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TEIL V Öffnung nach Außen und Handel
5-8 Frage: Da China im Handel mit den USA einen großen Überschuss hat, meinen manche Medien: "China ist kein fairer Handelspartner der USA". Was ist dazu zu sagen? Was sind die Ursachen dieses großen Handelsüberschusses?

Antwort: Diese Meinung ist falsch. Im Handel zwischen China und den USA besteht ein Ungleichgewicht, und die USA haben ein großes Defizit. Das ist tatsächlich so. Beide Seiten müssen miteinander darüber sprechen, wie dieses Problem zu lösen ist. In den letzten Jahren versuchten die USA China zu zwingen, den RMB aufzuwerten. Ein Teil der Abgeordneten stellte einen Antrag, chinesische Produkte mit Zusatzsteuern zu belegen. Sie werfen China vor, mit der Ausfuhr chinesischer Waren die Arbeitslosigkeit in den USA zu verschärfen. Sie fordern, die Einfuhr chinesischer Textilien zu beschränken, Antidumpingmaßnahmen oder den Boykott chinesischer Farbfernseher und ähnliches mehr durchzusetzen. Der Hauptgrund dafür ist das Handelsdefizit der USA. Wir hoffen nicht, dass die USA dieses Problem politisieren.

Eine komplizierte Frage ist, wie das Defizit der USA im Handel mit China beurteilt werden soll. Zuerst ist darauf hinzuweisen, dass es große Unterschiede zwischen den Statistiken des sino-amerikanischen Handelsvolumens gibt. Die chinesischen Statistiken zeigen, dass das sino-amerikanische Handelsvolumen im Jahre 2004 insgesamt 170 Milliarden US-Dollar betrug, während die USA nach ihren Statistiken ein Defizit in Höhe von mehr als 160 Milliarden US-Dollar im Handel mit China ausweisen. Die chinesischen Statistiken werden von der WTO anerkannt. Hong Kong Chinas ist ein selbstständiges Zollgebiet. Aber die USA rechnen den Export Hong Kongs in die USA mit in das Exportvolumen des chinesischen Festlandes hinein. Das ist unwissenschaftlich und widerspricht den statistischen Methoden der WTO.

2005 machte das sino-amerikanische Handelsvolumen 211,63 Milliarden US-Dollar aus. China exportierte Waren im Wert von 162,9 Milliarden US-Dollar in die USA und importierte amerikanische Waren im Wert von 48,73 Milliarden US-Dollar. Also hatte China einen Handelsüberschuss von 114,17 Milliarden US-Dollar. Aber China hat nur "wohlklingende Zahlenangeben" gewonnen. Die Firmen der USA und anderer Länder in China haben den größten Anteil am Gewinn, weil 58% des Imports aus China von ausländischen Investitionsbetrieben stammen. Sie besitzen 85% des gesamten Handelsüberschusses. Nach Abzug dieses Anteils beträgt der Handelsüberschuss Chinas nur 17,5 Milliarden US-Dollar. Laut einer Untersuchung der sino-amerikanischen Handelskammer im Jahre 2004 erzielten 86% der amerikanischen Firmen in China mehr Erträge als vorher. 42% dieser Firmen brachten mehr Gewinn als den gesamten Gewinn, den sie in anderen Ländern erzielten.

Außerdem haben die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen China und den USA ihre Quelle in den drei Sektoren: Warenhandel, Dienstleistungshandel und gegenseitigen Investitionen. Beide Seiten ziehen daraus Vorteile. Die Vorteile Chinas resultieren hauptsächlich aus dem Warenhandel. Die USA erzielen in den oben erwähnten drei Sektoren, 00die amerikanischen Firmen in China zum Beispiel eine Marktleistung im Wert von 75 Milliarden US-Dollar zu verzeichnen. Sie erzielten durch Ausfuhr der von ihnen in China hergestellten Produkte ein Umsatzvolumen im Wert von mehr als 75 Milliarden US-Dollar. Das heißt, dass diese amerikanischen Investoren einen neuen Markt mit einem gesamten Umsatzvolumen im Wert von 150 Milliarden US-Dollar gewonnen haben. Das ist der tatsächliche Vorteil, den die USA durch die Entwicklung der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen mit China erzielt haben. Auf dem Gebiet des Dienstleistungshandels haben die USA eine absolute Überlegenheit. China kann überhaupt nicht mit den USA konkurrieren. Wenn man also die drei genannten Aspekte umfassend betrachtet, kann man einschätzen, dass die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen China und den USA zumindest ausgeglichen sind.

China hat nicht die Absicht, einen großen Überschuss im Handel mit den USA zu erzielen, sondern hofft vielmehr, im Großen und Ganzen ein Gleichgewicht zwischen der Aus- und Einfuhr im Handel zwischen China und den USA zu erreichen. In der Tat trifft China seit jeher Maßnahmen zur Vermehrung der Einfuhr aus den USA. Im April 2006 schickte China eine große Wirtschafts- und Handelsdelegation in die USA. Die Delegation besuchte 13 Staaten der USA und unterzeichnete Verträge über den Ankauf von 80 Boeing-Flugzeugen und Unmengen von Baumwolle, Sojabohnen und Geflügel sowie Maschinen, elektronische Anlagen, positive Softwares und Fernmeldeeinrichtungen im Wert von 16,21 Milliarden US-Dollar. Dies zeigt, dass China aktiv die Einfuhr aus den USA fördert. Aber dies ist nur der Ausdruck der Aufrichtigkeit Chinas und leistet keinen großen Beitrag zum Handelsgleichgewicht zwischen China und den USA, weil eine strukturelle Unausgeglichenheit im Handel zwischen China und den USA besteht. Die USA weigern sich noch immer, hochwertige und hochtechnologische Waren nach China zu exportieren. Ganz egal, wie viele weniger wertvolle Produkte wie Baumwolle, Sojabohnen und Geflügel China auch in den USA kauft, dies hilft kaum, um das Defizit der USA im Handel mit China auszugleichen. Der chinesische Markt ist für die ganze Welt geöffnet. China ist bereit, die Einfuhr aus den USA weiter auszubauen. Die USA sollten sich entscheiden, die Beschränkung der Ausfuhr von neu- und hochtechnologischen Produkten nach China aufzuheben. Als das mächtigste entwickelte Land müssen die USA ihre hochtechnologische Überlegenheit ausnutzen. Seit mehr als 20 Jahren hat die wirtschaftliche und kommerzielle Zusammenarbeit zwischen China und den USA beachtliche Erfolge erzielt. Der bilaterale Handel beträgt heute das 86-fache wie zu Beginn der Handelsbeziehungen. Das ist das Ergebnis der Gleichberechtigung, des gegenseitigen Nutzens, der gegenseitigen Begünstigung und des gegenseitigen Interesses. Das beweist auch die Gegenseitigkeit und die Gerechtigkeit in den wirtschaftlichen und kommerziellen Beziehungen zwischen China und den USA. Nach unserer Meinung ist es normal, dass Reibereien und Probleme während der schnellen Entwicklung der sino-amerikanischen Wirtschafts- und Handelsbeziehungen auftauchen. Beide Seiten müssen mit größter Aufrichtigkeit durch Konsultationen auf der Basis der Gleichberechtigung diese Reibereien und Probleme angemessen und sorgsam behandeln. Man soll das alles nicht politisieren. Es ist unmöglich, durch Druck Probleme zu meistern, im Gegenteil, jeder Druck auf einen Partner ruft negative Wirkungen hervor.

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