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TEIL VIII Bildungswesen, Wissenschaft und Technik, Gesundheitswesen und Umweltschutz
8-2 Frage: Zu Beginn der Reform und Öffnung lautete in der chinesischen Gesellschaft eine Parole: "Man muss Geld für die Bildung ausgeben, auch wenn man sehr arm ist." Doch heute sind die Verhältnisse, unter denen die allgemeine Schulpflicht in manchen Gebieten, besonders in den weiten ländlichen Gebieten durchgesetzt werden soll, noch immer elend. Wie ist das zu erklären? Wie soll das Problem gelöst werden?

Antwort: Die Förderung der allgemeinen Schulpflicht ist eine sehr wichtige, verantwortungsvolle Aufgabe der Regierung. Als 1978 mit der Reform- und Öffnungspolitik begonnen wurde, hatten wir tatsächlich die Parole "Man muss Geld für die Bildung ausgeben, auch wenn man sehr arm ist" verkündet. Darum wurden die zentralen Investitionen in die allgemeine Schulpflicht von Jahr zu Jahr erhöht. 2000 betrugen die zentralen Ausgaben für die Bildung aber nur 2,87% des Bruttoinlandsprodukts; der Anteil ist nun auf 3,41% gestiegen. Dank der erheblichen Erhöhung der Investitionen in die allgemeine Schulpflicht sind in diesem Bereich große Erfolge erzielt worden. 2005 wurde landesweit in mehr als 95% der Gebiete die neunjährige Schulpflicht eingeführt, das war eine Zunahme von ca. zehn Prozentpunkten gegenüber 2000; 99,15% der Kinder im schulpflichtigen Alter besuchten eine Grundschule und 95% aller 12–14-jährigen Chinesen besuchten die Unterstufe der Mittelschule. Ohne große Investitionen in die Bildung wäre dieses Wachstumstempo unmöglich gewesen.

Die unzureichenden Investitionen sind nach wie vor das grundlegende Problem, das die Verwirklichung des Ziels allgemeine Schulpflicht einschränkt. Besonders auf dem Lande ist das deutlich zu spüren. Wegen zu geringer Investitionen steht vielen Schulen zu wenig Geld zur Verfügung. In manchen Orten erhalten die Lehrer ihre Gehälter nicht rechtzeitig und nicht vollständig; in manchen Orten sind die Eltern finanziell überbelastet, so dass ihre Kinder den Schulbesuch unterbrechen müssen. Daher haben wir es eben mancherorts mit "spärlichen Bildungsausgaben" in unterschiedlichem Grad zu tun.

Um diesen Zustand von Grund auf zu verändern, will die chinesische Regierung im Zeitraum 2006–2010 zusätzlich 218,2 Mrd. Yuan aus zentralen und lokalen Finanzen verschiedener Ebenen für die allgemeine Schulpflicht auf dem Land bereitstellen. Damit wird schwerpunktmäßig die Verwirklichung der allgemeinen Schulpflicht auf dem Lande, insbesondere in den armen und von Angehörigen nationaler Minderheiten bewohnten Gebieten unterstützt. Darüber hinaus wurde seitens der chinesischen Regierung bekannt gegeben, dass ab 2006 Schulpflichtige aus den ländlichen Gebieten Westchinas vom Schulgeld und von Unkosten zu befreien sind. Schüler aus armen Familien erhalten außerdem kostenlos Lehrbücher sowie Zuschüsse für die Unterkunft und ihren Lebensunterhalt. China ist bemüht, die kostenlose Schulpflicht bis zum Jahr 2007 in alle ländlichen Gebiete und bis 2010 landesweit einzuführen. Gleichzeitig werden die Gehälter für Lehrer auf dem Lande in Höhe von mehr als 40 Mrd. Yuan vollständig ins Budget einbezogen.

Statistiken zufolge gibt es landesweit 180 Mio. Grund- und Mittelschüler, die sich in der schulpflichtigen Stufe befinden. Die kostenlose Schulpflicht ist gemeinnützig, sie begünstigt vor allem ökonomisch schwächere Gruppen. Zur Zeit wird an einer Abänderung des Gesetz über die allgemeine Schulpflicht gearbeitet Nach Inkrafttreten des überarbeiteten Gesetzes wird das System der allgemeinen Schulpflicht sichern, dass alle Kinder die Schule besuchen und alle Familien davon profitieren. Die Bevölkerung wird zufrieden sein und die Regierung muss sich keine großen Sorgen mehr machen. Das System wird gerecht sein und sich gesund entwickeln. Die ländlichen Gebiete Chinas werden den Zustand der „spärlichen Bildungsausgaben“ überwinden.

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