Nach einem jüngst veröffentlichten Bericht des Chinesischen Verbraucherverbands (CCA) leidet der chinesische Tourismusmarkt unter schwerwiegenden Problemen, die die Rechte und Interessen von Reisenden gefährden.

Der Bericht erschien im Anschluss an eine Untersuchung, die von September bis Oktober auf 96 Tourismus-Routen im ganzen Land durchgeführt wurde.

Die Ermittlungen ergaben, dass auf 74 Prozent dieser Routen ernsthafte Probleme bestehen und der Service für Touristen gegenwärtig noch nicht wirklich zufriedenstellend ist.

Probleme gebe es hauptsächlich in sechs Bereichen, und zwar Gastronomie, Unterbringung, Transport, Erholung, Shopping und Reiseleiter, erklärte der für die Produkt- und Dienstleistungsaufsicht zuständige Vizedirektor der CCA, Pi Xiaolin.

“Wir haben herausgefunden, dass ein Viertel der Mahlzeiten für Reisegruppen nicht dem Vertrag entspricht und mehr als 30 Prozent Hygienemängel aufweisen. Auch das Umfeld der Unterbringung ist weiter verbesserungsbedürftig. Im Hinblick auf den Transport konnten wir aufdecken, dass viele überfüllte Fahrzeuge im Einsatz sind, was gegen die Vorschriften verstößt.”

Außerdem sei es an einigen der überfüllten Sehenswürdigkeiten oft schwierig, Toiletten zu finden, die Umgebung sei inakzeptabel oder die Einrichtungen hätten Sicherheitsmängel, fügte er hinzu.

Obligatorische Shoppingtouren und Reiseleiter ohne angemessene Qualifikationen sind weitere große Probleme.

Einige Reiseleiter gehen sogar soweit, die Routen willkürlich zu ändern und zwingen Touristen zum Shopping.

Der chinesische Tourismusmarkt hat im letzten Jahrzehnt ein enormes Wachstum verzeichnet.

Im vergangenen Jahr wurden in China 3,6 Milliarden Urlaubsreisen gezählt, die zu Einnahmen von über 3 Billionen Yuan (rund 477 Milliarden US-Dollar) führten.