Exklusiv: Französischer Fotograf thematisiert die Hutong-Idylle

Die Erinnerungen an mit grauen Ziegeln überdachte und im Schatten von Ulmen stehende Bungalows schwinden in Beijing, einer Stadt, die mittlerweile mit geometrischen Wohnblocks und modernen Einkaufszentren zugebaut ist. Die Fotos des französischen Fotografen Ambroise Tezenas zeigen eine Folge von Szenen: eine gemeinsam benutzte Küche in einem Hof, gefrorene Wäsche an einer Wäscheleine im eiskalten Winter und halbdunkle öffentliche Toiletten in schmalen Gassen. Bezeichnenderweise sind diese normalen Bilder in den letzten Jahrzehnten angesichts der drastischen Umgestaltung der historischen Hauptstadt verschwommen.

Die von Tezenas aufgenommenen Fotos von Beijings noch verbliebenen Gassen wecken schöne Erinnerungen an das frühere Beijing: Vögel, die bei Sonnenuntergang vor dicht verschlossenen Fenstern zwitschern, leichter Sommerduft vom Chinesischen Scholartree, der über spielende Kinder hinwegweht, und leuchtende farbenfrohe Baumwollvorhänge, die mysteriöses Leben im Innern verhüllen. Tezenas Werk spiegelt diese Szenen wider, subtil vergessene Schönheit und anmutig Charme offenbarend. Tezenas selbst erklärt, dass es sein Ziel ist, ein "ewiges Beijing" darzustellen.