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Sexumfrage: "Tote Hose" bei Shanghaier Studenten

german.china.org.cn          Datum: 05. 09. 2008

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Liebesspiel in einer chinesischen Fernsehserie "Streben nach einer schöneren Zukunft" 

 
Studenten in Shanghai vermeiden Promiskuität oder sie sind zu schüchtern, um sexuelle Erlebnisse einzuräumen. Dies brachte eine kürzlich veröffentlichte Studie hervor.

Eine umfangreiche, stadtweit durchgeführte Umfrage zum Thema Sex hat einige erstaunliche Ergebnissen hervorgebracht: So räumten zum Beispiel lediglich 20,2 Prozent der Studenten und mit 10 Prozent erstaunlich wenig Studentinnen ein, über sexuelle Erfahrungen zu verfügen. Im Rahmen der Umfrage wurden über 5000 Studenten aus 14 Universitäten befragt, um mehr über ihre Kenntnisse und Ansichten zu Fortpflanzungsgesundheit, Anforderungen der Sexualerziehung sowie ihr sexuelles Verhalten zu erfahren. Einige Ergebnisse, besonders in Bezug auf die sexuelle Aktivität der Studenten, werden von den Experten in Frage gestellt, da sie an der Wahrheitsliebe vieler Teilnehmer zweifeln.

17,5 Prozent der Teilnehmer erklärten, sie seien gegen sexuelle Verhältnisse von Studenten. Mehr als 81 Prozent finden solche Verhältnisse in Ordnung oder zeigen sich gegenüber vorehelichem oder außerehelichem Sex gleichgültig. 69 Prozent der Teilnehmer akzeptieren auch eine Schwangerschaft vor der Ehe oder halten sie für unvermeidbar. Nur 16,5 Prozent der Studenten akzeptieren Homosexualität und 22 Prozent gaben an, dass sich in ihrem Umfeld Homosexuelle befinden. Rund 3,8 Prozent der Studenten und 1,7 Prozent der Studentinnen haben Erfahrung mit gleichgeschlechtlichem Sex, geht aus der Umfrage weiter hervor.

"Die Anzahl der Studenten mit sexueller Erfahrung wurde von ausländischen Experten infrage gestellt, als das Ergebnis im Rahmen einer kürzlich abgehaltenen internationalen Konferenz zu Andrologie veröffentlicht wurde, da die Zahl ziemlich niedrig ist", erklärt Dr. Chen Bin von der Abteilung für Urologie und Andrologie des Renji-Krankenhauses. Darüber hinaus ist Chen stellvertretender Präsident des Shanghaier Instituts für Andrologie, das die Umfrage durchgeführt hat. "Einige Studenten geben möglicherweise aufgrund von Problemen mit ihrer Intimsphäre oder Schüchternheit nicht wahrheitsgemäß Antwort", sagt Chen. "Mehr Informationen lassen sich aus anderen Antworten herauslesen, so gaben zum Beispiel über 29 Prozent der Studenten an, sie hätten Erfahrungen mit Petting."

Dennoch erklärten die Experten, die Studenten der Stadt seien gegenüber Sex offen und an angemessener Beratung interessiert. "Nach der Konferenz hat Roger Short von der Universität Melbourne, ein Professor für Fortpflanzungsbiologie und Vertreter sexueller Aufklärung, seine Studenten nach Shanghai geschickt, um mit uns bei der Ausarbeitung einer effektiveren Lehrmethode für chinesische Studenten und andere Jugendliche zu kooperieren", sagte Chen weiter.

Das Institut befragte 5234 Studenten und erhielt 5067 verwendbare Fragebögen. Mehr als die Hälfte der Studenten hinterließ ihre E-Mail-Adresse für eine weitere Kontaktaufnahme durch medizinische Experten. Obwohl 83,7 Prozent der Studenten bekannt ist, wie der HIV-Virus übertragen wird, wusste nur knapp die Hälfte, wie man ein Kondom sachgerecht anwendet. Über 40 Prozent der Studenten wussten nicht, dass die Verwendung eines Kondoms das Risiko einer HIV-Infektion verringern kann. Nahezu alle Studenten sehen sexuelle Aufklärung als wichtig an.

"Nur 38 Prozent gaben an, sie hätten an Schulen oder von medizinischem Personal eine angemessene Sexualerziehung erhalten", sagte Chen. "Die meisten beziehen Informationen über Sex aus Büchern, von Klassenkameraden, Freunden und aus dem Internet." Das Institut hat im vergangenen Semester begonnen, an der Jiaotong Universität Kurse zu Fortpflanzungsgesundheit anzubieten. Außerdem hat es nichtmedizinische Studenten angeworben, die nach einem Training als Freiwillige Informationen über Sex verbreiten sollen.

Quelle: Shanghai Daily

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