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german.china.org.cn Datum: 03. 09. 2008 |
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Er kam aus dem Nichts und wurde eine große Berühmtheit in der chinesischen zeitgenössischen Kunstszene: Wu Dongkui ist ein Künstler, der seinen Weg auf dem unebenem Gelände der modernen Kunst gefunden hat.
Es verwundert nicht, dass zahlreiche Künstler aus Familien stammen, in denen die vorigen Generationen ebenfalls künstlerisch aktiv waren. In anderen Fällen hat der Künstler der ersten Generation die Unterstützung einer wohlhabenden Familie. Doch bei Wu Dongkui verhält es sich anders. Er wurde in eine mittellose Familie geboren. Der 52 Jahre alte Künstler kam aus dem Nichts und wurde eine große Berühmtheit in der chinesischen zeitgenössischen Kunstszene. Hier die Geschichte von Wu Dongkui – einem Künstler, der sich auf unebenem Pfad seinen Weg geebnet hat.
Das Leben von Wu Dongkui, seine Berufung und sein Beruf ist seit 30 Jahren das Malen in Bambus. Wie die alten chinesischen Literaten wertschätzt er Bambus in hohem Maße. Die Einsatzflexibilität, die Stärke und die Schönheit von Bambus geben ihm eine bedeutendere Rollle in der chinesischen Kultur als jede andere Pflanzenspezies. Bambus wird als Symbol für die Tugenden, für Bestimmtheit, Bescheidenheit und Unbescholtenheit angesehen.
Der Maler Wu Dongkui erklärt: "Wenn ich Bambus bemale, nehme ich immer große Pinsel. Ich tauche den Pinsel in sechs verschiedene Farbnuancen Tinte. Ich schaffe meine Arbeit immer in einer einzigen Arbeitsphase. Das liegt an der aufrichtigen und beharrlichen Natur von Bambus."
Der in eine mittellose ländliche Familie in der Stadt Heze in der Provinz Shandong geborene Wu Dongkui verlebte eine Kindheit in Armut. Er wusste nie, ob er am nächsten Tag noch etwas zu essen und ein Dach über dem Kopf haben würde. Meistens hungerte er. Das baufällige Haus der Familie brach bei einem starken Regenfall zusammen.
Sein frühes Interesse an Kunst hatte er durch seine Mutter. Diese fertigte Volkshandwerkskunst an, um Farbe in das ansonsten klägliche Leben der Familie zu bringen. Ein Bettler lehrte Wu Donkui die Grundlagen des Zeichnens.
Zu dieser Zeit wurde Zeichnen das Glückvollste in Wu Dongkui's Leben.
Wu Dongkui erzählt: "Zu dieser Zeit hatte ich weder Pinsel noch Tinte. Was ich gemacht habe? Ich habe einen Ast abgebrochen und auf den Steinboden gezeichnet. Ich habe Vögel, Wildblumen, Tiere, Figuren und alles, was mir so einfiel, gemalt. Ich habe mich völlig frei gefühlt, so als ob Mutter Natur zu mir gehört."
1978 zog Wu nach Beijing und arbeitete als Redakteur für ein Kunstmagazin. Seine Künstlerkarriere begann erst, als er Anfang der 80er Jahre seinen Job kündigte und sich ganz der Malerei verschrieb. Wu gelangte in den 90er Jahren ans Licht der Öffentlichkeit und erlangte sogar international einen Ruf.
Dann folgte ein Rückschlag: 1995 wurde er durch einen Verkehrsunfall schwer verletzt.
Wu Dongkui erzählt: "Mein Auto stieß mit Tempo 120 Kilometer pro Stunde frontal mit einem anderen zusammen. Es war aus für mich. Meine Arme und Beine waren mehrfach gebrochen. Ich wurde für tot gehalten. Man brachte mich in einen Ruheraum, wo ich mit Toten zusammen lag. Dann schoben sie mich auf den Flur. Das brachte mich zum Ächzen. Der Arzt sagte: ‘Der hier lebt noch. Häng ihm einen Tropf an und versuche, ihn zu retten.’ Auf diese Weise wurde ich wieder zum Leben erweckt."
Wu fiel ins Koma. Die Ärzte diagnostizierten, dass Wu in einem Wachkoma lag. Doch die Berufung zur Kunst erweckte ihn.
Wu Dongkui erzählt: "Mein linker Arm war mehrfach gebrochen. Doch mein rechter Arm war einwandfrei. Das war ein Wunder. Das war Gottes Segen. Ich lag im Bett und begann, mit meiner rechten Hand auf meinen Bauch zu malen. Ich begann, mich zu erinnern, dass ich ein Künstler war. Je mehr ich zeichnete, desto mehr fühlte ich mich in meine Vergangenheit versetzt.."
Wu Dongkui’s Fähigkeit reifte durch ein Leben eingeschränkter Möglichkeiten und durch unermüdliche Übung.
Im Jahr 2006 gründete Wu seine eigene Kunsthalle im Zentrum Beijings. In ihr sind repräsentative Werke verschiedener Perioden von Wu ausgestellt. Sie erstrecken sich auf zahlreiche Gegenstände, Vögel, Tiere, Pflanzen und Landschaften.
Wu Dongkui ist außerdem ein Meister des Malens von Pfingstrosen. Die Pfingstrose ist ein beliebtes Motiv unter chinesischen Malern. Sie verkörpert die natürliche Schönheit von Blumen. Sie symbolisiert außerdem Wohlstand, Glück, Reichtum und Fröhlichkeit.
Wu Dongkui hat sich einen spontanen Stil angeeignet, der ein Stück Papier als Chance für ein Abenteuer betrachtet. Er erklärt, er sei immer bereit, etwas zu wagen und das Unbekannte zu erforschen.
Wu Dongkui erzählt: "Mein Stil war anders als der von anderen. Ich habe Malen voll und ganz allein erlernt. Mein künstlerischer Stil wurde von der Natur beherrscht. Mein Stil und meine Fähigkeit waren unkontrolliert. Sie kamen von der Natur und kehrten zur Natur zurück."
Wu Dongkui's schwere Kindheitserinnerungen veranlassten ihn, sich sozial zu engagieren. Im Juni 2007 spendete er 200.000 Yuan und mehrere seiner Werke an seine frühere Grundschule in der Stadt Heze. Vor dem Hintergrund seiner eigenen frühen Erfahrungen, so Wu, möchte er nicht zulassen, dass Armut Kindern ihre Chancen auf Bildung nimmt.
Wu Dongkui meint: "Die harten Umstände des Lebens auf dem Lande bleiben für immer klar und deutlich in meinem Gedächtnis. Ich habe die Tage meiner Kindheit nicht vergessen. Die Erinnerung ist herzerweichend. Wo immer ich hingehe, spreche ich über die Bildung der nächsten Generation. Es wäre schlimm, wenn wir zuließen, dass Armut das Karrierepotential unserer Kinder hemmt. Aus diesem Grund setze ich mich dafür ein, dass Kinder ihre Schulausbildung abschließen können."
Wu Dongkui, ein Mann, der zahlreiche Hürden überwunden hat, verschreibt sich auch in Zukunft dem Bambus. Wie sein Stammvater und Kollege Zheng Banqiao in einem Gedicht über den Bambus schreibt: "Tausendfach traktiert und doch ungebeugt trotzt du den Winden, aus Ost und West, Süd und Nord."
Quelle: CCTV
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