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TEIL VI Makroökonomische Politik und Reform der Staatlichen Betriebe
6-8 Frage: In China herrscht seit vielen Jahren die Überzeugung, dass "Wissenschaft und Technik die primären Produktivkräfte sind". Doch gegenwärtig ist die eigene Innovationsfähigkeit noch immer die Schwachstelle zahlreicher Betriebe. Seit 2005 wird nun ein innovationsorientiertes Staatswesen aufgebaut. Haben wir dafür die Grundlagen und die Fähigkeiten?

Antwort: China war ein altes Kulturland mit entwickelter Wissenschaft und Technik. Im Altertum gab es vier große Erfindungen: das Papier, den Buchdruck, das Schwarzpulver und den Kompass. In den vergangenen 28 Jahren seit Einführung der Reform- und Öffnungspolitik wurden mit der raschen wirtschaftlichen Entwicklung alle Rekorde in der Geschichte Chinas und der Welt gebrochen. Aber das hohe Wachstumstempo hängt wesentlich vom Investitionsumfang und verursacht einen hohen Ressourcenverbrauch. Weil wir nicht genügend Schlüsseltechnologien und verwertbares eigenes geistiges Eigentum besitzen, haben chinesische Produkte weltweit nur geringes Wertzuwachspotential. Insgesamt gibt es bei uns noch immer eine relativ schwache Innovationsfähigkeit.

Nach Expertenberechnungen belegte China 2004 bei der wissenschaftlich-technischen Innovationsfähigkeit den 24. Platz unter den 49 wichtigsten Ländern. In den wichtigen Branchen importieren wir weiterhin wichtige Anlagen und Schlüsseltechnologien, z. B. 100% der Lichtleitfaser-Produktionsanlagen, 85% der intergrierten Schaltungen, 70% der Textil-Produktionsanlagen und 90–100% modernster medizinischer Geräte. Da sich die Konkurrenz zwischen den Staaten de facto ständig weiter zuspitzt, hat die fehlende Innovationsfähigkeit Chinas fatale Folgen. Die wirtschaftliche und damit die gesellschaftliche Entwicklung sowie die Staatssicherheit werden dadurch erheblich beeinträchtigt. Daher wurde auf einer Anfang 2006 abgehaltenen nationalen wissenschaftlich-technischen Konferenz als Ziel proklamiert, innerhalb von 15 Jahren China zu einem innovationsorientierten Staat zu machen.

Die selbstständige Innovation stellt eine Stütze für die Entwicklung eines Landes dar. Nach harten Anstrengungen einiger Generationen ist die Wirtschaftskraft Chinas beträchtlich gestiegen und die Erfolge in Wissenschaft und Technik haben die Aufmerksamkeit der ganzen Welt erregt. Das sind die notwendigen Grundlagen und Bedingungen zur Stärkung selbstständiger Innovationsfähigkeiten und zum Aufbau eines innovationsorientierten Landes. Es hat sich hauptsächlich in folgenden Punkten gezeigt:

1. Seit der Gründung des Neuen China 1949 hat unser Land ein vollständiges wissenschaftlich-technisches System etabliert, über das nur wenige Länder in der Welt verfügen. Damit wurde eine solide Grundlage für die selbstständige Innovationsfähigkeit und zum Aufbau eines innovationsorientierten Landes geschaffen.

2. China verfügt über reiche Ressourcen an wissenschaftlich-technischen Fachkräften. Statistiken zufolge beträgt das wissenschaftlich-technische Humankapital 38,5 Mio. Personen, 1,09 Mio. beschäftigen sich mit Forschung und Entwicklung. Damit belegt China weltweit den ersten bzw. den zweiten Platz. Das sind kostbare Ressourcen, kein anderes Land kann sich dabei mit China messen.

3. China besitzt eine relativ große wissenschaftlich-technische Stärke. Zwar beträgt das durchschnittliche Pro-Kopf-BIP der Chinesen lediglich ca. 1000 US-Dollar, aber der Index für wissenschaftlich-technische Innovationen entspicht dem Niveau der Länder mit einem durchschnittlichen Pro-Kopf-BIP von 5000–6000 US-Dollar. Besonders in wichtigen Bereichen wie Bio-, Nano- und Luftfahrt-Technik erreichen chinesische Forschungs- und Entwicklungsarbeiten Weltniveau.

4. Die chinesische Nation pflegt ihre alten kulturhistorischen Traditionen und legt großen Wert auf Bildung und Erziehung, dialektisches Denken, den Geist des Kollektivismus und den kulturellen Reichtum, was zahlreiche Möglichkeiten zur Stärkung der Innovationsfähigkeit bietet.

Um die selbstständige Innovationsfähigkeit zu stärken und ein innovationsorientiertes Land aufzubauen, hat China als Ziele der wissenschaftlich-technischen Entwicklung für die nächsten 15 Jahren festgelegt: bis 2020 wird der Anteil der Investitionen in die Forschung und Entwicklung am BIP mindestens 2,5% betragen. Das jährliche Investitionsvolumen wird sich auf mehr als 900 Mrd. Yuan belaufen, damit wird China zu den Ländern mit den höchsten Investitionen gehören; der Beitrag des wissenschaftlich-technischen Fortschritts zum BIP-Wachstum wird bei über 60% liegen; die Abhängigkeit von ausländischen Technologien wird auf unter 30% sinken; mit den jährlichen zu erwerbenden chinesischen Patentrechten und der in der ausländischen Literatur zitierten wissenschaftlichen Arbeiten wird China zu den fünf führenden Ländern gehören. Bis dahin muss die selbstständige Innovationsfähigkeit gestärkt und die Stärkung der Grundlagenforschung in allen entscheidenden Bereichen erheblich gesteigert werden. Eine Reihe von wissenschaftlich-technischen Leistungen mit weltweit großem Einfluss müssen vollbracht werden, damit China unter die innovationsorientierten Länder eingestuft wird. Das ist eine solide Grundlage für unser Ziel, China bis zur Mitte dieses Jahrhunderts zu einem wissenschaftlich-technisch starken Staat zu entwickeln.

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