Home Schriftgröße: klein mittel groß

China: Balance zwischen Inflation und Wachstum sorgt für Diskussion

german.china.org.cn          Datum: 09. 07. 2008

Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur

Chinesische Ökonomen diskutieren gegenwärtig, ob es immer noch am wichtigsten sei, die Inflation zu bändigen, auch wenn sich das Land gleichzeitig einer sich abkühlenden Wirtschaft gegenübersieht.

"Das Hauptziel von wirtschaftspolitischen Maßnahmen sollte nicht nur sein, Preissteigerungen zu begrenzen, sondern ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Wirtschaftswachstum und der Beschränkung der Inflation zu erreichen", sagte Xia Bin, Direktor der Finanzabteilung des Zentrums für Entwicklungsforschung beim Staatsrat, im Rahmen einer Konferenz.

Wenn die Regierung die Begrenzung der Inflation als einziges Ziel ansehe und die Wirtschaft stark abkühle und die Nachfrage verringere, werde sie sehr große Probleme verursachen, da es in China jedes Jahr ungefähr 10 Millionen neue Arbeitssuchende gebe, sagte Xia. "Außerdem ist es auch für die Weltwirtschaft nicht vorteilhaft, ohne Berücksichtigung der Kosten plötzlich auf die Bremsen zu treten."

Professor Xu Xiaonian von der europäisch-chinesischen internationalen Wirtschaftshochschule drängt auf "bestimmte, entschlossene" Maßnahmen, um "eine gefährliche Inflationstendenz zu verhindern. "In Erwartung einer Inflation, werden die Arbeitskräfte höheren Lohn verlangen, die Zulieferer werden Preisanhebungen fordern und die Unternehmen zwingen, die Warenpreise anzuheben. Dies wird wiederum die Erwartung einer Inflation schüren", sagt Xu.

Xu fordert eine Anhebung der Zinsen und eine größere Aufwertung des Yuans, der chinesischen Währung.

Allerdings würde eine beschleunigte Aufwertung des Yuans die Probleme der chinesischen Exportindustrie verschlimmern, die sich bereits einer schwierigen Umgebung gegenüber sehe, sagt Ma Jun, Chefökonom der Deutschen Bank Greater China.

Die Exporte sind in den ersten fünf Monaten im Vergleich zum Vorjahr zwar um 22,9 Prozent gestiegen, aber die Wachstumsrate ist um 4,9 Prozentpunkte zurückgegangen.

China hat sich auf die Begrenzung der Preissteigerungen konzentriert, seit der Verbraucherpreisindex im Februar mit einem Zuwachs um 8,7 Prozent den höchsten Stand seit zwölf Jahren erreichte. Im Mai betrug die Preissteigerung nur 7,7 Prozent, lag damit aber immer noch über dem Ziel der Regierung einer Preissteigerung von 4,8 Prozent für das ganze Jahr.

Die Begrenzung der Inflation sollte die höchste Priorität erhalten, wobei größere wirtschaftliche Schwankungen aber vermieden werden müssen, erklärte Premierminister Wen Jiabao im Verlauf einer Wochenendreise durch die ostchinesische Provinz Jiangsu und Shanghai.

Das größte Risiko für die Wirtschaft sei weiterhin der Preisdruck, hatte das Finanzforschungsinstitut der People's Bank of China, der Zentralbank, Anfang Juni erklärt.

Der führende Wirtschaftswissenschaftler Li Yining sagte am vergangenen Freitag, dass China sich der Herausforderung einer Stagflation gegenübersieht, einer Situation in der Arbeitslosigkeit und Inflation hoch sind.

Die Experten sind vielleicht hinsichtlich der nötigen politischen Maßnahmen uneinig, aber sie stimmen überein, dass die Preise weiter steigen werden.

Er glaube, der Inflationsdruck werde weiter bestehen, solange die internationalen Öl- und Lebensmittelpreise steigen, sagte Xu.

Xia glaubt, dass die Rohstoffpreise auch in den kommenden zwei bis drei Jahren hoch bleiben und sich die Wirtschaft verlangsamt.

Als die größte Wirtschaft der Welt, sollten die Vereinigten Staaten eine Reduzierung der Nachfrage anbieten, die Abwertung des Dollars stoppen und die Zinssätze anheben, sagte Xia.

Quelle: Xinhua

Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur

Kommentar schreiben
Kommentar
Ihr Name
 
Kommentare
Keine Kommentare.
mehr