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german.china.org.cn Datum: 04. 09. 2008 |
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Am Dienstag hat der deutsche Bundespräsident Horst Köhler seine einwöchige Asienreise begonnen. Die Berichte der deutschen Hauptmedien konzentrieren sich aber auf seine Teilnahme an der Eröffnungsfeier der Paralympics in Beijing. Weil keine Persönlichkeit der deutschen Staats- und Regierungsspitze bei der Olympia-Eröffnungszeremonie anwesend war, halten manche deutsche China-Experten Köhlers Beijing-Besuch für eine "Nachbesserungsreise".
Die Deutsche Presse Agentur berichtete am Dienstag, die erste Station der Asienreise von Köhler sei Kasachstan. Dann werde er die Mongolei und China besuchen sowie an der Eröffnungsfeier der Paralympics in Beijing teilnehmen. Die Wirtschaftswoche gab am Mittwoch auf ihrer Webseite bekannt: "Groß waren die Irritationen in Chinas Regierung, weil kein Vertreter der Bundesregierung zur Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele erschienen war. Nun könnten Chinas Staatsführer versöhnt werden, denn am Samstag trifft Bundespräsident Horst Köhler zu einem zweitägigen Besuch in Beijing ein." Köhler werde 50 Stunden in Beijing bleiben. Neben der Teilnahme an der Eröffnungszeremonie der Paralympischen Spiele werde er auch die Athleten und ein Paralympisches Jugendcamp besuchen. Obwohl es kein Staatsbesuch sei, plane er ein 20 Minuten Treffen mit seinem chinesischen Amtskollegen Hu Jintao. "Bei dem Treffen dürfte es auch um die weitere Normalisierung des deutsch-chinesischen Verhältnisses gehen", heißt es in dem Artikel.
Die Wiesbadener Kurier berichtete, Köhler hätte schon vor zwei Jahren seine Mitarbeiter angewiesen, eine Reise zu den Olympischen Spielen für Menschen mit körperlicher Behinderung in Beijing einzuplanen. Sein Engagement für behinderte Menschen sei ein Schwerpunkt seiner Präsidentschaft. "Bildungsbrücken ins Herz Asiens" wolle Köhler bei seiner einwöchigen Tour bauen. 2007 hatte Köhler China offiziell besucht. Im Mai hatte Köhler eine Begegnung mit dem Dalai Lama in Berlin mit Hinweis auf Terminprobleme abgelehnt.
Nachdem die Bundeskanzlerin Angela Merkel im letzten Jahr den Dalai Lama empfangen hatte, sind die chinesisch-deutschen Beziehungen eine Zeitlang in eine angespannte Situation geraten. Nach den "Unruhen in Tibet" hatten die Reaktionen mancher deutschen Politiker negative Einflüsse auf die Beziehungen zwischen beiden Ländern ausgeübt. Darauf hatte die gesamte deutsche Staats- und Regierungsspitze bei der Eröffnung der Olympischen Spiele Distanz gezeigt. Ex-Bundeskanzler, Gerhard Schröder, der bei der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele anwesend war, sagte dazu, die deutschen Spitzenpolitiker hätten die Wichtigkeit der Teilnahme an der Eröffnungsfeier nicht richtig verstanden und damit eine gute Gelegenheit für die Ausbesserung der deutsch-chinesischen Beziehungen verpasst.
Kurz danach haben deutsche Spitzenpolitiker China besucht. Zuerst kam Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble während der letzten Phase der Olympischen Spiele nach Beijing, um die Spiele zu erleben. Er sagte gegenüber den deutschen Medien: "Als sportbegeisterter Mensch ist man von Olympischen Spielen immer begeistert. Es waren ja auch tolle Wettkampfstätten, es war eine tolle Organisation, es war eine wirklich freundliche Atmosphäre. Die Chinesen sind ungeheuer aufmerksame, liebenswürdige Gastgeber." Dann reiste Berlins Regierender Bürgermeister, Klaus Wowereit, der manchmal als "Nachfolger des zukünftigen Bundeskanzlers" bezeichnet wird, nach Beijing gereist. Er sieht die Olympischen Spiele als "Beitrag zur Öffnung Chinas". Der in dieser Woche zu einem Besuch in China weilende Finanzminister Peer Steinbrück hat neben den Spielen auch die Offenheit und die Aufrichtigkeit der chinesischen Spitzenpolitiker in der Kooperation gewürdigt.
Ein China-Experte des deutschen Forschungsinstituts für Ostasien sagte, die Teilnahme des Bundespräsidenten an der Eröffnungsfeier der Paralympics mache einerseits die Abwesenheit der Bundeskanzlerin bei den Beijinger Spielen wett. Andererseits habe der Erfolg der Beijinger Spiele die Bundesregierung erschüttert. Zum Schluss sagte er, dass die Paralympics bestimmt einen großen Erfolg erzielen würden.
Dem Organisationskomitee der Beijinger Olympischen Spiele zufolge haben 16 Staatsoberhäupter, Regierungsführer und Vertreter der königlichen Familien aus 13 Ländern angekündigt, bei den Paralympics in Beijing anwesend zu sein.
Quelle: huanqiu.com
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