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HOME    TEIL VIII Bildungswesen, Wissenschaft und Technik, Gesundheitswesen und Umweltschutz
In China wird das Bildungswesen nach wie vor vorrangig entwickelt, Investitionen ins Bildungswesen werden ständig erhöht. Die chinesische Regierung bemüht sich, die nur "geringen Ausgaben für Bildung" in einigen ländlichen Gebieten deutlich zu erhöhen, um die "Dakar-Ziele" voll und ganz zu verwirklichen. China legt großen Wert auf die wissenschaftlich-technische Forschung und Entwicklung. Das Projekt einer bemannten Raumfahrt wurde erfolgreich durchgeführt. Die Klon- und Gentransfer-Technik wurden entwickelt und angewandt. Als erstes Land der Welt hat China nach Ausbruch der Vogelgrippe effektive Vorbeugungs- und Kontrollmaßnahmen durchgeführt und den Schutz von Wildtieren verstärkt. Gegenwärtig wird in China die Reform des Systems der medizinischen Betreuung vertieft und die Verhütungs- und Behandlungsarbeit von AIDS intensiviert, um die Ausbreitung unter Kontrolle zu bringen. Familienplanung bleibt grundlegende Politik in China. Sie ist in Zukunft zu stabilisieren und nicht zu ändern. China hat Maßnahmen zum Umwelt- und Wasserressourcen-Schutz intensiviert, um eine umweltfreundliche Gesellschaft aufzubauen.
8-1 Frage: Im Jahr 2000 wurde der Dakar-Aktionsplan durch die UNESCO angenommen, in dem sechs Ziele der Volksbildung genannt wurden. Welche Fortschritte hat China bisher in der Volksbildung gemacht?
Antwort: Bei der Volksbildung geht es nicht nur um die Frage der Bildung, sondern eher noch um die Frage der Entwicklung. Der im Jahr 2000 in der senegalesischen Hauptstadt Dakar angenommene Aktionsplan nennt sechs Ziele. Den beiden wichtigsten Zielen entsprechend soll bis 2015 landesweit die kostenlose Grundschulbildung realisiert werden; bis 2005 soll die Ungleichheit in den Unterschieden der Geschlechter in der Grundschul- und Mittelschulbildung unterer Stufe und bis 2015 die aller Bildungsstufen beseitigt werden. Diese beiden Ziele wurde auch von der UNO-Vollversammlung als Jahrtausend-Entwicklungsziel gesetzt. Darum steht das Ziel der Volksbildung in engem Zusammenhang mit dem Jahrtausend-Entwicklungsziel, sie sind voneinander nicht zu trennen.
8-2 Frage: Zu Beginn der Reform und Öffnung lautete in der chinesischen Gesellschaft eine Parole: "Man muss Geld für die Bildung ausgeben, auch wenn man sehr arm ist." Doch heute sind die Verhältnisse, unter denen die allgemeine Schulpflicht in manchen Gebieten, besonders in den weiten ländlichen Gebieten durchgesetzt werden soll, noch immer elend. Wie ist das zu erklären? Wie soll das Problem gelöst werden?
Antwort: Die Förderung der allgemeinen Schulpflicht ist eine sehr wichtige, verantwortungsvolle Aufgabe der Regierung. Als 1978 mit der Reform- und Öffnungspolitik begonnen wurde, hatten wir tatsächlich die Parole "Man muss Geld für die Bildung ausgeben, auch wenn man sehr arm ist" verkündet. Darum wurden die zentralen Investitionen in die allgemeine Schulpflicht von Jahr zu Jahr erhöht. 2000 betrugen die zentralen Ausgaben für die Bildung aber nur 2,87% des Bruttoinlandsprodukts; der Anteil ist nun auf 3,41% gestiegen. Dank der erheblichen Erhöhung der Investitionen in die allgemeine Schulpflicht sind in diesem Bereich große Erfolge erzielt worden. 2005 wurde landesweit in mehr als 95% der Gebiete die neunjährige Schulpflicht eingeführt, das war eine Zunahme von ca. zehn Prozentpunkten gegenüber 2000; 99,15% der Kinder im schulpflichtigen Alter besuchten eine Grundschule und 95% aller 12–14-jährigen Chinesen besuchten die Unterstufe der Mittelschule. Ohne große Investitionen in die Bildung wäre dieses Wachstumstempo unmöglich gewesen.
8-3 Frage: 2003 hat China mit dem Raumschiff Shenzhou V erfolgreich die bemannte Raumfahrt begonnen und ist somit das dritte Land in der Welt, das Kosmonauten ins Weltall schicken kann. Welche Aufgaben hat die bemannte Raumfahrt in China? Wie viel wird dafür investiert? Wird China künftig am militärischen Wettlauf im All teilnehmen?
