Aus dem Warenaustausch der
Grenzbewohner und den kleinen Tauschgeschäften zwischen den
Nachbarländern ist der Außenhandel Tibets zu einem großen
Überseehandel geworden. Die Struktur der Exportprodukte haben sich
verbessert, d.h. es werden nicht nur primäre Tierprodukte
gehandelt, sondern auch fein bearbeitete Produkte. Der Exportmarkt
ist von Indien und Nepal auf mehr als 20 Länder und Regionen,
darunter u. a. Japan, die Republik Korea, Singapur, Hong Kong,
Europa und Amerika, ausgedehnt.
2004 betrug das gesamte Im- und
Exportvolumen Tibets 223,55 Millionen US-Dollar, ein Plus von 38,7
Prozent im Vergleich zu 2003. Davon belief sich das Exportvolumen
auf 130,09 Millionen US-Dollar, ein Plus von 6,9 Prozent, und das
Importvolumen auf 93,46 Millionen US-Dollar, eine Zunahme um das
1,4fache. Der Export Tibets zu Nepal belief sich auf 84,77
Millionen US-Dollar, ein Plus von 12,6 Prozent gegenüber 2003; der
zu Hong Kong auf 23,04 Millionen US-Dollar, eine Zunahme um das
1,7fache gegenüber 2003; und der zu Indien auf 5,13 Millionen
US-Dollar, ein Plus von 3,5 Prozent.
Grenzhandel
Das Autonome Gebiet Tibet befindet
sich an der südwestlichen Grenze Chinas mit einem 343 500
Quadratkilometer großen Grenzgebiet, in dem 21 Grenzkreise und 104
Grenzgemeinden liegen. Entlang der Grenzlinie gibt es 312 Übergänge
zur Außenwelt, davon werden 44 das ganze Jahr hindurch und der Rest
saisonal eröffnet. Unter diesen Übergängen waren 184 zu Nepal, 85
zu Indien, 18 zu Bhutan, 8 zu Sikkim, 5 zu Myanmar und 12 zum
Kaschmir-Gebiet.
Es gibt in Tibet 5 große
Grenzübergangsstellen. Darunter ist Zham die Grenzübergangsstelle
der ersten Klasse Chinas; Burang, Gyirong und Riwo sind die der
zweiten Klasse. Zham, Gyirong und Riwo machen Geschäfte mit Nepal,
während Burang hautsächlich Handel mit Indien und Nepal treibt. In
alten Zeiten war Yadong ein Grenzübergang, der den Grenzhandel mit
Indien, Bhutan und Sikkim betrieb. Bisher wird es jedoch noch nicht
erneut eröffnet. In Tibet gibt es zudem 28 Grenzhandelsmärkte.
Darüber hinaus zählt der Konggar-Flughafen in Lhasa zu den
internationalen Flughäfen der ersten Klasse des Staates. 2004
belief sich das Im- und Exportvolumen des Grenzhandels in Tibet auf
90,52 Millionen US-Dollar, was 40,5 Prozent des gesamten Im- und
Exportvolumens Tibets ausmachte, ein Plus von 16,7 Prozent im
Vergleich zu 2003. Darunter betrug das Exportvolumen 85,63
Millionen US-Dollar, ein Plus von 18,3 Prozent, und das
Importvolumen 4,89 Millionen US-Dollar, ein Minus von 5,2
Prozent.
Internationale
Unterstützungsprojekte
Einige Staaten und internationale
Organisationen haben nacheinander mit Tibet wirtschaftlich
zusammengearbeitet bzw. internationale Unterstützungsprojekte in
die Tat umgesetzt. Seit 1981 hat das Entwicklungshilfeprogramm der
Vereinten Nationen (UNDP) insgesamt 4 Millionen US-Dollar in den
Bau des Erdwärme-Kraftwerks Yangbajain investiert; 1989 gewährte
das UNO-Weltnährungsprogramm (UNWFP) für das umfassende
Erschließungsprojekt der Landwirtschaft mit dem Schwerpunkt der
Bekämpfung von Dürre und der Verbesserung der
Bewässerungsbedingungen in den vier Kreisen im Tal des
Lhasa-Flusses finanzielle Hilfe. Inzwischen ist das Projekt
vollständig in Betrieb genommen worden; das Kinderhilfswerk der
Vereinten Nationen (UNICEF) hat 3,215 Millionen US-Dollar für 10
Bauprojekte wie Sanitätsstationen für Frauen und Säuglinge zur
Verfügung gestellt; mit 822 000 US-Dollar unterstützte das UNDP im
Jahr 1995 landwirtschaftliche Projekte, den Bau von Wohnhäusern und
Schulen und die Windenergie-Erzeugung sowie die Förderung des
Handwerks in den vier Kreisen Nyalam, Tingri, Dinggye und Gyirong
im Qomolangma-Naturschutzgebiet in Westtibet.
Das kommunale
Rehabilitationsprogramm für behinderte Kinder. Nach diesem im Jahr
2001 in Angriff genommenen Programm sind mit finanzieller Hilfe der
Handicap International, einer internationalen
Behindertenorganisation, und unter Anleitung der
Rehabilitationsexperten, die von dieser Organisation entsandt
wurden, 26 Fachkräfte, die behinderten Kindern bei der kommunalen
Rehabilitation helfen, ausgebildet worden. Außerdem sind
Ausbildungskurse für die Familienangehörigen von behinderten
Kindern abgehalten worden. Auf diese Weise können sich behinderte
Kinder zu Hause der Rehabilitationsbehandlung unterziehen. Bisher
sind drei kommunale Rehabilitationszentren in den Gemeinden Ngaqen
und Togde sowie dem Dorf Xingfu errichtet worden. Ferner wurden
Pläne für langfristige Behandlungen und Dienstleistungen für
behinderte Kinder und regelmäßige Bewertungen gemacht.
