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Anomale Planetarische Zirkulation führte zur Schneekatastrophe

german.china.org.cn          Datum: 30. 01. 2008

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Eine Schneekatastrophe, wie sie seit der Gründung der Volksrepublik selten anzutreffen ist, hält China weiterhin in Atem. Warum kommt es, dass vor dem Hintergrund der globalen Erwärmung ein derart umfangreicher Schneefall und so niedrige Temperaturen überhaupt noch möglich sind?

Statistiken des chinesischen Amtes für Meteorologie belegen vor allem eines: Dieser Schneefall ist ein Jahrhundertereignis. Die Niederschläge vom 10. bis zum 28. Januar dieses Jahres haben in neun Provinzen den Höchststand der letzten 20 Jahre übertroffen. Die Niederschlagsmenge in der Provinz Sichuan ist so hoch wie das letzte Mal vor 50 Jahren. Shaanxi hat in den letzten 70 Jahren und Gansu und Qinghai in den letzten 100 Jahren niemals mehr Schnee gesehen. Nicht nur bei der Menge, sondern auch bei der Dauer des Schneefalls gab es Rekorde: So war diese in elf Provinzen, beispielsweise Jiangxi und Hunan, in den letzten 20 Jahren nie länger. In den Provinzen Henan, Shaanxi, Gansu, Qinghai und Shanxi hat es seit über hundert Jahren nie länger geschneit, und in der Provinz Anhui war die Schneefalldauer sogar seit dem Beginn der Messungen noch nie so lange.

"Die direkte Ursache des derzeitigen starken Schnee- und Regenfalls stellt die anormale planetarische Zirkulation dar", sagt Sun Jun, Chefmeteorologe der zentralen Wetterstation.

Aufgrund der Entwicklung der mittel- und langfristigen planetarischen Zirkulation gebe es in diesem Winter viele kalte Luftströme sowie warme und feuchten Luftströmungen. Einerseits seien die kalten Luftströme im Norden sehr dynamisch und andererseits strömen die südlichen warmen und feuchten Luftströmungen ständig nach Norden. Der Ort, wo diese kalten und warmen Luftströme aufeinander treffen, befindet sich in Zentral- und Ostchina. Dies habe gute Bedingungen für einen umfangreichen Schnee- und Regenfall geschaffen, analysiert Sun.

Der Vizeleiter des Staatlichen Klimazentrums, Li Weijing, erklärt auch den Grund für die in diesem Jahr besonders dynamischen kalten Luftströme: "Wegen des Klimawandels ist die Meerestemperatur des zentralen und östlichen Pazifischen Ozeans beim Äquator niedriger geworden." Die stelle eine Form der Erscheinung "La Niña" dar. Analysen belegen einen Zusammenhang von "La Niña" und der Stärke der planetarischer Zirkulation in den mittleren Breitengraden. Je stärker "La Niña" auftritt, desto dynamischer werden die kalten Luftströme und desto heftiger fällt im Winter und allenfalls im Frühling Niederschlag.

Auf die Frage, wann das Schnee- und Regenwetter enden wird, sagt der Chefmeteorologe der zentralen Wetterstation, Yang Guiming, es hänge vom Wechseln der planetarischen Zirkulation ab. Laut Prognosen der Meteorologen wird der aus dem Mongolischen Hochplateau kommenden kalte Luftstrom mit der Ankunft der saisonalen Periode Frühlingsanfang am 4. Februar schwächer. Von 2. bis 4. Februar werden sich also auch die Niederschlage in Ostchina ein bisschen verringern.

Quelle: Xinhua

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