Home>Bilder>Kunst und Kultur Schriftgröße: klein mittel groß

Die wahre Geschichte hinter Lust, Caution

german.china.org.cn          Datum: 20. 09. 2007

Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen

Medien berichten, dass Zheng Pingru, eine Agentin der Kuomintang während des 2. Weltkrieges, als Vorbild für Lust, Caution diente, Ang Lees erotischem Agententhriller, der am 8. September bei dem diesjährigen Filmfest in Venedig den Goldenen Löwen gewonnen hatte. Zheng Jingzhi behauptet, die jüngste Schwester von Zheng Pingru zu sein und erklärt, der Film sei zu weit von dem wahren Leben ihrer Schwester entfernt.

Zheng Pingru und die Tang Wei, die Hauptdarstellerin in Lust, Caution.

Zheng Jingzhi ist eine alte Frau von über 80 Jahren und lebt in Los Angeles. Sie behauptet, die jüngste Schwester Zheng Pingrus zu sein und erklärte, der Film entferne sich zu weit von dem wahren Leben ihrer zweitältesten Schwester. Nach ihren Angaben war Zheng Pingru eine Märtyrerin des Kriegs gegen die Japaner.

Lust, Caution ist ein Film des Regisseurs Ang Lee. Seine Handlung beruht auf einer gleichnamigen Kurzgeschichte der berühmten chinesischen Autorin Eileen Chang von 1950. Die Kurzgeschichte nimmt für sich in Anspruch, lose auf tatsächlichen Ereignissen der Jahre 1939 und 1940 zu beruhen.

Lees Film spielt vor dem Hintergrund des von den Japanern besetzten Shanghai während des Zweiten Weltkriegs.

In dem Film plant eine idealistische Gruppe junger Schauspieler aus Hong Kong, angetrieben von Patriotismus, eine naive Verschwörung zur Ermordung eines chinesischen Beamten, der während des 2. Weltkrieges mit den Japanern kollaboriert. Die beste Darstellerin der Gruppe übernimmt die Rolle der Verführerin des verheirateten Kollaborateurs. Dann verliebt sie sich aber, vor allem aufgrund ihres aufregenden Sexuallebens, in ihr Opfer.

Lust, Caution beinhaltet vergleichsweise explizite Sexszenen und hat in den USA eine Altersbeschränkung von 17 Jahren erhalten. Der Film stoppt aber auch vor drastischen Gewaltdarstellungen nicht.

Ding Mocun, der Verräter, den Zheng Pingru ermorden wollte, dessen Ermordung 1940 aber scheitert.

Einige Journalisten haben Zheng Pingru als eine kokette Dame und Hetäre beschrieben. Sie behaupten, viele junge Männer seien von ihrer Schönheit angezogen gewesen und wären gerne mit ihr "durchgebrannt", bevor sie vom Feind festgenommen und eingesperrt wurde.

Diese Berichte missfielen Zheng Jingzhi. Sie erklärte, sie könne verstehen, dass Kunst übertreibt und das wahre Leben gemäß der Vorstellungen des Künstlers verändert, aber sie könne nicht akzeptieren, dass die Zuschauer ihre Schwester als eine Heldin wahrnehmen würden, die sich lustvollen Akten hingibt. Sie empfinde eine solche Darstellung als respektlos gegenüber einer Person, die ihr Leben ihrem Land geopfert hat.

Zhang Jingzhi erzählt weiter, dass ihre Schwester 1940, aufgrund der gescheiterten Mordverschwörung, von einer Spionageorganisation der Marionettenregierung der Japaner heimlich umgebracht wurde. Zu diesem Zeitpunkt war Zheng Pingru gerade mal 23 Jahre alt und hatte bevor sie starb nur einmal kurze Zeit einen Freund gehabt.

Eine Szene aus Lust, Caution

Zheng Jingzhi berichtet, dass ihre Mutter, Hanako Kimura, Japanerin war. Während des Krieges gegen die Japaner habe sie es vorgezogen, mit ihrem Ehemann Zheng Yue in Shanghai zu bleiben, statt in ihr Mutterland zurückzukehren.

Nach der gescheiterten Ermordung erklärte die Marionettenregierung der Japaner, sie würde Zheng Pingru freilassen, wenn Zheng Yue für sie arbeiten würde. Obwohl er seine Tochter liebte, wies Zheng Yue das Ansinnen, unterstützt von seiner Frau Hanako Kimura, zurück. Daraufhin wurde Zheng Pingru im Gefängnis ermordet.

Zheng Jingzhi fügt hinzu, dass ihr ältester Bruder, ein chinesischer Pilot, ebenfalls sein Leben für das Land gegeben hat. Obwohl sie in dieser Zeit erst zwölf oder dreizehn Jahre alt gewesen sei, könne sie sich an alles deutlich erinnern.

Ang Lee erhält Goldenen Löwen

Quelle: german.china.org.cn

Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen

Kommentar schreiben
Kommentar
Ihr Name
 Kommentare