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TEIL V Öffnung nach Außen und Handel
5-5 Frage: In der Weltwirtschaft entsteht zunehmend Bewegung durch Firmenzusammenlegungen und Erwerb ausländischer Unternehmen. Hauptsächliches Kennzeichen dieses Aufschwungs ist auch die Internationalisierung chinesischer Unternehmen. Welche Intentionen haben chinesische Unternehmen bei Zusammenlegungen bzw. beim Ankauf von Betrieben im Ausland? Wo liegen die Gründe? Welche negative Faktoren sind bei Zusammenlegungen und Erwerbung ausländischer Unternehmen zu überwinden?

Antwort: Vor zehn Jahren war der Begriff "Zusammenlegung und Erwerbung" noch unbekannt. Heute ist der chinesische Markt weiter geöffnet und der weltweite Ankauf von Unternehmen ist sehr rege. Chinesische Unternehmen sehen sich einem Zeitalter multinationaler Zusammenlegungen von Unternehmen gegenüber. Laut Statistiken betrugen chinesische Investitionen im Ausland bis Ende 2005 mehr als 50 Milliarden US-Dollar. Über 10.000 chinesische Unternehmen waren im Ausland registriert. Das waren hauptsächlich Bergwerke und Betriebe für Energieerschließung, Fernmeldeanlagen, Computer und IT-Anlagen. Angekauft werden auch ausländische Automobil- und Chemiefabriken, Fabriken für elektrische Haushaltsgeräte sowie Schifffahrts-Gesellschaften.

Verschiedene Intentionen und Gründe veranlassen chinesische Gesellschaften, Unternehmen im Ausland zusammenzulegen und anzukaufen:

1. Seit der Reform und Öffnung im Jahre 1978 lautete die Richtlinie "den in- und ausländischen Markt sowie die in- und ausländischen Ressourcen nutzen". Chinesische Unternehmen wurden unterstützt, wenn sie ins Ausland gingen, um sich mit ausländischen Unternehmen zusammenzulegen bzw. um diese zu kaufen. Im Jahre 2000 legte China als strategisches Ziel die Verdoppelung jährlichen Bruttoinlandsproduktes fest. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die chinesischen Unternehmen hauptsächlich auf dem Weltmarkt ihr Umsatzvolumen vergrößern.

2. Durch eine über 20-jährige Entwicklung haben sich manche der profitabelsten Unternehmen Chinas zu großen Konzernen entwickelt. Ihr akkumuliertes Kapitalvolumen vermehrt sich schnell, und ihre Wirtschaftskraft erstarkt. Diese Unternehmen sind in der Lage, Betriebe im Ausland zusammenzulegen und zu erwerben. Nur wenn sie in den ersten zehn Jahren dieses Jahrhunderts einen internationalen Durchbruch erreichen, können sie eine größere Rolle in der Weltwirtschaft spielen.

3. Zusammenlegung und Erwerbung ausländischer Betriebe und "Investition in grünes Land" (Errichtung neuer Betriebe) sind zwei Formen der unmittelbaren Investition im Ausland. Wenn chinesische Unternehmen auf dem reifen Markt der entwickelten Länder Europas und Amerikas Fabriken eröffnen und somit von vorn beginnen, haben sie sehr große Schwierigkeiten zu überwinden. Die Zusammenlegung und Erwerbung von Unternehmen ist dagegen eine relativ kurzer und flexibler Vorgang. Und dafür stehen genügend Finanzierungskanäle offen.

4. Seit langem führen chinesische Unternehmen fortgeschrittene Technologien und Verwaltungsmethoden ein, indem sie hauptsächlich Auslandskapital aufnehmen und Jointventures gründen. Die chinesische Seite bietet billige Arbeitskräfte und das Recht auf kostenfreie Bodennutzung. Das ist eine kurzsichtige Praxis, man ignoriert dabei langfristige Interessen. Die Folge ist möglicherweise das Scheitern chinesischer Unternehmen. Also ist die Zusammenlegung und Erwerbung moderner Unternehmen im Ausland eine richtige Wahl für die Entwicklung eigener Schlüsseltechnik und für die Übernahme fortgeschrittener Verwaltungsmethoden.

5. Da China seit langem im Außenhandel und bei der internationalen Investition einen Überschuss hat, wuchsen die Devisenreserven Chinas im Jahre 2005 auf 818,9 Milliarden US-Dollar, was zur Verstärkung des Drucks auf uns führte, unsere Währung RMB aufzuwerten. Die wirksamste Maßnahme zur Minderung von Handelsreibereien und des RMB-Aufwertungsdrucks ist, chinesische Unternehmen anzuspornen, "hinauszugehen" und Investitionen im Ausland vorzunehmen.

Daraus ist ersichtlich, dass Zusammenlegung und Erwerbung ausländischer Unternehmen durch chinesische Firmen einen tiefen wirtschaftlichen Grund haben und eine zwangsläufige Periode der strategischen Entwicklung chinesischer Unternehmen darstellen. Die Zusammenlegung und Erwerbung ausländischer Betriebe ist weder eine kurzsichtige Handlung noch ein dummer Einfall. Selbstverständlich werden die chinesischen Firmen bei der Zusammenlegung und Erwerbung ausländischer Betriebe mit verschiedenen Herausforderungen und Risiken konfrontiert. Zum Beispiel: Wie sollen die Aufkaufspreise festgelegt, wie die finanziellen Risiken beurteilt und wie die kulturübergreifende Verwaltung durchgeführt werden. Außerdem sind westliche Länder besorgt, dass China durch Zusammenlegung und Erwerbung ausländischer Betriebe die Staatssicherheit der jeweiligen Länder gefährdet. Also treten sie gegen Zusammenlegung und Erwerbung auf. Weltweite Zusammenlegungen und Erwerbungen haben ja schon eine mehr als 100-jährige Geschichte. Im Vergleich mit westlichen Ländern sind wir da noch unerfahren. Wir müssen fleißig lernen. Erst wenn wir uns darauf verstehen zu lernen, können wir erfolgreich ausländische Betriebe zusammenlegen bzw. ankaufen.

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