Antwort: Bereits vor 600 Jahren träumte der Chinese Wan Hu von der Raumfahrt. Er ließ sich an einer Rakete binden, aber sein Experiment musste natürlich misslingen. Doch seine Heldentat wurde von späteren Generationen hoch geachtet; die Internationale Astronomische Union (IAU) ehrte ihn, indem sie einen ringförmigen Berg auf der Rückseite des Mondes "Wanhu-Berg" nannte.
8-4 Frage: Auf der im Februar 2005 abgehaltenen Konferenz des Rechtsausschusses der 59. Vollversammlung der UNO hat China gegen die Deklaration für ein totales Klonverbot votiert. Warum ist China gegen diese Deklaration? Welche Fortschritte hat China in der klontechnischen Forschung gemacht? Auf welche Aspekte konzentriert sich die künftige Entwicklung der Klontechnik in China?
Antwort: Dass die chinesische Delegation, die an der Konferenz des Rechtsausschusses der 59. Vollversammlung der UNO teilnahm, gegen die Deklaration gestimmt hat, liegt hauptsächlich an den unklaren Formulierungen der Deklaration. In der Deklaration wird "von allen Ländern verlangt, jegliche Art des der Menschenwürde zuwiderlaufenden Klonens zu verbieten", was zu Missverständnissen führen könnte. Nach diesem Text wäre ja auch die Klonforschung zum Zwecke von Krankheitsbekämpfung verboten. Das war für die chinesische Delegation inakzeptabel. Bei der Stimmabgabe gab es 35 Nein-Stimmen und 43 Stimmenthaltungen. Dieses Ergebnis bestätigt auch die chinesische Haltung.
8-5 Frage: Weltweit streitet man sich um die Gentransfertechnik. Wo steht China gegenwärtig bei der Erforschung und Erschließung dieser Technik? Wie wird deren Sicherheit beurteilt und gemanagt?
Antwort: Wir bemerken den Streit in einigen Ländern um transgene Agrarprodukte und um die Sicherheit der daraus hergestellten Lebensmittel. Aufgrund unterschiedlicher ökonomischer und gesellschaftlicher Gegebenheiten kann China nicht ganz und gar wie die europäischen Länder auf transgene Lebensmittel verzichten. Es ist bekannt, dass die Agrarwirtschaft eine bedeutende Rolle in der Volkswirtschaft Chinas spielt. Aber wir verfügen nur über knapp 7% des Ackerbodens der Welt, ernähren aber 22% der Weltbevölkerung. Unsere Getreideproduktion kann kaum den Bedarf decken. Darum sehen wir in der Biotechnik eine Chance für unsere Zukunft. Unsere Ressourcen werden immer knapper, die Verwüstung des Bodens und die Umweltverschmutzung nehmen stetig zu. Die Entwicklung der Biotechnik lässt uns hoffen, diese Probleme zu lösen.
8-6 Frage: Ausländische Medien berichteten, dass 2005, als in einigen Gebieten Chinas die Vogelgrippe ausbrach, einige Provinzen und Städte aus lokalem Interesse die Epidemie verheimlicht hätten. Entspricht das den Tatsachen? Was hat die chinesische Regierung zur Verhinderung bzw. Eindämmung der Vogelgrippe getan? Gibt es Kooperationen mit anderen Ländern?
Antwort: Wir erklären nachdrücklich, dass Berichte, wonach in China Informationen über die Vogelgrippe verheimlicht würden, unbegründet ist. Im chinesischen Schutz vor Epidemien bei Tieren und in der Notfall-Verordnung über schwerwiegende Tierseuchen wurde festgelegt, dass diejenigen, die Informationen über Seuchen verheimlichen, verzögert melden oder andere Leute an der Meldung hindern, bestraft werden.
8-7 Frage: Ein Forschungsinstitut hat berichtet, die Reform des Systems der medizinischen Betreuung in China sei erfolglos geblieben. Es werde für viele Menschen immer schwieriger und kostspieliger, ihre Krankheiten behandeln zu lassen. Entspricht der Bericht der Wahrheit? In welche Richtung führt die Reform des Systems der medizinischen Betreuung?
Antwort: Ja, die im Bericht dargelegten Probleme bestehen. Die vor kurzem vom Ministerium für Gesundheitswesen veröffentlichten statistischen Angaben zeigen, dass 48,9% der erkrankten chinesischen Bürger nicht ärztlich und 29,6% nicht stationär behandelt werden wollen. Das verdeutlicht, wie groß der Unterschied zwischen Bedarf und Angebot offenbar ist, auch wenn das System der medizinischen Betreuung in China große Fortschritte gemacht hat.
8-8 Frage: Der 1. Dezember 2005 war der 18. Welt-Aids-Tag. Die von der chinesischen Regierung dazu aufgestellte Parole lautete: "Aids Einhalt gebieten und Versprechen erfüllen". Um welche Versprechen geht es? Wie ist die Situation Chinas in Bezug auf die Verhütung und Behandlung von Aids?
