Li fordert Abe zu verantwortungsvollem Umgang mit Geschichte auf

03.11.2015

Der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang hat Japan aufgefordert, die Fragen der Geschichte richtig anzugehen und eine "verantwortungsvolle" und "positive Politik" gegenüber China zu betreiben.

Li machte diese Bemerkung bei einer Begegnung mit seinem japanischen Amtskollegen Shinzo Abe am Sonntag in Seoul in seiner Eigenschaft als Ministerpräsident. Auf eine japanische Initiative hin fand das Treffen in dem Hotel statt, in dem sich Li aufhält. Beide Politiker waren für das sechste Treffen der Staatsführer von China, Japan und Südkorea angereist.

Li forderte beim Treffen die "Pflege des gegenseitigen Vertrauens" und die "Vertiefung des pragmatischen Austauschs und der Zusammenarbeit". Die historischen Streitfragen bilden das politische Fundament der chinesisch-japanischen Beziehungen und seien auch für die Gefühle der 1,3 Milliarden Chinesen von großer Bedeutung. Es sei zu hoffen, dass Japan zu seiner Geschichte steht und die relevanten Fragen in verantwortungsvoller Weise angeht.

Der Japanologe Wu Jinan vom Shanghaier Institut für Internationale Studien sagte, dass die "revisionistischen Impulse" in Japan zu neuen Problemen führen könnten. Methoden, um solche Konflikte zu bewältigen, müssten die beiden Regierungen erst einführen. Japans neue Sicherheitspolitik bezeichnete Wu als "radikal". Eine Verbesserung der bilateralen Beziehungen sei nur mit Klugheit möglich.

Die Empfindlichkeit und der Komplexität der bilateralen Beziehungen werde noch immer hervorgehoben, und es sei ein langer Weg, bis die beiden Länder wieder zu einem normalen Entwicklungspfad zurückkehren können, sagte Premierminister Li. Es bleibe zu hoffen, dass Japan die Sorgen seiner asiatischen Nachbarn erstnimmt und mehr für die regionale Sicherheit und Stabilität unternimmt.

Abe sagte, er wolle die Beziehungen unbeirrt verbessern. Japan halte weiterhin am friedlichen Weg fest und beschränke sich auf die Selbstverteidigung. Japan sei bereit, die bilaterale Zusammenarbeit in Bereichen wie dem Finanzwesen, der Energieeinsparung und dem Umweltschutz weiter zu stärken. Außerdem sei Japan willens, die Verhandlungen zum Freihandelsabkommen zwischen China, Japan und Südkorea schon zu einem früheren Zeitpunkt zu beginnen.

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Li Keqiang Shinzo Abe