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Chinesische Automobilindustrie trotz der negativen Auswirkungen der SARS-Epidemie weiter gewachsen

Trotz der negativen Auswirkungen der atypischen Lungenentzündung SARS auf einige Wirtschaftszweige in China hat die hiesige Automobilindustrie ein unerwartet schnelles Wachstum erlebt. Im zweiten Quartal hat sich die Pkw-Produktion in China im Vergleicht zum Vorjahreszeitraum verdoppelt, der Pkw-Verkauf an private Kunden boomt.

Im ersten Quartal des Jahres hatten Produktion und Absatz der chinesischen Automobilindustrie weiter zugelegt, es wurden mehr als eine Million Einheiten gebaut und auch verkauft. Allerdings sorgte die SARS- Epidemie für einen gewissen Stillstand bei allen öffentlichen und Marketingaktivitäten rund ums Auto: Die Internationale Automobilausstellung in Shanghai wurde abgebrochen, die nationale Rallye-Meisterschaft gestoppt, und zahlreiche Pressepräsentationen von neuen Automodellen mussten abgesagt werden. Dies gab zu Befürchtungen Anlass, die SARS-Epidemie könnte sich negativ auf die chinesische Automobilindustrie auswirken.

Allerdings waren schwerwiegende Folgen selbst im April, also auf dem Höhepunkt der Epidemie, nicht auszumachen. Zwar ging, wie Herr Jiang Yuan (江源) von der Abteilung für Industrie und Verkehr des Staatlichen Statistikamtes erklärt, die Lkw-Produktion im April erstmals seit 14 Monaten zurück. Doch die Pkw-Produktion hat zugenommen. Und weiter sagte er:

„Wir haben zunächst mit einem Rückgang der Automobilproduktion im April gerechnet, weil damals die SARS-Epidemie am schwersten war. Aber dank der gewachsenen privaten Nachfrage nach Autos hat sich die Produktion in jenem Monat dann deutlich besser als erwartet entwickelt. Im Vergleich zum März nahm die PKW-Produktion im April um 10.000 auf 166.900 Einheiten zu, was einen neuen Rekord für Automobilproduktion in China darstellt.“

Die gestiegene Nachfrage sorgte bei meisten Pkw-Produzenten in China für einen Zuwachs im Vergleich zum März. So stieg die Pkw-Produktion des chinesisch-japanischen Gemeinschaftsunternehmens Guangzhou Honda um mehr als 4000 Einheiten gegenüber März. Im neuen chinesisch-südkoreanischen Joint-Venture Beijing Hyundai, wo die Limousine Hyundai Sonata montiert wird, stieg die Tagesproduktion auf über 200 Einheiten. Auch andere Pkw-Hersteller erzielten im April neue Rekordabsätze, so die Gemeinschaftsunternehmen Tianjin FAW (天津一汽) und General Motors in Shanghai(上汽)sowie der private chinesische Hersteller Chang’an Automobil (长安汽车).

Trotz der deutlich gestiegenen Automobilproduktion kann das Angebot die Nachfrage immer noch nicht decken. Das eröffnet für den chinesischen Automobilmarkt, wo der private Verkauf gerade erst zu boomen begonnen hat, zweifellos neue Perspektiven.

Umfragen zufolge haben während der SARS-Epidemie viele Leute ein Auto gekauft, um eine mögliche Ansteckung in den öffentlichen Verkehrsmitteln zu vermeiden. Liu Chaohai (刘超海) hat sich jüngst ein Auto gekauft. Er sagt:

„Ich hatte eigentlich schon länger vor, mir ein Auto zu kaufen. Und jetzt habe ich es getan, um mich zu schützen. Schließlich konnte ich mich im Auto nicht mit SARS anstecken. Außerdem ist es viel bequemer, mit dem Auto zur Arbeit zu fahren.“

Der Generalmanager des Yayuncun- Automarktes (亚运村) in Beijing, Su Hui(苏晖), sieht seit April eine deutliche Trendwende: Private Autokäufer hätten für 95% des Gesamtumsatzes gesorgt. Zudem habe SARS das Kaufverhalten beeinflusst:

„Durch die SARS-Epidemie haben die Kunden ihre traditionellen Kaufgewohnheiten verändert. Früher hat ein potentieller Kunde schon mal ein bis zwei Monate überlegt, bevor er sich dann tatsächlich entschlossen hat, ein Auto zu kaufen. SARS hat diese Bedenkzeiten stark verkürzt, und normalerweise haben die Kunden nach 2 oder 3 Besuchen bei uns auf dem Markt dann ihre Kaufentscheidung getroffen. Und eine weitere Veränderung ist, dass potentielle Kunden zunehmend per Internet oder Telefon Informationen über ihr Wunschauto einholen, während sie dies früher meistens bei uns direkt getan haben, und damit wird die Kaufzeit auch deutlich verkürzt.“

Natürlich liegt die Ursache für den Aufschwung des Automobilmarktes auch daran, dass immer mehr chinesischen Familien durch die Erhöhung des Einkommens der Stadteinwohner in der Lage sind, sich ein eigenes Auto leisten zu können. Darüber hinaus haben viele Hersteller neue Automodelle auf den Markt gebracht und die Preise für die alten Modelle deutlich reduziert, um dem Markt Impulse zu geben.

Herr Su meint übrigens, dass der Auto-Boom in Beijing noch für einige Zeit andauern und nicht durch den Rückgang der SARS-Fälle schrumpfen werde:

„Nach meiner Meinung wird der Aufschwung des Pkw-Markts in Beijing noch einige Zeit anhalten, weil es zur Zeit immer mehr Kunden gibt, die ihr Auto mit einem Bankkredit kaufen. Die Kauflust ist ungebrochen, zumal eine Reihe von neuen Klein- und Kompaktwagen auf den Markt kommt. Da werden sicher weitere Kunden für ihr eigenes Autos tief in die Tasche langen.“














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