Antwort: Aids ist ein schwerwiegendes Problem der öffentlichen Hygiene, mit dem alle Länder der Welt konfrontiert sind. In den letzten Jahren hat China der Verhütung und Kontrolle von Aids große Aufmerksamkeit geschenkt und eine Reihe von wirksamen Maßnahmen getroffen und damit positive Ergebnisse erzielt.
8-9 Frage: In letzter Zeit kursierten wiederholt Gerüchte, China werde "seine Politik der Familienplanung lockern". Entspricht dieses Gerücht der Wahrheit? Oder wird China an der früheren Politik der Familienplanung festhalten?
Antwort: Das Gerücht ist unbegründet. Erstens wurde die Politik der Familienplanung aufgrund 30-jähriger praktischer Erfahrungen schrittweise ausgearbeitet, die grundlegend für die Verhältnisse Chinas sind und die den Gesetzen der Bevölkerungsentwicklung entsprechen. Nach der Einführung der Politik der Familienplanung gab es bis Ende 2005 in China schätzungsweise über 400 Mio. Geburten weniger. Das entspricht fast der Bevölkerungszahl Europas.
8-10 Frage: Nach ausländischen Berichten werden in China noch immer Wildtiere gequält. So soll Galle von lebenden Bären entnommen werden. Was wird in China zum verstärkten Schutz der Wildtiere getan?
Antwort: "Bärenzucht zur Gallenentnahme" wurde Mitte der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts mit dem Ziel begonnen, nicht mehr Bären zu jagen, um die Galle zu gewinnen, also um in der Wildnis lebende Bären besser zu schützen. Statistischen Angaben zufolge rettet ein zur Gallenentnahme gezüchteter Kragenbär 220 seiner Artgenossen, die nun nicht mehr wegen der Galle gejagt werden. Weil allerdings die damaligen gesetzlichen Regelungen Chinas zum Schutz von Wildtieren unvollständig waren, gab es tatsächlich einige Bärenzuchtstellen, die allein aus wirtschaftlichem Interesse und ungeachtet ihrer rückständigen Zuchttechnik mit brutalen Methoden den Bären Galle entnahmen.
8-11 Frage: Internationale Umweltschützer glauben, China bedrohe durch seine beschleunigte Industrialisierung den weltweiten Umweltschutz. Entspricht das den Tatsachen? China will eine umweltfreundliche Gesellschaft aufbauen. Welche Anstrengungen zum Unweltschutz werden unternommen?
Antwort: Die Erde ist die gemeinsame Heimat der Menschen. Für das globale Problem der Umweltverschmutzung sind alle Länder verantwortlich. Es ist ungerecht zu behaupten, China allein habe die weltweiten Verschmutzungen verursacht und gefährde den Umweltschutz.
8-12 Frage: Nach einem Bericht sind 50% des Wassers der sieben größten Flüsse Chinas vollständig verschmutzt und ein Viertel aller Chinesen hat kein sauberes Trinkwasser. Was ist zu den Wasserressourcen zu sagen? Was wird getan, um die Wasserverschmutzung und -verschwendung zu stoppen?
Antwort: Zwar ist der Zustand der Wasserressourcen in China nicht ganz so schlimm, wie berichtet wird, aber die Wirklichkeit kann uns auch nicht optimistisch stimmen. Die grundlegenden Gegebenheiten in Bezug auf Wasser sind: In China müssen zahlreiche Einwohner mit wenig Wasser auskommen; die räumliche und zeitliche Wasserverteilung ist ungleichmäßig; die Verteilung von Boden- und Wasserressourcen entspricht nicht den Bedürfnissen der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung. In den vergangenen mehr als 50 Jahren seit Gründung des Neuen China haben wir mit 6% der Gesamtmenge der weltweiten Wasserressourcen 20% der Weltbevölkerung versorgt und die nachhaltige wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung Chinas als weltweit bevölkerungsreichstes Entwicklungsland gesichert. Der langjährige extensive Wirtschaftswachstum führte dazu, dass sich der Widerspruch zwischen Nachfrage und Angebot von Wasser zuspitzt. In "normalen" Jahren herrscht in mehr als 400 der 660 chinesischen Großstädte Wasserknappheit unterschiedlichen Grades. Es fehlen dann etwa 40 Mrd. m3. Dürre und Wassermangel sind bereits gravierende Probleme bei der wirtschaftlichen Entwicklung Nordchinas. Außerdem werden infolge des raschen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wachstums und wegen der rückständigen Einrichtungen zur Abfallbeseitigung in Betrieben und Städten viele Abwässer direkt und unbehandelt in Flüsse, Seen oder Meere eingeleitet, was zur Gewässerverseuchung führt und die Wasserknappheit in China steigert.
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