Investmentgesellschaft für Hochgeschwindigkeitsstrecke Beijing-Shanghai

Für den Bau der Hochgeschwindigkeitseisenbahn zwischen Beijing und Shanghai soll noch vor Jahresende eine Investmentgesellschaft gegründet werden, teilten Quellen aus der Umgebung des Projekts der China Daily mit.

Finanzinstitute, einschließlich ausländischer Beteiligungsgesellschaften, seien eingeladen, sich an der Investmentgesellschaft zu beteiligen.

In der ersten Phase des Projekts sollen 110 Milliarden Yuan (10 Milliarden Euro) als eingetragenes Kapital und weitere 110 Milliarden Yuan in Fremdfinanzierung, darunter Schuldverschreibungen und Kredite, aufgenommen werden.

Mögliche Investoren seien die staatseigenen Handelsbanken, regionale Regierungen und institutionelle Investoren aus dem Ausland. Außerdem halte das Eisenbahnministerium einen bedeutenden Anteil an dem Projekt, teilten die Quellen weiter mit.

Man befinde sich zurzeit in Verhandlung, um ausländische Investoren zu bestimmen, erklärte eine der Quellen.

Bisher waren die Zentralregierung und lokale Regierungen die einzigen Finanziers für Eisenbahnprojekte. Mit der Gründung des Unternehmens Shanghai Maglev Transportation Development, das aus sieben städtischen Unternehmen als Investoren gegründet wurde, hat sich dies geändert.

Das Eisenbahnministerium hatte die Kosten für den Bau der Strecke ursprünglich auf rund 130 Milliarden Yuan (12 Milliarden Euro) geschätzt, aufgrund steigender Immobilienpreise und Materialkosten nun aber seine Schätzung auf 220 Milliarden Yuan (20 Milliarden Euro) angehoben.

Die neue Eisenbahn sei darauf ausgelegt, jährlich mindestens 80 Millionen Passagiere zu transportieren, sagen Eisenbahnexperten.

Die Rückgewinnung der Investitionen wird acht Jahre dauern, legt man zugrunde, dass eine einfache Fahrkarte 600 Yuan bis 700 Yuan (56 bis 65 Euro) kosten wird. Ein Flugticket ohne Ermäßigung kostet 1280 Yuan (120 Euro).

Der Staatsrat hatte im September eine Machbarkeitsstudie zu dem Projekt genehmigt, nachdem es knapp ein Jahrzehnt zuvor erstmals vorgeschlagen worden war.

Wenn die Hauptarbeiten noch vor Ende dieses Jahres beginnen, dann wird die Eisenbahn bis zum Jahr 2010 einsatzbereit sein. Nach der Fertigstellung der 1318 Kilometer langen Strecke werden Passagiere innerhalb von rund fünf Stunden zwischen den beiden Städten verkehren können. Gegenwärtig dauert die Fahrt noch knapp zehn Stunden. Die Höchstgeschwindigkeit der Bahn wird 350 kmh betragen.