Prothesen- und orthopädische Zentrum
Die Regierung des Autonomen Gebiets Tibet hat Geldmittel für die
Einrichtung dieses Zentrums bereitgestellt und die Handicap
International damit beauftragt, verschiedene Anlagen und Werkstoffe
zur Ausbildung der tibetischen Fachkräfte für die Herstellung von
Prothesen zu liefern. Seit der Durchführung dieses Programms im
August 2001 sind 201 Behinderte mit 213 künstlichen Gliedern und
anderen orthopädischen Artikeln ausgerüstet.
Die Qinghai-Tibet-Eisenbahn mit einer ungeheuren
staatlichen Investition wird im Jahr 2007 offiziell dem Verkehr
übergeben werden.
Die Kampagne "Sehvermögen Nr. 1,
China-Aktion". Im Mai 2004 wurde die zweite Phase der Kampagne
"Sehvermögen Nr. 1, China-Aktion" vom Chinesischen
Behindertenverband und der Internationalen Löwen-Gesellschaft
(Lion’s Club International) kooperativ in Angriff genommen. Nach
dem Programm sollen jährlich medizinische Teams nach Tibet
geschickt werden, um dort 2500 Patienten am Grauen Star zu
operieren. Bis zum Jahr 2007 sollen alle vorhandenen Blinden, die
durch den Grauen Star verursacht wurden, durch Operationen ihr
Sehvermögen wiedererlangen. Gleichzeitig werden 18 Krankenhäusern
auf Bezirks- und Kreisebene geholfen werden, je eine
Augenkrankheitsabteilung einzurichten und 40 tibetische
medizinische Fachkräfte für Augenkrankheiten auszubilden, wodurch
ein "permanentes medizinisches Team" in Tibet hinerlassen wird.
Nach dem Programm sollen Kenntnisse über den Augenschutz und
Vorbeugung von Augenkrankheiten verbreitet werden, damit das
öffentliche Bewusstsein in diesem Bereich erhöht wird. Aufgrund der
ungünstigen natürlichen Faktoren wie der Höhenlage, des
Sauerstoffmangels und der starken Sonneneinstrahlung gehört Tibet
landesweit bzw. weltweit zu den Gebieten, wo der Graue Star mit
hoher Rate Blindheit verursacht. Das Auftreten des Grauen Stars in
Tibet ist etwa 60 Prozentpunkte höher als in den anderen
Landesteilen.
Dienstleistungsorgane für Ausländer
Zollamt Lhasa |
Das Zollamt Lhasa ist ein
tibetisches Lokalorgan, das vom Hauptzollamt der Volksrepublik
China eingerichtet wurde. Ihm unterstehen die Zollämter Xigaze,
Nyalam, Shiquanhe und Gyirong, die ihre Vertretungen beim Postamt
der Stadt Lhasa haben. Mit Genehmigung des Hauptzollamts hat das
Zollamt Lhasa Zollstellen in Chengdu, Provinz Sichuan, und Golmud,
Provinz Qinghai, eingerichtet, wo die für Tibet bestimmten Güter
abgefertigt werden.
Das Zollamt Lhasa führt zwei
Zollrechte durch: Die Richtlinien des Zollamts der Volksrepublik
China über Ein- und Ausfuhrzoll und die Methoden des tibetischen
Zollamts der Volksrepublik China über die Erhebung von Einfuhrzoll
und deren Regeln für die Durchführung. Die in Tibet verkauften
Waren werden vom Zollamt Lhasa gemäß der Tabelle über 21
Steuerposten und nach niedrigen Steuersätzen für das Autonome
Gebiet besteuert. Güter, die nach anderen Landesteilen abgesetzt
werden, sind in Übereinstimmung mit dem Zolltarif des nationalen
Zollamts nachgeholt zu entrichten.
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Prüfungsamt für Im- und
Exportwaren des Autonomen Gebiets Tibet
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Das Prüfungsamt hat Zweigstellen in
Zham, Chengdu, Provinz Sichuan, und in Golmud, Provinz Qinghai,
eingerichtet, um Im- und Exportwaren einer technischen Prüfung zu
unterziehen.
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Organe für Hygienekontrolle über
Nahrungsmittel |
Für die Hygienekontrolle über
Nahrungsmittel wurden in Tibet über 80 Organe eingerichtet. Nach
dem Nahrungsmittelhygienegesetz und dem Quarantänegesetz der VR
China müssen seit dem 1. Juni 1992 alle nach Tibet eingeführten
Nahrungsmittel von der dafür zuständigen Stelle in Lhasa
kontrolliert und geprüft werden. Nur Nahrungsmittel mit einer
Genehmigungsurkunde, die von der Hygienekontrollstelle Lhasa
ausgestellt wird, dürfen im Autonomen Gebiet verkauft werden.
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Quarantänestelle Lhasa für Tiere und
Pflanzen |
Der Quarantänestelle unterstehen
Zweigstellen in Zham, Burang, Gyirong und Rutog,
Quarantänestationen sind am Internationalen Flughafen Konggar und
im internationalen Postamt Lhasa eingerichtet.
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