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german.china.org.cn Datum: 10. 09. 2008 |
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Am Montag versagte in Beijing die VIP-Maschine der Flugbereitschaft der Luftwaffe, die Bundespräsident Horst Köhler nach Deutschland bringen sollte. Das passiert nicht zum ersten Mal. Die Maschinen der Regierung sind veraltet, doch Ersatz steht in Aussicht – in frühestens zwei Jahren.
Es ist nicht das erste Mal während seiner Amtszeit, dass Bundespräsident Horst Köhler bei einem Staatsbesuch auf einen Linienflug umsteigen muss. Der VIP-Maschine der Flugbereitschaft der Luftwaffe, die Köhler am Montag von Beijing nach Berlin bringen sollte, blieb liegen. Da die Reparatur des Airbus zu viel Zeit in Amspruch genommen hätte, stieg Köhler mitsamt seiner 50-köpfigen Delegation flugs auf eine Linienmaschine der staatlichen Fluggesellschaft Air China um. Köhler kam sicher nach Hause.
Pannenstatistik. Das Problem ist unter hochrangigen deutschen Politikern, die durch die Welt fliegen, bekannt. Die Maschinen der Flugbereitschaft sind alt und gelten als marode, die Liste der Pannen ist lang. Ex-Bundesaußenminister Joschka Fischer erlebte 2005 mindestens zwei Pannen: Auf einem Flug nach Madrid zerbröselte die Außenschicht einer Scheibe, ein anderes Mal zogen kurz nach dem Start Rauchschwaden durch Cockpit und Kabine. Eine Notlandung brachte Fischer zurück auf den Boden. Er soll nach der zweiten Panne seinem Ärger mit folgenden Worten Luft gemacht haben: "Muss ich erst im Sarg im Auswärtigen Amt aufgebahrt werden, bevor die Flugbereitschaft neue Maschinen bekommt!"
Der amtierende Bundestagspräsident Norbert Lammert strandete 2007 mit seiner Challenger-Maschine in Polen, die Maschine von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier ging auf dem Weg nach Wien unerwartet auf Sinkflug, nachdem die Instrumente einen Druckabfall angezeigt hatten. Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul blieb länger als gedacht in Syrien, weil ihr Flugzeug defekt war; und nicht zuletzt Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder musste einst in Manaus zwischenlanden, da der Airbus der Bundesluftwaffe sonst nicht mehr über die Anden gekommen wäre.
Nach einem Bericht der Financial Times Deutschland bestätigte das deutsche Verteidigungsministerium die Pannen und wiegelte zugleich ab: Auch in der Privatwirtschaft seien bei Flugzeugen dieses Alters Defekte an der Tagesordnung.
Austausch ab 2010. Zur Zeit befinden sich sogar noch zwei ehemalige Airbus 310 der DDR-Fluglinie Interflug in der Luftflotte der deutschen Flugbereitschaft. Es sei bereits Ersatz angefordert worden, wie das Verteidigungsministerium sagt. Ab 2010 wird Schritt für Schritt erneuert, nachdem der Haushaltsausschuss des Bundestags mehr als 1 Milliarde Euro genehmigte. Die alten Interflug-Maschinen werden durch zwei ehemalige Lufthansa-Maschinen vom Typ A340 ersetzt, die erste Anfang 2010, die zweite 2011. Die mehr als 20 Jahre alten Challenger-Maschinen sollen komplett ausgetauscht werden. Vier neue Flugzeuge des Herstellers Bombardier sowie zwei neue A319 werden die deutschen Spitzenpolitiker ab 2011 zu Zielen im In- und Ausland fliegen. Doch bis 2011 werden sicher noch weitere Pannen die Liste verlängern.
Quelle: german.china.org.cn
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