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Naxi-Vertreterin fordert mehr Bildung und Schutz der Kultur

Yang Yiben ist das einzige Mitglied der ethnischen Minderheit der Naxi beim Landeskomitee der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV). Yang ist stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Lijiang in der südwestchinesischen Provinz Yunnan und hat in diesem Jahr bei der 5. Tagung des 10. Landeskomitees der PKKCV zwei Anträge gestellt, deutlich weniger als die vierzehn Anträge, die sie auf der 1. Sitzung im Jahr 2003 eingereicht hatte. Ihre Entscheidung, die Anzahl der Anträge niedrig zu halten, spiegelt ihre Konzentration auf die ihr wichtigen Themen wieder: die Erhöhung der Investitionen in die Bildung n die ländlichen Gebiete Westchinas und die Verbesserung des Schutzes der kulturellen Vielfalt des Landes.

Auf der Tagung der PKKCV im vergangenen Jahr hatte Yang zwei Vorschläge über die Bildung auf dem Land in den westlichen Teilen Chinas vorgebracht und gefordert, dass die Zentralregierung ihre Investitionen in diese Gebiete erhöht. In einem Interview mit China.org.cn erklärte sie, dass ihre Anstrengungen des vergangenen Jahres erste Früchte tragen, so seien zum Beispiel mehr Mittel bereitgestellt worden, wodurch die für Bildung zuständigen Behörden besonders auch in den abgelegeneren Gebieten Lehrerstellen beibehalten konnten.

Ihr in diesem Jahr vorgelegter Antrag beschäftigt sich mit den Kindern von Wanderarbeitern, die in den Dörfern zurückbleiben, wenn ihre Eltern sich auf die Arbeitssuche in die Städte begeben. Diese Kinder werden oft als "zurückgelassene Kinder" bezeichnet.

"Millionen von Bauern strömen in die chinesischen Städte, um nach Arbeit zu suchen und ihren in der ländlichen Heimat zurückgebliebenen Familien so ein besseres Leben bieten zu können", sagt Yang.

"Hat der Vater die Familie verlassen, fällt den Kindern größere Verantwortung zu. Nicht nur im Haushalt, sondern auch bei der Betreuung ihrer jüngeren Geschwister oder sogar ihrer Großeltern. In der Schule teilen sich die zurückgebliebenen Kinder meist in zwei Gruppen auf: sie führen die Leistungstabellen ihrer Klassen an oder sie sind ihre Schlusslichter. Probleme in Bezug auf Sicherheit, Bildung, physisches und emotionales Wohlbefinden der Kinder, die sich in der Regel in der Obhut ihrer Großeltern oder älterer Verwandter befinden, geben zunehmend Anlass zur Sorge", erklärt Yang.

"Obwohl einige Wanderarbeiter es sich leisten können, ihre Kinder zu dem Ort mitzunehmen, an dem sie arbeiten, ist es für die Kinder in den Städten auf Grund des Meldesystems fast unmöglich, die gleichen Bildungsmöglichkeiten zu erhalten."

"Als Mitglied der PKKCV habe ich die Verantwortung für all diese Wanderarbeiter und ihre Kinder, die keinen anderen Repräsentanten haben, zu sprechen."

Yang ist stolz auf ihr 300.000 Menschen großes Volk der Naxi, das in der Stadt Lijiang lebt, nicht nur wegen ihrer Position und ihres Status, sondern auch auf Grund ihrer unermüdlichen Anstrengungen im Bereich des Schutzes ihrer Kultur.

Bevor Yang stellvertretende Bürgermeisterin von Lijiang wurde, hat sie 20 Jahre im Bereich der Erforschung ethnischer Kulturen gearbeitet. Sie hat 17 alte Werke der Dongba ins Chinesische übersetzt und über 30.000 Zeilen Volkslieder der Naxi in der Sprache der Naxi aufgeschrieben.

"Die Schönheit Lijiangs liegt nicht nur in ihrer beeindruckenden natürlichen Umgebung, sondern auch in der Einzigartigkeit ihrer ethnischen Kultur, zu der die zum Weltkulturerbe zählende Altstadt von Lijiang gehört, der antiken Dongba Literatur und der drei Flüsse der Stadt. Wenn wir uns nachhaltig entwickeln wollen, müssen wir unsere Kultur schützen."

Yang ist der Ansicht, die Altstadt unterscheide sich von anderen Weltkulturerbestätten darin, dass sie weder ein historischer Ort noch ein Museum sei. Sie sei eine organische Gemeinschaft von Menschen, die hier weiterhin leben. Die Stadt zu schützen, sei für die Bewohner und die lokale Regierung eine Herausforderung, da die Menschen Entwicklung wollten.

"Menschen die in der Altstadt von Lijiang leben, haben das Recht auf bequemere und modernere Lebensbedingungen. Wir können nicht von ihnen erwarten, dass sie ihren ursprünglichen Lebensstil beibehalten, nur damit wir den Ort schützen können. Wir müssen die richtige Balance zwischen dem Schutz der Kultur und Entwicklung finden."

"Ich habe auf der ersten Sitzung des 10. Nationalkomitees der PKKCV 14 Anträge eingebracht. In diesem Jahr habe ich nur zwei vorgelegt. Ich möchte betonen, dass unsere Regierung dem Schutz der ethnischen Kultur mehr Aufmerksamkeit schenken muss. Für die Zukunft hoffe ich, dass wir auch später noch in der Lage seien werden, der Welt von unserer gelebten kulturellen Unterschiedlichkeit berichten zu können und sie nicht als etwas beschreiben müssen, dass wir einmal hatten."

(China.org.cn, 13. März 2007) 



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