabao’en-Tempels wurde am 17. Juli geöffnet. Laut der Inschrift auf einer Stele, die dort gefunden wurde, wurde der Palast 1011 gebaut und gehörte zu einem Tempel in der Nördlichen Song-Dynastie (960-1127), der Changgan-Tempel hieß.

1 In einem unterirdischen Palast des zerst?rten Dabao’en-Tempels in Nanjing wurde ein Reliquienschrein entdeckt, der wertvolle überreste des Gründers des Buddhismus bergen soll.

Ein Bild vom Dabao’en-Tempel

Im Laufe der Zeit wurde der Tempel mehrmals erneuert und war in den nachfolgenden Dynastien unter verschiedenen Namen bekannt, darunter auch als Dabao’en-Tempel. Die Arbeiten an dem Tempel begannen im Jahr 1412 auf Anordnung Kaisers Yongle (1360-1424) in Gedenken an seine Mutter. Mehr als 100.000 Arbeiter waren 19 Jahre lang im Einsatz. Der neunstöckige Turm des Tempels wurde im Mittelalter neben dem Amphitheater in Rom und dem schiefen Turm von Pisa als eines der sieben Weltwunder beschrieben. Nach mehr als 440 Jahren wurde der Dabao’en-Tempel durch Kriege zerstört, aber glücklicherweise blieb der unterirdische Palast unter dem Tempel von allen Katastrophen verschont und ist noch erhalten.

Die Entdeckung der religiösen Reliquie am 7. August bestätigt frühere Vermutungen von Archäologen, nachdem auf der im unterirdischen Palast gefundenen Stele beschrieben war, dass dort die Reliquie und andere Schätze verborgen sind. Es ist die erste Reliquie, die in China gefunden wurde, die eindeutig auf einer mit ihr begrabenen Stele beschrieben ist.

Die in ein großes Seidentuch gewickelte Reliquie, die in Nanjing gefunden wurde, soll eine von mehr als 80.000 Schreinen in Form einer Pagode sein, die während der Herrschaft von König Ayu von Indien (273-236 v. Chr.) geschaffen wurden und die die Überreste von Sakyamuni, dem historischen Budda, aufbewahrt sind.

2 In einem unterirdischen Palast des zerst?rten Dabao’en-Tempels in Nanjing wurde ein Reliquienschrein entdeckt, der wertvolle überreste des Gründers des Buddhismus bergen soll.

Die Spitze der Pagode nachdem die Archäologen das Seidentuch entfernt haben.

Buddhistische Reliquien, die die Asche buddhistischer Meister bergen, sind höchst heilige Objekte. König Ayus Reliquienschreine wurden im antiken Indien geschaffen, als König Ayu die Überreste von Buddhas Körper in 84.000 Teile aufteilte und 84.000 Reliquien schuf, die über die ganze Welt verteilt wurden. China beherbergt 19 davon.

Es ist ein Wunder, dass der Reliquienschrein, der jetzt in Nanjing gefunden wurde, nach 1000 Jahren oder noch länger, so gut erhalten ist. Und es ist noch erstaunlicher, dass das Seidentuch nicht verrottet ist.

Qi Haining, der Leiter des archäologischen Teams, sagte, dass einige Teile des großen Tuchs mit Goldfäden gewoben und bestickt sind. Das waren schwierige Fertigkeiten bei der Herstellung von Goldtextilien im alten China.

Die Pagode wurde noch nicht vollständig aus der Eisenkiste genommen, aber Wissenschaftler schätzen, dass sie 1,1 Meter hoch ist und vier bis fünf Stockwerke hat.

Hua Jianrong, der Kurator des Hauptstadtmuseums von Nanjing, sagte in einem Bericht in China News Service, dass die silberne Pagode vergoldet und mit Achaten und anderen Edelsteinen besetzt ist. Das Objekt ist mit erlesenen Mustern verziert, darunter Buddhareliefs.

„Es ist eine großartige Entdeckung“, sagte Han Wei, ein Wissenschaftler an der Akademie für Archäologie in der westchinesischen Provinz Shaanxi, in einem Interview mit Phoenix TV. „Es ist der größte Sieben-Schätze-Reliquienschrein von König Ayu (gemacht aus sieben Materialen, darunter Gold, Silber, Email, Achat und Bernstein), der bisher in China gefunden wurde. Drei Mal so hoch und vier Mal so breit wie ähnliche Reliquien, die in einem unterirdischen Palast in der Nähe des Leifeng-Turms in Hangzhou, der Hauptstadt der ostchinesischen Provinz Zhejiang gefunden wurden“, erklärte er.

Auch andere Schätze wurden in der Eisenkiste gefunden, darunter ein Gegenstand in Form eines Kürbisses, ein Gefäß und eine große Zahl an Kupfermünzen. Archäologen vermuten, dass etwas Besonderes unter den entdeckten Stücken sein könnte.

Bis jetzt wurden der Hauptteil und der Sockel des Reliquienschreins noch nicht geborgen, aber Experten meinen, dass Schätze, wie die Überreste des Kopfs von Buddha, die auf der Stele erwähnt werden, in der Reliquie erhalten sein könnten.

„Ich glaube, dass wir mit weiterer Forschung noch mehr wichtige Entdeckungen machen werden“, sagte Han.

Die Experten weisen aber auch darauf hin, dass noch nicht klar ist, ob die Schätze aus dem Reliquienschrein genommen werden können, da sie höchstwahrscheinlich mit der Eisenkiste verschweißt ist. Das gleiche war bei der in der Nähe des Leifeng-Turms gefundenen der Fall. Da sie direkt auf den Kasten, der die umgibt, geschweißt wurde, haben die Wissenschaftler sie bis jetzt nicht geöffnet, um das seltene Kulturrelikt zu schützen, obwohl historische Dokumente und die Stelen die gemeinsam mit dem Reliquienschrein geborgen wurden, erwähnen, dass sie zahlreiche wichtig Gegenstände, darunter Überreste von Buddhas Haar, in sich birgt.

Archäologen sind nun sehr besorgt, dass die Überreste in der Eisenkiste oxydieren könnten, wenn Luft in die Kiste gelangt. Derzeit werden verschiedene Öffnungsmethoden untersucht.

Nur wenn die Reliquie vollständig aus der Eisenkiste genommen wird, wird man wirklich wissen, was in diesem jahrhunderte alten Staatsschatz ist.

Quelle: Beijing Review

Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur

Kommentar schreiben
Kommentar
Ihr Name
 
Kommentare
Keine Kommentare.
mehr