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ThyssenKrupp erweitert sein Engagement auf Chinas dynamischen Stahlmarkt
Der deutsche Industrie-Gigant, ThyssenKrupp AG, erwartet, in den kommenden Jahren seine Geschäfte in China, angesichts Chinas WTO-Beitritts, in großem Maßstab erweitern zu können. Entsprechende Pläne zu umfangreichen Investitionen werden bald möglichst in Kraft treten. Als ein Beispiel für die engen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen China und Deutschland hat Bundeskanzler Gerhard Schröder Anfang dieses Monats während seines offiziellen China-Besuches an einer Zeremonie teilgenommen, die als Start der Produktion der Shanghai Krupp Stainless Steel Co. Ltd. (SKS), dem größten Joint-Venture des ThyssenKrupps in Asien, galt. Die Kaltwalzstahlfabrik der ersten Phase hat sechs Fertigungsstrassen mit einer Gesamtinvestition von etwa 295 Mio. US-Dollar. Jährlich wird sie 72000 t rostfreie Kaltwalzstahlplatten produzieren. Im Dezember 1997 hat ThyssenKrupp mit der Shanghai Baogang Group Company ein Abkommen über das rostfreie Stahl-Projekt unterzeichnet, das bis jetzt größte Joint-Venture in der chinesischen Eisen- und Stahlindustrie. Dieses gemeinsam finanzierte Unternehmen, das eine Gesamtinvestition von 1,43 Mrd. US-Dollar umfasst und sich seit April 1998 im Aufbau befindet, wird jedes Jahr 440000 t rostfreie Stahlplanken und –platten produzieren. Der Pressemeldung dieses in Duisburg gegründeten Konzerns zufolge werde die zweite Phase den Aufbau einer zweiten Kaltwalzstahlfabrik sowie ein Temper- und Beizbehandlungsfließband einschließen. Thyssen-Krupp hält 60 Prozent an SKS, und Shanghai Pudong Iron & Steel 40 Prozent. Um 2006 soll SKS voll betriebsbereit sein. ThyssenKrupps Stahlinvestition findet vor dem Hintergrund einer äußerst attraktiven Marktumgebung in China statt, wo das Handelsvolumen für rostfreie Stahlplattenprodukte mit einer kontinuierlich starken Wachstumsrate auf zirka 1,4 Mio. t jährlich steigt. Obgleich sich die chinesische inländische Produktion auch erhöht habe, hängen 70 Prozent des Bedarfs an rostfreien Stahlplattenprodukten noch vom Import ab. Das bedeute in der Zukunft optimale Aussichten für SKS, so ein Sprecher von ThyssenKrupp. Im vergangenen Finanzjahr erreichte der Jahresumsatz des Konzerns in China 364 Mio. Euro, von denen 71 Prozent aus der Produktion von Kohlenstoffstahl, rostfreiem Stahl und anderen Materialien kamen. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende von ThyssenKrupp, Dr. Middelmann, bezeichnete die Zusammenarbeit des Konzerns mit der Shanghai Maglev Transportation Company als einen Meilenstein für ThyssenKrupps Entwicklungsstrategie in Asien. Das deutsche Konsortium zum Bau und Betrieb des Magnetschwebezuges Transrapid umfasst neben ThyssenKrupp auch den Technikkonzern Siemens und den Bahnhersteller Adtranz, der zur DaimlerChrysler-Gruppe gehört. Die 30km lange Strecke Magnetschwebebahn wird den Internationalen Flughafen Pudong mit dem Shanghaier Stadtzentrum in nur 10 Minuten Fahrtzeit verbinden, dank einer Magnetschwebetechnik, die den Zug eine Geschwindigkeit von über 400 Kilometern pro Stunde erreichen läßt. Im Shanghaier Projekt kommt diese Technologie zu ihrem ersten kommerziellen Einsatz, nachdem es trotz jahrzehntelanger und milliardenschwerer Entwicklung in Deutschland zu kleiner kommerziellen Nutzung gekommen war. Ferner hat ThyssenKrupp mit einem anderen großen Eisen- und Stahlhersteller Chinas Abkommen geschlossen, in Dalian, einer Hafenstadt in der nordostchinesischen Provinz Liaoning, galvanisierte Plattenprodukte gemeinsam herzustellen. Die Angang New Steel Company Ltd. und die ThyssenKrupp AG werden etwa 180 Mio. US-Dollar in ein Joint-Venture investieren, das im Mai 2003 den Betrieb aufnehmen und für die Autoherstellung 320000 t galvanisierte Plattenprodukte, gleichzeitig noch 80000 t für den täglichen Bedarf anbieten wird. Im letzten Jahr galt die Angang New Steel Company Ltd., die Holdinggesellschaft der Anshan Iron and Steel Group, als eines der 50 größten Unternehmen Chinas. Bis jetzt hat ThyssenKrupp in China schon neun Joint-Ventures gegründet, nämlich SKS in Shanghai, zwei Fabriken für Fahrzeugteile in Shanghai und Liaoyang, zwei Aufzugherstellungs- und –servicefabriken in Shanghai und Zhongshan (Provinz Guangdong), ein Maschinenbaubetrieb in Shanghai sowie drei Firmen für Materialienhandel in Tianjin und Hong Kong. Als einer der weltweit führenden Konzerne in den Bereichen Stahl und Maschinen, mit 700 internationalen Unternehmen und einem Jahresumsatz von über 37 Mrd. Euro, hat ThyssenKrupp schon vor über 100 Jahren mit China Handelsbeziehungen aufgenommen. Im Jahre 1870 gründete der Konzern in Shanghai sein erstes Verkaufsbüro und lieferte China seine erste Lokomotive. Und 1980 hat man durch die Errichtung einer Zweigstelle in Beijing die beiderseitigen Handelsbeziehungen aufgefrischt. Von da an hat sich diese Beziehung sehr dynamisch entwickelt. (China.org.cn, 30. November 2001) |
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