Die Beijing Shougang Gruppe, eines der führenden Stahlwerke in China und zugleich der größte Umweltverschmutzer in Beijing, hat am Samstag einen ihrer vier Hochöfen abgeschaltet. Das war der erste Schritt von Shougang, das Versprechen, die Produktion für die Olympischen Spiele 2008 um die Hälfte zu reduzieren, umzusetzen.

Abgeschaltet wurde der Hochofen Nummer 4, der mehr als 35 Jahren operiert hatte. Laut Li Yan, dem Leiter der Produktion, sollen nach diesem Hochofen bis Ende März 2008 auch noch der Hochofen Nummer 2 und zwei andere Sinteranlagen außer Betrieb gestellt werden.

"Während der Olympischen Spiele werden wir auch den Hochofen Nummer 3 vorläufig abschalten. Allein mit dem Betrieb des Hochofens Nummer 1 wird die monatliche Produktion bei nur 200.000 Tonnen liegen, was weniger als 30 Prozent der normalen Produktion sind", sagte Li weiter.

Planmäßig sollen die Emissionen von Schwefeldioxyd um 49,18 Prozent, von Ruß um 50,32 Prozent und von Staub um 49,22 Prozent reduziert werden. Während der Spiele wird der Ausstoß aller Schadstoffe um 70 Prozent verringert.

"Das Unternehmen wird durch die Reduktion der Produktion einen Verlust von 350 Millionen US-Dollar erleiden", sagte Zhu Jimin, Präsident der Shougang Gruppe.

Als eine Maßnahme der Beijinger Stadtregierung zur Verbesserung der Luftqualität begann die Shougang Gruppe bereits im Jahr 2005 die Umsiedlung in die Provinz Hebei. Die neue Fabrik wird im Jahr 2010 fertiggestellt. Bis dahin sollen 64.700 Arbeiter, darunter 8400 die am Hochofen Nummer 4 gearbeitet hatten, übersiedelt werden.

Shougang wird 80 Prozent seiner Arbeiter in der neuen Fabrik weiterbeschäftigen. Einige werden früher in den Ruhestand treten und andere müssen nach einer Umschulung eine neue Arbeitsstelle suchen.