Ein edles, blau und kupferrot lasiertes Gefäß wird demnächst auf
einer Versteigerung von Sotheby's in Hong Kong unter den Hammer
kommen und dann voraussichtlich den bisher weltweit höchsten
Versteigerungswert für chinesisches Porzellan erzielen.
Das Gefäß aus der Yuan-Dynastie (1279-1368) wird voraussichtlich
für über 44 Millionen HK-Dollar verkauft werden können und somit
den bisherigen Rekordhalter chinesischen Porzellans übertreffen,
ein Wucai "Fisch"-Gefäß aus der Ming-Dynastie (1368-1644).
Das Gefäß spiegelt die Spitzenfertigkeiten des Töpfers aus der
Yuan-Dynastie wider. Die riesige Größe und die dicken Wände setzten
eine hohe Töpferkunst voraus, um das Entstehen von Rissen und
Deformationen während des Brennvorganges vermeiden zu können. Die
zweifarbige Verzierung galt zu dieser Zeit als herausragend.
Solch eine Arbeit wurde nicht mehr bis zum 18. Jahrhundert
gefertigt, so Sotheby's , der Veranstalter der Versteigerung am 30.
Oktober in Hong Kong.
Derart anspruchsvolle Kunstgegenstände sind nach wie vor selten.
Das besagte Gefäß kann nur mit drei ähnlichen Kunstgegenständen,
die sich im Palastmuseum in Beijing, im Museum der Provinz Hebei
und der Stiftung Percival David in London befinden, verglichen
werden.
Der Wert des Gefäßes wurde lange Zeit unterschätzt und so diente
das besagte Tongefäß bis 1972 als Schirmständer im Heim einer
europäischen Adelsfamilie, bis es dann auf einer Londoner Auktion
den damals weltweit höchsten Versteigerungswert von 220000 Pfund
erzielte.
(CIIC/1. November 2002)